Qualitätssicherung Lehrpraxis


Zertifizierte Weiterbildungsmodule für Lehrpraxis-Lehrende

Motivation: Entsprechend der Weiterentwicklung des Curriculums für IGP Gesang sowie für IME finden an unserem Institut pro Semester bis zu zwölf Lehrveranstaltungen in mehreren Kleingruppen im Arbeitsfeld Lehrpraxis statt. In diesen Lehrveranstaltungen sollen die Studierenden unter Anleitung und Führung von Lehrenden an ihre eigene Unterrichtstätigkeit herangeführt werden. Die Gestaltung dieser besonderen Art von Unterricht, i.e. die Betreuung der studentischen gesangspädagogischen Arbeit mit den ihnen für die Dauer der Lehrveranstaltung anvertrauten Lehrschüler:innen erfordert von den Lehrenden nicht nur gesangspädagogische und didaktische Kompetenzen, sondern darüber hinaus auch Fertigkeiten im Bereich von Mentoring und Coaching. Im Rahmen dieser Weiterbildungsmodule sollen diese zusätzlichen Qualifikationen erworben werden.

 

Kompetenzorientierung:

Lehrpraxislehrende können:

  • Grundlagen verschiedener Begabungstheorien kennenlernen
  • individuelle Förderung in einem speziellen Kontext praktizieren
  • eigene methodische und fachliche Vorgehensweise reflektieren
  • eigenen Beratungs- und Coachingkompetenzen weiter entwickeln
  • neue Impulse zur Beratung und Begleitung im Rahmen der individuellen Förderung nutzen
     

Zielgruppe: Gesangspädagog:innen am Antonio Salieri Institut für Gesang und Stimmforschung in der Musikpädagogik, die bereits oben genannte Lehrveranstaltungen unterrichten und jene, die dies zukünftig tun werden.

 

Lehrinhalte:

Modul 1 Professionsverständnis und Rolle

Die Lehrenden reflektieren ihre Aufgaben und ihre Rolle als Mentor:in, unter Berücksichtigung der eigenen Bildungsbiographie und dem Berufsethos. Sie setzen sich mit Methoden der Beobachtung, Analyse, Reflexion und Evaluation von Unterricht auseinander und befassen sich mit aktueller Forschung bzw. Fachliteratur. Dadurch begegnen sie dem eigenen Unterricht forschend und entwickelnd. Sie lernen dadurch das Aufgabenfeld von Mentor:innen einzuschätzen und den eigenen Gestaltungsspielraum zu beschreiben und zu nützen.
 

Modul 2 Reflexion des Unterrichts – Lehren und Lernen

Inhalt des Moduls ist einerseits das Demonstrieren, Analysieren und Reflektieren von Lehr-und Lernmodellen, lernpsychologischen Strategien und Aktions-und Sozialformen. Damit optimieren die Lehrenden ihre Fähigkeit Lehr-und Lernprozesse systematisch zu planen, im Prozess zu gestalten und zu beobachten sowie Forschungsfragen zum Unterrichtsgeschehen zu entwickeln und Unterrichtssituationen durch Forschungsfragen geleitet zu reflektieren. Projekte der Unterrichtsentwicklung werden konzipiert, angeleitet und betreut und die Unterrichtstätigkeit kriterienorientiert analysiert.

 

Modul 3 Beraten und Betreuen

Bildungsinhalte sind das Erlernen systemischer und lösungsorientierter Beratungsformen, Methoden der Praxisberatung und die Konkretisierung von Praxissituationen. Die Rolle der Coaches mit Coaching-Skills und Phasen des Coachingprozesses werden erarbeitet und analysiert. In Einzel-, Peer-und Team-Coaching werden Gesprächstechniken und –methoden in der Beratung sowie die Gestaltung des Beratungsprozesses trainiert. Die Teilnehmer:innen lernen dadurch Regeln und Methoden der professionellen Gesprächsführung in diversen Beratungssituationen anzuwenden und verschiedene Beratungskonzepte und deren Strategien der jeweiligen Situation entsprechend einzusetzen.

 

Modul 4 Feedback. Kommunikation und Interaktion

Die Teilnehmer:innen wenden grundlegendes Wissen über verschiedene Kommunikations-, Interaktions- und Feedbackmethoden auf der Basis von aktuellen Theorien an. Sie kennen die eigenen Kommunikationsmuster und wenden geeignete Kommunikationsstrategien an. Präventiv werden außerdem Konfliktlösungsmodelle erarbeitet, und das eigene Konfliktverhalten analysiert und reflektiert. Bildungsinhalt dieses Moduls ist das Erlernen verschiedener Kommunikations-techniken und Feedbackmethoden, die Analyse des eigenen Kommunikations- und Sprechverhaltens und die Kommunikation in professionellen Lerngemeinschaften (Teamprozesse). Dadurch soll es den Lehrenden möglich sein, individuelle und gruppendynamische Prozesse anzuregen, zu begleiten, zu fördern und zu reflektieren. Die Reflexions- und Diskursfähigkeit kann in Intervisionsgruppen und Lernpartnerschaften erprobt werden (Peer Tandems). Diese professionellen Lerngemeinschaften regen die fachdidaktische Unterrichtsentwicklung an.a