em. o. Univ.-Prof. Dr.phil. Dr.h.c. Gottfried Scholz
Emeritierter Universitätsprofessor des Instituts für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung
Curriculum vitae
zur Person
geb. 1936 in Wien, Studium an der Universität Wien und an der (ehemaligen) Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien (Musik, Geschichte, Germanistik); Lehramtsprüfung 1960, Doktorat der Philosophie 1962.
Tätigkeiten in Österreich
Ab 1962 Lehrer an der Akademie/Hochschule/Universität für Musik u. darstellende Kunst in Wien; Hochschulprofessor für Musikanalytik und Leiter des gleichnamigen Institutes. Emeritierung 2004.
1973-84 und ab 1997 Rektorstellvertreter, 1984-88 Rektor der Hochschule; 1986-88 Stellvertretender Vorsitzender der Österreichischen Rektorenkonferenz.
1979-91 Präsident des Österreichischen Musikrates.
Tätigkeiten im Ausland
Einrichtung der Musikerziehung in Kabul (Afghanistan, 1960), Gastprofessor für Musiktheorie an der Indiana University Bloomington (USA, 1969, 1971-1972), an der Chulalongkorn Universität Bangkok (Thailand, 1989), Inhaber des Österreich-Lehrstuhls an der Stanford University (Kalifornien, 1980), Gastprofessor am ‚Mitteleuropa-Lehrstuhl‘ der Rijksuniversiteit Leiden NL (1999).
Generalsekretär, Präsident des Internationalen Musikrates der UNESCO.
Mitglied des Preiskomitees der Internationalen Balzan-Stiftung Mailand-Zürich.
Vertreter der Universität für Musik und darstellende Kunst im ASEA-UNINET-Programm.
Publikationen
Monographien und zahlreiche Beiträge zur Musiktheorie, Analytik und Musikgeschichte.
Forschungsinteresse
Der geistige Ausgangspunkt von Gerard und Gottfried van Swietens kulturpolitischer Tätigkeit.
Wissenschaftliche Publikationen
- Instrumentalmusik der Klassik und Romantik. In: Allgemeine Musikgeschichte. Wien 1972.
- Michael Haydn: Deutsches Hochamt in B-Dur. Partitur und Stimmenmaterial mit kritischem Bericht. Hg. G. Scholz, Wien 1974.
- Mahlers sommerliche Exile. In: Gustav Mahler und Wien, Hg. S. Wiesmann, Stuttgart-Zürich 1976.
- Gustav Mahler’s Summer retreats. In: Gustav Mahler in Vienna, London 1977.
- Der dialektische Prozeß in Haydns Doppelvariationen. In: Musicologica Austriaca 2, Wien 1979.
- Les cultures musicales entre l’Est et l’Ouest: Interaction et complémentarité. In: Cadmos, 2. Jg., Nr. 6, Genf 1979.
- Die Musikanalyse und ihre Grenzen. In: ÖMZ 36. Jg., Heft 9, Wien 1981.
- Music in Austria. In: Modern Austria, Hg. K. Steiner. Palo Alto 1981.
- Ablösung von Wien. Ein Kommentar zu Bartóks Orchestersuiten. In: Studia Musicologica Academiae Scientiarum Hungaricae, Nr.24. Budapest 1982.
- Wer gilt als österreichischer Komponist? Der „Österreich“-Begriff im Wandel der Geschichte als Problem nationaler Musikgeschichtsschreibung. In Kongressbericht Bayreuth 1981. Kassel 1984.
- Die zweite Symphonie von Franz Schmidt – Eine Untersuchung der thematischen Einheit und variativen Vielfalt. Wien 1985.
- Dodekaphonie in Österreich nach 1945. Hg. G. Scholz, Wien 1988.
- Erich Urbanner – Adagio für Klavier. In: Ders.
- Formen in der Musik. Hg. H. Knaus und G. Scholz, 2 Bde., Wien 1988.
- Semantische Aspekte in Liszts „Légendes“. In: Liszt Bulletin 16, Eisenstadt 1989/90.
- Affekte und rhetorische Figuren in Mozarts frühen Konzertarien. In: Neue Musik und Tradition. Festschrift für Rudolf Stephan. Laaber 1990.
- Bezeichnungen und Benennungen von tonal nicht erklärbaren Klängen. In: Harmonik im 20. Jahrhundert. Hg. C. Ganter. Wien 1993.
- Das Form-Inhalt-Konzept in den Ouvertüren zu Mozarts Meisteropern. In: Wege zu Mozart. Hg. H. Zeman, Wien 1993.
- Musikalische Terminologie im Bildungsgut des 16. Jahrhunderts. In: Mitteilungen der Kommission für Musikforschung Nr. 44, Wien 1993.
- Österreichische Musik der Gegenwart – Eine Anthologie. Wien 1993.
- Rhetorische Figuren in der Musik des 18. Jahrhunderts – Geheimcode oder Kommunikationsmittel? In: Bericht des internationalen musikwissenschaftlichen Kongresses im Mozartjahr 1991 in Baden und Wien. Tutzing 1993.
- Masques – Vom gesellschaftlichen Ereignis zum musikalischen Erlebnis. In: Mitteilungen der Österreichischen Gesellschaft für Musikwissenschaft Nr. 29, Innsbruck, Dezember 1995.
- Zur rhetorischen Grundlage von Burmeisters Lassus-Analyse – Ein Beitrag zur Frühgeschichte der Musikanalyse. In: Zur Geschichte der musikalischen Analyse. Hg. Gernot Gruber. München 1996.
- More on secret programms in Berg's Instrumental Music. In: Encrypted Messages in Alban Berg’s Music. Hg. S. Bruhn, New York – London 1998.
- Bachs Passionen, München 2000.
- Schönbergs Verklärte Nacht, in: Arnold Schönberg, hrsg. von Gerold W. Gruber, Laaber-Verlag 2002
- Tanzfeste der Könige – Die englische Court Masque im Spiegel der europäischen Kulturgeschichte, Wien 2005
- Haydns Oratorien – ein musikalischer Werkführer, Wissen in der Beck'schen Reihe, München 2008.
- Haydns Oratorien – ein musikalischer Werkführer, C.H.Beck Verlag München 2009.
- „Ein Mädchen, das auf Ehre hielt“ inspirierte Poeten und Komponisten, in: Wiener Musikgeschichte, Hg. Julia Bungardt u.a., Böhlau Verlag Wien 2009, S. 141-148.
- Gottfried van Swieten und Joseph Haydn – ihr gemeinsamer Weg zur Säkularisierung der Oratorien, in: Joseph Haydn und Europa – Musicorum, Université F. Rabelais, Tours Frankreich 2009, S. 193-199.
- Von Beethoven zu Scarlatti – Carl Czernys Klaviersonaten, in: Carl Czerny Komponist, Pianist, Schott Verlag Mainz, 2009, S. 251-258.
- Aufklärung und Musik – Gedanken zu Haydns Position in einer geistigen Zeitenwende, in: Schriften der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste Bd. 29, München 2009, S. 177-199.
- Die geistigen Wurzeln von Gerard und Gottfried van Swieten, in: Studien zur Musikwissenschaft 55.Bd. Tutzing 2009, S. 169-194 (erschienen Februar 2010).
Vorträge
- „Das Liedschaffen der Wiener Klassik“, 2 Gastvorträge, Mahidol Universität, Bangkok, 30.u.31. Jänner 2009.
- „Die Sieben letzte Worte’ – Botschaft und Meditationsmusik“, in: ‚Haydn – sakral’, Wiener Vorlesungen, Österr. Akademie der Wissenschaften 26. März 2009.
- “Joseph Haydn‘s reform within the late 18th century music”, Austrian Welcome Service, 21. April 2009.
- „Haydn – Beethoven; ein fruchtbringendes wie auch ambivalentes Verhältnis“, Festrede zur Eröffnung des Intern. Beethoven Wettbewerbs Wien, 13. Juni 2009.
- „Gottfried van Swietens Libretto von Haydns ‚Schöpfung‘, seine Zeitbezüge und Aussage“, Internationale Bach Akademie, Symposium Stuttgart, 19. September 2009.
- „Der musikalische und ideelle Inhalt von Wagners ‚Tristan und Isolde‘“, Opern-Kreis des ÖCV, 26. November 2009.