Reihe 'Vernetzen – bewegen – verorten. Kulturwissenschaftliche Perspektiven'

Herausgegeben von Martin Eybl, Eva-Bettina Krems, Annegret Pelz und Melanie Unseld

 

Die interdisziplinäre und international orientierte Reihe widmet sich der Bewegung von Menschen, Dingen und Praktiken in kulturellen Räumen. In den Blick kommen Mobilität und Mobilisierung, die Akteure und Akteurinnen von kulturellem Transfer und dessen Medien. In kulturwissenschaftlicher und sozialgeschichtlicher Perspektive werden Migration von Menschen und Distribution von Waren, Ideen und Wissen sichtbar; der Schwerpunkt liegt auf Europa und seinen globalen Netzwerken im Zeitraum von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart.

 

Band 4
Christiane Maria Hornbachner:
Klöster als Konsumenten am Wiener Musikalienmarkt. Distribution und Transformation von Instrumentalmusik, 1755-1780

Bielefeld (transcript) 2023
ISBN 978-3-8376-6885-8

Archive zahlreicher österreichischer und tschechischer Klöster beherbergen heute einige der wertvollsten Abschriften von Instrumentalwerken Wagenseils, J. Haydns, Vanhals und Ditters'. Dieses Vermächtnis ist größtenteils das Resultat eines in den 1750er Jahren aufkommenden Trends, dessen von Wien ausgehende Breitenwirkung bislang unterschätzt wurde. Christiane Maria Hornbachner macht auf die musikgeschichtliche Relevanz interregionaler Distributionsprozesse aufmerksam. Sie zeichnet in ihrer institutionenübergreifenden Analyse die weitverzweigten Netzwerke von Klostervorstehern, Mönchen, Komponisten und Kunsthändlern nach. Deren nachhaltiges Wirken als Musikvermittler lässt tief in die klösterliche Lebenswelt des 18. Jahrhunderts blicken – in eine Welt, die kulturell keineswegs so streng von ihrer Umgebung isoliert war, wie uns die mächtigen Gemäuer der großen Stifte glauben machen könnten.

 

Band 3
Andrea Zedler, Lena van der Hoven, Kordula Knaus:
Die Opera buffa in Europa. Verbreitungs- und Transformationsprozesse einer neuen Gattung (1740-1765)

Bielefeld (transcript) 2023
ISBN 978-3-8376-6703-5

Die Etablierung der Opera buffa veränderte die Opernlandschaft des 18. Jahrhunderts maßgeblich. Sie stellte einen inhaltlichen Kontrapunkt zur höfisch geprägten Opera seria dar und löste diese zunehmend in den Spielplänen ab. Wie aber ging die europaweite Verbreitung der komischen italienischen Oper vor sich? Wo konnte sie sich rascher als anderswo etablieren und wer waren die zentralen Akteurinnen und Akteure? Welche Rolle spielten mobile Operntruppen und wie verhielten sich die Höfe zu dem neuen Genre? Erstmals nehmen die Autorinnen in einer systematischen Analyse der Opera buffa in Europa Migration, Mobilität, Netzwerke und Transformationsprozesse zwischen 1740 und 1765 in den Blick.

Mit einem Gastbeitrag von Tom Brökel und Heike Brökel.

 

Band 2
Martin Eybl:
Sammler*innen. Musikalische Öffentlichkeit und ständische Identität, Wien 1740–1810

Bielefeld (transcript) 2022
ISBN 978-3-8376-6267-2

Wien durchlief im Jahrhundert der Aufklärung eine dynamische soziale und wirtschaftliche Entwicklung. In einem rasant wachsenden Markt von Musikalien, Instrumenten und Musikunterricht wurde das Sammeln von Musik zusammen mit den zugehörigen geselligen Praktiken zu einem strategischen Mittel, den angestammten sozialen Rang zu behaupten oder einen neuen, höheren Rang zu gewinnen. Martin Eybl untersucht am Beispiel von Sammler*innen dieses sich neu etablierende Forum gesellschaftlicher Kommunikation über Musik. Er beleuchtet damit ein Feld der unausgesetzten Auseinandersetzung zwischen erster und zweiter Gesellschaft, zwischen Aristokratie und Bürgertum.

 

Band 1
Miriam Schefzyk:
Migration und Integration im Paris des 18. Jahrhunderts. Martin Carlin und die deutschen Ebenisten

Bielefeld (transcript) 2021
ISBN 978-3-8376-5998-6

Der aus Freiburg stammende Kunsttischler Martin Carlin legte im Paris des 18. Jahrhunderts eine außerordentliche Karriere hin. Seine Möbelstücke sind Teil der luxuriösen Appartements der europäischen Elite. Wie Carlin fertigen am östlichen Stadtrand von Paris zahlreiche aus dem deutschen Sprachraum ausgewanderte Ebenisten hochwertige Möbel an, die bis heute als Inkarnation des französischen Geschmacks gehandelt werden. Am Leben und Werk Carlins arbeitet Miriam Schefzyk die bedeutende Migrationsbewegung der deutschen Ebenisten nach Paris auf und gibt Einblicke in Integrationsstrategien, Netzwerke und komplexe Arbeitsstrukturen in einem von Konkurrenz und Kooperation geprägten Umfeld.