Transkulturalität, Migrations- und Fluchtforschung

von Marko Kölbl

Der in den 1990er Jahren am IVE etablierte Minderheitenschwerpunkt fand seine logische Erweiterung in der Beschäftigung mit migrantischen Gruppen in Forschungsprojekten beispielsweise zur Musik von Bosnier_innen in Wien, zu türkischer Musik in Wien oder Einwanderermusikkulturen in Wien. Es folgten Forschungsprojekte zu migranitschen Musikindustrien sowie zu Bimusikalität (Bimusikalität 1, 2010, Bimusikalität 2, 2016-2017).

Diese Forschung ist auch in Institutspublikationen abgebildet, beispielsweise Bosnische Musik in Österreich (Hemetek, Bajrektarević 2000), oder Music from Turkey in the Diaspora (Hemetek, Sağlam 2008). Die Bedeutung von Musik und Tanz im Kontext von Migration, Relokalisierung und diasporischem Leben führte nach zwei Dekaden ethnomusikologischer Migrationsforschung zu einem breiter gefassten Forschungsansatz, dem der Begriff der Transkulturalität gerecht zu werden versucht. Seit 2014 ist mit transkulturalitaet_mdw universitätsweit ein Schwerpunkt in Forschung und Lehre gesetzt (Siehe Publikation Transkulturelle Erkundungen, Hemetek, Hindler, Huber, Kaufmann, Malmberg, Sağlam 2019). Die seit 2014 bestehende Ringvorlesung Transkulturalität wird seit 2019 in Form von wissenschaftlichen Symposien fortgesetzt. Am Institut bildet sich Transkulturalität als Forschungsansatz in der migrations- und fluchtbezogenen Forschung ab. Diese ethnomusikologische Migrations- und Fluchtforschung, die in enger Kooperation mit dem MMRC stattfindet, orientiert sich an theoretischen Impulsen der kritischen Migrations- und Grenzregimeforschung sowie der Refugees and Forced Migration Studies und zielt darauf ab, interdisziplinäre Querverweise zu etablieren und ethnomusikologische Forschungsergebnisse in den Diskursen der Migrationsforschung zu positionieren.


>> Einwanderermusikkulturen in Wien

>> Bimusikalität 1

>> Bimusikalität 2

>> Bosnische Musik in Österreich

>> transkulturalitaet_mdw

>> Transkulturelle Erkundungen

>> MMRC