Ein Konzert, bei dem Besucher_innen kommen und gehen, wie sie wollen, ist eher unüblich. Doch genau das macht den Reiz der kostenlosen Veranstaltungen im Herzen des MuseumsQuartiers aus. Tourist_innen und Museumsbesucher_innen bleiben ebenso gespannt stehen, wie Wiener_innen während eines Stadtspaziergangs oder Familien mit Kleinkindern, wenn im herrlich entspannten Ambiente aufgespielt wird. Die sommerlichen Open-Air-Konzerte haben eine lange Tradition. Auch Studierende der mdw traten bereits im Rahmen von ausgewählten Veranstaltungen im Haupthof des Areals auf. Eine neue Kooperation ermöglichte es nun drei Ensembles mit mdw-Bezug an drei Tagen im Juni die diesjährige MQ-Sommerbühne unter dem Motto „MQ meets mdw“ zu bespielen.

© Stephan Polzer

Wetterbedingt konnten leider nicht alle drei Konzerte im Freien stattfinden. Bereits beim ersten Termin musste das Trio Eledone wegen Regen in die Arena21 auf dem MQ-Areal ausweichen. Die drei jungen Musiker begeisterten das Publikum aber auch ohne Open-Air-Feeling mit ihren selbstgeschriebenen Werken, die Einflüsse aus verschiedenen Genres miteinander verbinden. Das Trio, bestehend aus Alexander Matheis (Bass), Jakob Gschwandtner (Drums & Percussion) und Jonas Kastenhuber (Piano), der zurzeit Instrumental(Gesangs)pädagogik Tasteninstrumente Popularmusik an der mdw studiert, ließ sich für seinen Namen in der Tierwelt inspirieren. Denn wie die drei Herzen der Oktopusgattung Eledone bilden die drei unterschiedlichen Instrumente des Trios eine unverwechselbare Einheit.

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Auch wenn das Wetter nicht hundertprozentig sommerlich war, konnte das Ineo Quartet einen Tag nach dem Trio Eledone im Haupthof des MuseumsQuartiers auftreten. Ein wolkenbedeckter grauer Himmel und zum Teil starker Wind änderten nichts an der Begeisterung des Publikums, als das Streichquartett Nr. 1 F-Dur op. 18/1 von Ludwig van Beethoven sowie das Streichquartett in F-Dur von Maurice Ravel im Hof erklangen. Das Quartett bestehend aus den beiden Geigerinnen Nadja und Ljuba Kalmykova, dem Bratschist Yan Lok Hoi und dem Cellist Constantin Siepemann, hat sich erst im Frühjahr zusammengefunden und kann bereits erste internationale Auftritte vorweisen. Als Name wurde bewusst das lateinische „Ineo“ gewählt, das so viel wie „anfangen“ oder „beginnen“ heißt, denn nach dem Selini Quartet, dem die beiden Schwestern angehörten, wurde mit dem Ineo Quartet nun gemeinsam neu „begonnen“. Constantin studiert Violoncello (Konzertfach) an der mdw, Ljuba und Nadia absolvieren derzeit den Postgradualen Universitätslehrgang Kammermusik an der mdw.

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Dem Namen Sommerkonzert alle Ehre machte schlussendlich der Auftritt von quinTTTonic. Bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein nahmen die fünf Musikerinnen das Publikum mit auf eine bunte musikalische Reise. Das Brassquintett präsentierte ihr aktuelles Programm Luftveränderung, in dem unterschiedliche Genreeinflüsse vereint werden und die musikalischen, aber auch die verschiedenen österreichischen Wurzeln der Musikerinnen deutlich zu hören sind. Die Ensemblemitglieder Marlene Kogler (Trompete), Kerstin Gruber (Trompete), Katharina Zeller (Horn) und Sarah Schreiner (Posaune) studieren derzeit an der mdw. Anna Guggenberger (Tuba) studierte selbst an der mdw und unterrichtet mittlerweile Basstuba am Franz Schubert Institut für Blas- und Schlaginstrumente in der Musikpädagogik.

Auch wenn das Wetter nicht immer mitspielen wollte, waren die drei Sommerkonzerte ein voller Erfolg und ermöglichten es den jungen Ensembles, die unterschiedlichsten Zuhörer_innen für ihre Musik zu begeistern. Eine Fortsetzung der erfolgreichen Kooperation ist geplant.

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