Was hat Kunst mit dem Klima zu tun?

Nachhaltigkeit bedeutet für mich so zu interagieren und zu leben, dass wie ich handle und was ich tue nicht nur mir hilft, Freude bereitet oder zugutekommt, sondern auch meinem Umfeld sowie zumindest den nächsten sechs Generationen, die nach mir kommen.

Der Klimawandel betrifft den Kulturbereich, weil er uns alle betrifft, alle Menschen, alle Ethnien, alle Kontinente, alle Berufe, alle Sparten. Er könnte zu etwas Verbindendem werden, gerade weil er uns alle betrifft. Aber dass er Menschen mit Privilegien im globalen Norden weniger stark trifft als den globalen Süden, lässt die große soziale Ungleichheit zwischen uns als Nationen und Generationen offenbar werden.

© Theresa Pewal

Kunst kann die Welt verändern, indem sie sich auf tiefen Ebenen mit ihr auseinandersetzt, bezeugt, was ist, und den Prozess der eigenen Transformation sichtbar macht. Kunst schafft Räume, in denen gemeinsam einer Thematik auf den Grund gegangen werden kann. Kunst kann uns im tiefsten Innersten berühren und Erfahrungen und Erkenntnisse hervorbringen, die einschneidend, wachrüttelnd und verändernd sein können.

Der Klimawandel macht sich in meinem Arbeiten bemerkbar durch die Reaktion auf ihn in praktischen Aspekten wie der Tatsache, dass das wellenklænge Festival nun ein Green-Event ist, dass sich Federspiel im aktuellen Programm Albedo mit der Klimakrise auseinandersetzt und im Projekt minciospace_, das als Netto-Nullenergie-Haus geplant wird und höchsten Umweltstandards entsprechen wird.

Mein persönlicher Beitrag zum Klimaschutz ist es, dem Klimaschutz, der Klimakrise und dem notwendigen gesellschaftlichen Wandel bzw. der gesellschaftlichen Transformation Platz zu geben – in meiner Arbeit und meinem Umfeld. Das kann durch das thematisieren im Festivalkontext sein, auf der Bühne mit Federspiel oder bei der Auswahl der Künstler_innen und Speaker_innen für das wellenklænge Festival.

Für die Zukunft wünsche ich mir eine Kultur, die von Wertschätzung, Kommunikation auf Augenhöhe und Akzeptanz geprägt ist und dass wir uns als Menschen sowie die wechselseitige Beziehung zur Erde und uns selbst ernst nehmen. Wir sitzen alle im selben Boot.

In der Serie zum Thema „Was hat Kunst mit dem Klima zu tun?“ lädt die grüne-mdw engagierte Personen ein, sich dieser Frage in persönlichen Schlaglichtern zu nähern. Denn die Zusammenhänge liegen ja auf der Hand – oder doch nicht? Aus welch unterschiedlichen Blickwinkeln denken Lehrende, Studierende, Mitarbeiter_innen, Absolvent_innen der mdw sowie andere aktive Künstler_innen über Klima, Nachhaltigkeit und ihre eigene berufliche Praxis nach?

In der aktuellen Ausgabe beantwortet diese Fragen Simon Zöchbauer, Musiker, Komponist, Leiter des wellenklænge Festivals in Lunz am See, Gründer eines Unterrichtsprogrammes für Composer-Performer (CPM-Lab und we:create) und Gründer des minciospace_ – einem Arbeits- und Entwicklungsraum für Kunstschaffende mit Schwerpunkt Kunst und gesellschaftlicher Relevanz. Simon Zöchbauer setzt sich in all seinen Projekten mit der Frage auseinander, wie Kunst gesellschaftlichen Wandel unterstützen kann. Er setzt sich darüber hinaus für eine nachhaltige Kultur ein, aus der heraus gehandelt, interagiert und gearbeitet wird – im Kunstbereich und darüber hinaus.

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