EMp Wien zu Gast an der ZHdK Zürich

(18. – 21. Februar 2019)

Im Rahmen des Swiss-European Mobility Programme (EMP für europäische Moblität auf Tertiärstufe) folgte ich der Gegeneinladung von Prof. Christian Berger 2019, an der Zürcher Hochschule der Künste zu lehren.

In drei zusammenhängenden Workshops für 20 Studierende der Elementaren Musikpädagogik im Masterstudium schwelgten wir zunächst – ausgehend vom Lied „Tumbala” – in monovokalen Stimmimprovisationen, unterstrichen durch gestischen Ausdruck. Dann inspirierte uns das Gedicht „Wanderung” von Ernst Jandl zu Musizierprozessen einerseits als eher rhythmisch orientierte Sprachspiele, andererseits als klangliche Wanderungen von einem Ort zum anderen und zurück. In einer ausführlichen Reflexion stellte ich mein „Musizierkonzept” mit seinen vier W-Fragen als Planungstool für offene Musizierprozesse  vor und wir diskutierten die vielen Möglichkeiten mit diesem Modell in der Praxis umzugehen.

Zwei weitere Workshops gestaltete ich mit eher kleinen Gruppen von Studierenden des Bachelorstudiums „Musik und Bewegung”. In diesen Lehrveranstaltungen stand vom Studienplan her Liedsingen und –gestalten im Zentrum und daher bot ich gerne mein Spezialthema „Ein Lied kommt selten allein” an und musizierte mit den Studierenden rund um Lieder. Die Fuß- Hand- und Kopfmusik (zum Lied „Schlafen gehen“) lässt sich ebenso in unterschiedlichen Praxiskontexten verwirklichen wie die, von Taschenlampen begleitete, melodische Traumimprovisation zum „Detektivtanz”.

Den abendlichen Vortrag hielt ich zum Thema „Musizieren um zu musizieren” und präsentierte damit den „Wiener Weg des Elementaren Musizierens” unseres Fachbereichs EMp Wien an der MDW, der das Musizieren um seiner selbst willen ins Zentrum der Praxis stellt und das Elementare Musizieren als künstlerischen Prozess anerkennt. Der Vortrag umfasste die Beschreibung des Elementaren Musizierens, dessen vielschichtiges Verhältnis zur Kunst und die Frage des Gelingens. Damit konnten auch fachfremde Personen, die aus dem Bereich der Bildenden Kunst kamen, Einblicke in das künstlerische Selbstverständnis der EMp gewinnen. Zum Vortrag kamen viele Studierende, Absolvent*innen und Lehrende der ZHdK (u.a. Prof. Dr. Ruth Frischknecht, Leiterin des Departments „Musik” und der „Schulmusik”, Prof. Edith Stocker, Leiterin des Bachelor- und Masterstudiums „Musik und Bewegung”, Prof. Christian Berger, Leiter des Masterstudiums Elementare Musikpädagogik und Dr. Sandra Lutz, Dozentin für Musiktherapie).

In vielen Fachgesprächen zwischendurch, bei einer Konferenz und bei einem gemütlichen Abendessen konnten wir Lehrende einander begegnen und bereichern.  

Ruth Schneidewind

Die ZHdK am Toni-Areal
Kurzausflug zum Zürcher See