Olga Neuwirth wurde im März mit dem internationalen Ernst von Siemens Musikpreis 2022 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 250.000 Euro dotiert und gilt als wichtigste Auszeichnung für klassische Musik im deutschen Sprachraum. In ihrer Begründung würdigt die Ernst von Siemens Musikstiftung Olga Neuwirth als eine Künstlerin, „die mit ihrer Musik radikal neue Wege einschlägt, die der zeitgenössischen Musik ein neues Gesicht verleiht, die sich aber auch einmischt, Stellung bezieht und sich nicht scheut, Missstände anzusprechen. Neuwirth ist eine der einflussreichsten Komponist_innen ihrer Zeit, die in ihren Arbeiten seit den späten 1980er Jahren feministische Anliegen mit einer multimedialen Praxis verbindet.“

Olga Neuwirth, geboren 1968 in Graz, studierte Malerei und Film in San Francisco sowie Komposition an der mdw. 1991 erregten ihre bei den Wiener Festwochen uraufgeführten „Mini-Opern“ nach Texten von Elfriede Jelinek internationales Aufsehen. Zu ihren herausragenden Musiktheater-Kompositionen zählen Bählamms Fest (1998), Lost Highway (2003) und The Outcast (2010). 2019 brachte die Wiener Staatsoper Neuwirths Orlando nach Virginia Woolf zur Uraufführung. Zu den bedeutenden Werken Olga Neuwirths zählen Kompositionen für Orchester, Ensemble- und Kammermusik ebenso wie Filmmusik und Klang-Bild-Installationen, die an der Schnittstelle von Musik, Film, Architektur und bildender Kunst ansetzen. Seit Herbst 2021 ist Olga Neuwirth Professorin für Komposition an der mdw. Die Preisverleihung der Ernst von Siemens Musikstiftung findet am 2. Juni 2022 im Münchner Prinzregententheater statt.

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