Was hat Kunst mit dem Klima zu tun?

Nachhaltigkeit bedeutet für mich …
mich mit der Lebenszeit von Objekten und Plänen sowie mit den langfristigen Auswirkungen meiner privaten und unserer aller gesellschaftlichen Entscheidungen zu befassen.

Der Klimawandel betrifft den Kulturbereich, weil …
er alle Menschen, alle Bereiche des Lebens und alle Lebewesen betrifft. Der Klimawandel betrifft den Kulturbereich einerseits im Betrieb – „Wie können wir nachhaltig auf Tour gehen? Wie können wir in volatilen Zeiten langfristig planen?“ – und andererseits in der Kunst. Denn z. B. Herausforderungen, die durch die Klimakrise an die globale Gemeinschaft gestellt werden, und Ängste, die durch Veränderungen entstehen, sind Themen, die Kunstschaffende behandeln und verarbeiten.

© Maria Otter

Kunst kann die Welt verändern, indem sie …
auf körperliche, intellektuelle, emotionale, verwirrende, humorvolle, provozierende, überraschende, konfrontierende Art einfach sie selbst ist: Kunst. Für mich ist das immer wieder eine radikale, lebensbejahende und anti-kapitalistische Einladung, ebenfalls einfach nur ich selbst zu sein: Mensch. Ich finde es schwer, das zu erklären, aber ich bin überzeugt, dass das die Welt verändert.

Der Klimawandel macht sich in meinem Arbeiten bemerkbar durch …
Ängste, mit denen ich umgehen muss, die daraufhin Eingang in meine Musik finden und (sowie meine Umgangsstrategien mit ihnen) in Konzerten hörbar werden, was wiederum dazu führt, dass ich mit mir völlig fremden Menschen über den Wandel kommuniziere. Der Klimawandel macht sich in meinem Arbeiten auch bemerkbar durch Studierende und Kinder, die dieses Thema in meinen Unterricht bringen.

Mein persönlicher Beitrag zum Klimaschutz ist es, …
auf Demonstrationen zu gehen, mich damit auseinanderzusetzen, wie ich das politische Klima in Österreich so mitgestalten kann, dass langfristige Klimaziele verfolgt und umgesetzt werden. Denn vor Angst und Frustration gelähmte Bürger_innen schaden meiner Beobachtung nach der Demokratie. Daher ist es auch mein persönlicher Beitrag, mich mit meinen Ängsten auseinanderzusetzen. Zudem versuche ich auch mich mit Umweltschutz im Kleinen auseinanderzusetzen, meine Flüge auf ein Minimum zu reduzieren und lange Zugfahrten für internationale Konzerte in Kauf zu nehmen.

Für die Zukunft wünsche ich mir …
globalen Frieden und innere Ressourcen, um mit Veränderungen klarzukommen.

In der Serie zum Thema „Was hat Kunst mit dem Klima zu tun?“ lädt die grüne-mdw engagierte Personen ein, sich dieser Frage in persönlichen Schlaglichtern zu nähern. Denn die Zusammenhänge liegen ja auf der Hand – oder doch nicht? Aus welch unterschiedlichen Blickwinkeln denken Lehrende, Studierende, Verwaltende und Absolvent_innen der mdw sowie andere aktive Künstler_innen über Klima, Nachhaltigkeit und ihre eigene berufliche Praxis nach? Milly (Emilie) Groz ist eine in Wien lebende Pianistin und Rhythmikerin aus dem Bereich Jazz und improvisierte Musik. Sie unterrichtet Improvisation an der mdw, leitet dort die Abteilung für Musik- und Bewegungspädagogik/Rhythmik und beteiligt sich gemeinsam mit Studierenden der mdw an der ersten Klima Biennale Wien, die noch bis 14. Juli 2024 stattfindet.

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