EIN SCHULJAHR FÜRS KLIMA: SCHRITTE ZU EINER GRÜNEN MUSIKSCHULE

 

Unter dem Motto „Ein Schuljahr fürs Klima“ setzen sich der Klimakreis des IMP (Dietmar Flosdorf, Hans-Peter Manser, Peter Röbke), die Teilnehmer_innen der Lehrveranstaltung „Grundfragen der Instrumental(Gesangs)pädagogik“ im Masterstudium IGP sowie die Lehrenden und Leitungen der Musikschulen Wolkersdorf und Stockerau für eine nachhaltigere und ressourcenschonendere Musikschularbeit ein.
Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass Musikschulen tatsächlich eminente Erzeuger von Individualverkehr und verantwortlich für einen relevanten CO²- Ausstoß sind: Eine Erhebung unter Eltern und Lehrkräften der Musikschule Wolkersdorf ergab, dass der Musikschulbesuch bedeutet, dass jährlich etwa 200.000 km mit dem Auto gefahren werden. Davon entfällt ein Großteil auf Fahrten unter 5 Kilometern.  Eine ähnliche Studie ist für die Musikschule Stockerau in Arbeit. Letztlich geht es um einen neu zu erlernenden und zu lebenden Kulturbegriff, der Natur nicht als Gegensatz zu Kultur sieht, sondern sich über die Hereinnahme der Natur neu definiert. Im Einzelnen geht es dann um folgende Aspekte:

EINE KLIMAFREUNDLICHE MOBILITÄT DER LEHRER:INNEN UND SCHÜLER:INNEN, UM EINE RESSOURCENSCHONENDE ADMINISTRATION UND GEBÄUDEVERWALTUNG UND UM „FAIRANSTALTEN“
So soll etwa in Wolkersdorf regelmäßig ein Schreiben an die Eltern gerichtet werden, in dem auf relevante Fahrpläne des ÖPNV hingewiesen, die Bildung von Fahrgemeinschaften angeregt wird und zugleich Initiativen zur Förderung der Mobilität z. B. mit dem Rad angeregt werden.
DEN EINLADENDEN KUNST-, BILDUNGS- UND LEBENSRAUM MUSIKSCHULE UND DIE FLEXIBLEN UNTERRICHTSTRUKTUREN
Schritt für Schritt wollen wir Musikschule als Lern-, Musizier- und Lebenswelt entwickeln, in der ein Aufenthalt auch über die reine Unterrichtszeit hinaus lohnt: Erst dann wird es auch wirklich interessant, über Fahrgemeinschaften zu sprechen oder gemeinsam den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen.
DIE MUSIKSCHULE WOLKERSDORF UND DIE REGIONALKULTUR
Wenn Andreas Novy (APCC Special Report Austria) deutlich macht: "Unser Bericht zielt darauf ab, die Aufmerksamkeit vom Verhalten auf die Gestaltung zu lenken. Konkret heißt das zum Beispiel, sich für die Belebung des Dorfkerns einzusetzen und wieder ein Wirtshaus im Dorf zu haben. Das schafft eine Struktur, die den Verkehr reduziert", dann gilt dieser auf Suffizienz zielende Gestaltungsansatz auch für die Musikschule, die nicht nur eine Schule, sondern in besonderer Weise eine „kulturelle Nahversorgerin“ ist!

Unser spezifisches Interesse in einer Feldforschung, die auch aus der Lehrveranstaltung heraus erfolgt, richtet sich auf:

  • „Klassenabende“ als Konzerte im Kleinen
  • Die Musikschule in eingeführten und neu zu entwickelnden alternativen Kulturorten der Stadtgemeinde: Vernastaltungen, die den Besuch lohnen
  • Die Musikschule und das lebenslange Musizieren: Privat, in Bands, in der Blasmusik, in Orchestern, in Chören

    
Kontakt und Informationen: manser@mdw.ac.at, roebke@mdw.ac.at

Weitere Informationen
http://www.schraege-musik.de/start/themen/musik-und-klima/14564
https://uebenundmusizieren.de/artikel/nachhaltiger-besser-gerechter/
(Zusendung des vollständigen Beitrags auf Anfrage unter roebke@mdw.ac.at)
https://www.wolkersdorf.at/Unsere_Gemeinde/Umwelt/
http://musikschule.wolkersdorf.at

Vortrag im Rahmen des Symposiums Music Schools and Their Ecosystems: Building Sustainable Futures (Peter Röbke)