Nachruf o.Univ.-Prof. i.R. Mag. Wolfgang Bruneder

von Maria Bayer

Wolfgang Bruneder wurde am 24. März 1941 in Linz geboren. Nach der Matura begann er 1959 seine Ausbildung an der damaligen Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien sowie an der Universität Wien. Bruneder studierte Lehramt Musikerziehung und Germanistik sowie Musikwissenschaft, des Weiteren Lied- und Oratorienschule bei Robert Schollum sowie am „Musiklehrer-Seminar“ (Lehrgang für Musikerzieher in Gesang und Instrumentalfächern) und schloss mit der Lehramts- bzw. Diplomprüfung ab.


Von 1967 an unterrichtete Bruneder an zwei Wiener Gymnasien, ab 1974 war er auch als Lehrbeauftragter für Gesang an der mdw tätig. 1987 wurde er L1-Professor, 1995 erfolgte die Berufung zum ordentlichen Professor für Gesang an der damaligen Abteilung für Musikpädagogik. Bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand 2006 war er an der mdw tätig, von 2002 bis 2006 leitete er das Institut Antonio Salieri für Gesang in der Musikpädagogik.


Neben seiner Tätigkeit an der mdw war Bruneder auch als Musikerzieher für die Wiener Sängerknaben sowie als Chorsänger (u. a. am Theater an der Wien und der Wiener Kammeroper) tätig. Bruneder engagierte sich besonders als Chorleiter: so gründete er unter anderem 1978 die Chorvereinigung Schola Cantorum, der er bis 2013 vorstand, und rief 1979 das Internationale Chorseminar in Schloss Zell ins Leben, das bis heute Bestand hat.
In Würdigung seines künstlerischen und pädagogischen Schaffens wurde Bruneder mit dem großen goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich ausgezeichnet.


Bruneder war Mitglied des Proponentenkomitees zur Gründung des Bundes Österreichischer Gesangspädagogen BÖG, dem Vorläufer von EVTA-Austria. Bei der Gründungsversammlung wurde er als Vertreter der Schriftführerin in den Vorstand des BÖG gewählt. Nach einigen Jahren schied er zwar aus dem Vorstand aus, blieb aber EVTA-Mitglied bis zu seinem Ableben.


Wolfgang Bruneder ist am 4. Juli 2022 verstorben.