Ein Jahr inklusives Bläser_innenensemble am Franz-Schubert Institut der mdw

Ein guter Schritt in Richtung gemeinsames Musizieren von Menschen mit und ohne Behinderung ist in diesem Studienjahr gelungen: Dank der Offenheit der Institutsleitung und des Leitungsteams für das Commitment der Diversitätsstrategie der mdw konnte das Angebot eines inklusiven Bläserensembles als Wahlfach-LV eingerichtet werden, sodass Studierende schon in der Studienzeit in aktivem Kontakt mitgestaltend und erlebnisbasiert ihre bisherigen künstlerisch-pädagogischen Erfahrungen erweitern konnten. Ein Bonus, der vor allem in ihren zukünftigen Arbeitsfeld in Musikschulen, im Einzel- als auch im Ensembleunterricht und auch in Blasorchestern Sensibilisierung für besondere Lernsituationen fördert.

Durchgängig haben drei Personen mit unterschiedlichen Einschränkungen (v.a. Lernschwierigkeiten) den Zugang zur Welt der Blasinstrumente gefunden. Sie sind dabei von erfahrenen Lehrenden, sehr ambitionierten Studierenden und einer persönlichen Begleitperson in den für alle spannenden Lernprozessen unterstützt worden. 

Der Beginn des Projekts war geprägt von einem behutsamen Kennenlernen, dem Ausprobieren verschiedener Blasinstrumente und dem ersten Erzeugen von Klängen – für viele ein ganz neuer Zugang zur Musik. Jede Einheit wurde dabei mit einem klaren Aufbau gestaltet: eine kurzeBegrüßungs- und Einstimmungsphase, gemeinsames Aufwärmen mit einfachen Ton- und Rhythmusübungen, gefolgt von der Erarbeitung kleiner musikalischer Bausteine. Dabei stand immer das Ziel im Vordergrund, von der ersten Minute an gemeinsam Musik zu machen und sowohl Instrumente als auch die Stimme zum Klingen zu bringen.

Die Herausforderungen für alle Beteiligten lagen vor allem darin, passende Instrumente für die individuellen körperlichen und kognitiven Voraussetzungen der Teilnehmenden zu finden und gleichzeitig einen Lernprozess zu gestalten, der alle mitnimmt und motiviert. Dies erforderte ein hohes Maß an Beobachtungsgabe, Flexibilität und pädagogischem Feingefühl.

Die derzeitige Besetzung besteht aus drei festen Musiker:innen mit Beeinträchtigung, die Tenorhorn, Blockflöte und Saxophon spielen. Für den kommenden Herbst ist die Gruppe offen für weitere Mitwirkende, sodass das Klangspektrum noch vielfältiger werden kann.

Die Studierenden berichten von wertvollen pädagogischen Erfahrungen: „Das inklusive Bläser_innenensemble ist ein Ensemble der besonderen Art.  Hier kommen Begeisterung, Musizierfreude und gemeinsames Lernen und Wachsen am Instrument zusammen. Es ist eine wunderbare Gelegenheit musikpädagogische Fähigkeiten zu vertiefen und gleichzeitig die Inklusion an unserer Universität voranzutreiben. Egal welches Blasinstrument Du spielst oder ob Du vielleicht sogar eines dazulernen möchtest, in diesem Ensemble wird Musik in all ihren Facetten gelebt.“ 

Ein bisheriger Höhepunkt war eine gemeinsame Aufführung vor geladenen Gästen. Dabei wurden mehrere einstudierte Stücke präsentiert, aber auch spontan improvisiert und gejamt. Für alle Beteiligten bleibt das wichtigste Ziel: mit Freude, Ernsthaftigkeit und Neugier jede Einheit zu gestalten – und sich bereits auf die nächste Stunde zu freuen.

Die Lehrveranstaltung findet immer Dienstags, von 16:30 bis 18:00 statt und wird von Beate Hennenberg, Christoph Falschlunger und Anna Guggenberger geleitet. Ein besonderer Dank gilt Helga Neira-Zugasti für ihre Unterstützung. 

Holz - Blech - Schlag

Genderprojekt

Holz - Blech - Schlag I (seit 2013)
Meister_innenkurse Klarinette, Trompete, Schlaginstrumente, Fagott, Horn
Die Unterrepräsentation von Frauen in der Musik, seien es Komponistinnen, Orchestermusikerinnen, Solistinnen, Dirigentinnen oder Professorinnen an höheren Musikausbildungseinrichtungen, ist – auch wenn sich in den letzten Jahrzehnten einiges bewegt hat – noch immer ein Fakt.

Die Unterrepräsentation von Frauen in der Musik, seien es Komponistinnen, Orchestermusikerinnen, Solistinnen, Dirigentinnen oder Professorinnen an höheren Musikausbildungseinrichtungen, ist – auch wenn sich in den letzten Jahrzehnten einiges bewegt hat – noch immer ein Fakt. Die Fortsetzung des Projekts „Holz-Blech-Schlag“ der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien möchte diese Tatsache aufzeigen und einen für Genderfragen sensibilisierenden Bewusstmachungsprozess führen.

Die Ausgangsidee war, eine international renommierte Dozentin für Meisterinnenkurse zu engagieren und das Repertoire des jeweiligen Instruments durch neu geschaffene Werke von Komponistinnen (Studierende und Absolventinnen der mdw) zu erweitern. Das Projekt „Holz-Blech-Schlag“ verbindet Blas- und Schlaginstrumentenstudierende mit Komponistinnen und wird nach drei erfolgreichen Jahren (2013-2015) nun weitergeführt. 2017 stand das Fagott im Mittelpunkt, 2019 das Horn und 2022 wird das Saxophon folgen.

Die Unterrepräsentation von Frauen in der Musik, seien es Komponistinnen, Orchestermusikerinnen, Solistinnen, Dirigentinnen oder Professorinnen an höheren Musikausbildungseinrichtungen, ist – auch wenn sich in den letzten Jahrzehnten einiges bewegt hat – noch immer ein Fakt. Die Fortsetzung des Projekts „Holz-Blech-Schlag“ der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien möchte diese Tatsache aufzeigen und einen für Genderfragen sensibilisierenden Bewusstmachungsprozess führen.

Die Ausgangsidee war, eine international renommierte Dozentin für Meisterinnenkurse zu engagieren und das Repertoire des jeweiligen Instruments durch neu geschaffene Werke von Komponistinnen (Studierende und Absolventinnen der mdw) zu erweitern. Das Projekt „Holz-Blech-Schlag“ verbindet Blas- und Schlaginstrumentenstudierende mit Komponistinnen und wird nach drei erfolgreichen Jahren (2013-2015) nun weitergeführt. 2017 stand das Fagott im Mittelpunkt, 2019 das Horn und 2022 wird das Saxophon folgen.

 

Franz Schubert Institut
www.mdw.ac.at/ifs
Leonard Bernstein Institut
www.mdw.ac.at/Ibi
Institut für Komposition, Elektroaktustik und TonmeisterInnen-Ausbildung
https://www.mdw.ac.at/ike/
Stabstelle Gleichstellung Genderstudies und Diversität
www.mdw.ac.at/gender


Projektdauer I: 2013 - 2015

Projektdauer II: 2017 - 2019