2012 >>Nordkorea und die Mundharmonika. Isabella Krapf und das Pyongyang Mundharmonika-Ensemble

Nordkorea und die Mundharmonika

Isabella Krapf und das Pyongyang Mundharmonika-Ensemble

 

Ort: Fanny Hensel-Mendelssohn Saal

Zeit: Dienstag 16. Oktober 2012, 17.00 Uhr

Eintritt frei

Veranstalter: Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie

 

Nordkorea hat eine lange Musiktradition: Trommeln, Flöten und Kajagum kann man etwa an der Musikhochschule lernen. Auch das Akkordeon ist sehr beliebt. Zu diesen Traditionen hat sich seit 2011 auch die Chromatische Mundharmonika gesellt, es handelt sich um eine neue, aber sehr beliebte Musikpraxis.

Die Chromatische Mundharmonika, sowie Mundharmonika Trios oder Ensembles waren in den 1950er Jahren sehr populär in Europa und den USA. Virtuosen wie Larry Adler oder Gruppen wie die „Harmonicats“ waren ständig im Radio zu hören und sorgten für reges Interesse. Auch in Österreich gab es zahlreiche Gruppen, die in Wettbewerben, die in den Sophiensälen abgehalten wurden gegeneinander antraten. Ende der 1960er Jahre jedoch begann man eher wieder zur Diatonischen Mundharmonika zurückzukehren. Folk Music, Blues und Bob Dylan prägten dann den Geschmack des Publikums.

Auch heute kommt in Österreich eher Diatonische Mundharmonika zum Einsatz. Nicht so in Nordkorea, wo die Chromatische Mundharmonika in Formationen gespielt wird, die es in Österreich seit etwa 40 Jahren nicht mehr gibt.

Isabella Krapf beschäftigt sich seit ihrer frühen Kindheit mit der Mundharmonika. Aus einem anfänglichen Hobby wurde bald ihr Beruf. Sie spielt, sammelt, unterrichtet und repariert Mundharmonikas.Nach etlichen Projekten – unter anderem auch in Amerika – hat sie seit 2011 ein Unterrichtsprojekt mit D.V.R. Korea. Die Studierenden haben in kurzer Zeit sehr viel auf dem Instrument erreicht und spielen beinahe alle Stilrichtungen, auch Österreichische Volksmusik.

Dieser Abend bietet die wirklich außergewöhnliche Gelegenheit, einen Einblick in die musikalische Praxis in Nordkorea zu erhalten.