Die dritte Ausgabe des mdw great talent award powered by Christian Zeller brachte ein breites Teilnehmer_innenfeld, ein herausragendes Niveau und einen virtuosen Gewinner.

Raimondo Mazzon © Stephan Polzer

Der italienische Organist Raimondo Mazzon gewann den von der Christian Zeller Privatstiftung gestifteten Wettbewerb für Nachwuchskünstler_innen der mdw. Mit einer fulminanten Performance an der Rieger-Orgel im Anton Heiller-Saal der mdw entschied Mazzon den mdw great talent award am Abend des 16. Mai für sich. Er setzte sich mit seiner Interpretation von zwei virtuosen Orgelwerken aus dem 20. Jahrhundert (Jeanne Demessieux’ Te Deum op. 11 und Raffaele Manaris Studio da concerto sopra Salve Regina) im Finale des Wettbewerbs gegen drei weitere Finalisten durch.

Die Performance an der Rieger-Orgel im Anton Heiller-Saal wurde per Video in den Joseph Haydn-Saal übertragen, © Stephan Polzer

Raimondo Mazzon stammt aus der italienischen Region Venetien und studierte Klavier, Orgel und Cembalo an den Konservatorien in Venedig und Padua sowie in Mailand, Salzburg und Siena. Derzeit studiert er an der mdw Orgel bei Pier Damiano Peretti und Cembalo bei Erich Traxler, zudem Dirigieren an der Imola Academy und der Wiener Opernakademie. Er ist Sieger etlicher internationaler Wettbewerbe und hat bereits eine CD mit Orgelwerken von John Williams sowie eine Gesamtaufnahme der Sonaten op. 2 von Antonio Vivaldi aufgenommen.

Über den Wettbewerb, von dem er sich erwartet, sein gutes Netzwerk ausbauen zu können, sagt Mazzon: „Die Möglichkeit, vor einer Jury zu spielen, die aus der Welt der Wiener Orchester kommt, ist sehr wichtig für mich. So kann ich eine weitere Bestätigung und auch neue Ideen bekommen.“ Vom Preisgewinn verspricht er sich, die italienische Orgelmusik des 20. Jahrhunderts und ihre spektakulären und virtuosen Komponist_innen bekannt zu machen. Der zweite, mit 5.000 € dotierte Preis ging im Finale an den rumänischen Pianisten Cadmiel Boţac, der slowenische Gitarrist Leon Ravnikar erhielt den dritten Preis (2.500 €). Der 2007 geborene Violinist Leonhard Baumgartner wurde mit dem erstmals verliehenen Preis der mdw (1.500 €) ausgezeichnet.

v. l. n. r.: Ulrike Sych, Leon Ravnikar, Cadmiel Boţac, Raimondo Mazzon, Leonhard Baumgartner & Christian Zeller © Stephan Polzer

mdw-Rektorin Ulrike Sych betonte anlässlich des Wettbewerb-Finales die Bedeutung von Wettbewerben für die künstlerische Weiterentwicklung der Musikstudierenden auf dem Weg auf die internationalen Konzertbühnen: „Entscheidend für den Erfolg junger Nachwuchskünstler_innen ist in der Ausbildung auf internationalem Top-Niveau auch die Möglichkeit, sich bei Auftritten und im Wettbewerb zu präsentieren und gegen starke Konkurrenz zu bestehen.“ Stifter Christian Zeller hob hervor: „Diese Exzellenz in der Ausbildung und deren nachhaltige Sicherung im Kulturbereich wird durch die mdw garantiert. Der Kultur, und insbesondere der Musik, kommt in diesen Zeiten eine Brückenbildungs- und Vermittlungsrolle zu.“ Die Jury, bestehend aus Ursula Magnes (radio klassik Stephansdom), Eva Teimel (Ö1), Harald Krumpöck (Wiener Philharmoniker) und dem Pianisten Heinz Medjimorec, lobte unter dem Vorsitz von Angelika Möser, künstlerische Leiterin des RSO Wien, das hohe Niveau aller Teilnehmer_innen des Wettbewerbs. Alle Finalisten des mdw great talent award erhielten zusätzlich zu den Preisgeldern Auftrittsmöglichkeiten bei den Neuberger Kulturtagen sowie im Rahmen des Kulturprogramms im Südbahnhotel am Semmering.

© Stephan Polzer

Der mdw great talent award richtet sich unter dem Motto „die Sterne von morgen fördern wir heute“ an Studierende der mdw aus den Bereichen Tasteninstrumente, Streich- und andere Saiteninstrumente, Blas- und Schlaginstrumente, Kammermusik und Spezialensembles, Gesang und Musiktheater sowie Popularmusik. Auftrittserfahrung und Professionalität sind grundlegende Voraussetzungen. Künstlerische Exzellenz und Nachhaltigkeit stehen im Zentrum der vielfältigen Kunstförderung des Stifters Christian Zeller. Die Sieger_innen der bisherigen Wettbewerbe waren das Selini Quartet (2021) und die Fagottistin Johanna Bilgeri (2022).

Weitere Informationen:

Comments are closed.