Musawenkosi Mdluli © Stephan Polzer

Die meisten kennen das Sprichwort, dass Träume oft wie Seifenblasen sind und leicht zerplatzen können. In dem 2022 veröffentlichen Musikvideo A bubble is a nice friend to have geht es genau um diese Seifenblasen und um die Tatsache, dass es, obwohl man sich der Fragilität dieser bewusst ist, extrem wichtig ist, Träume zu haben und diese auch zu leben. In dem Video wird ausgehend vom Morris Isaacson Centre for Music in Soweto (Südafrika), jenem Ort, an dem auch Nelson Mandelas Ideen ihren Ursprung fanden, die „Bubble“ auf Reisen geschickt. Unterstützt von energetischen Trommelrhythmen gelangt sie bis nach Wien und wird vom mdw Percussion Ensemble gebührend empfangen. Im weiteren Verlauf schließt sich dem Ensemble auch die mdw Drumline an. Ein Klangkörper, der gewöhnlich damit assoziiert wird, Moral und Kampfgeist von Ballsportteams zu stärken. In diesem Fall feuert die Drumline die „Bubble“ an, denn ohne Kampfgeist und den nötigen Einsatz würde keine Idee Blüten tragen.

Ingrid Hedlund, Robert Brooks © Stephan Polzer

Nach einer kurzen Rückbesinnung auf ihre Wurzeln durchläuft die „Bubble“ in Form einer rhythmischen Modulation eine Metamorphose und wird anschließend in neuem, frischem Tempo von virtuosen Improvisationen feierlich bis ins Ziel getragen, wo sie vom Ensemble Tutti empfangen und euphorisch gefeiert wird.

Schon seit mehreren Jahren arbeitet der künstlerische Leiter der Produktion, David Christopher Panzl, mit der südafrikanischen Organisation Music Is A Great Investment, kurz MIAGI, zusammen. MIAGI, gegründet von Ingrid Hedlund und Robert Brooks, hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit Musiker_innen aus allen gesellschaftlichen Gruppen Südafrikas Klangkörper zu bilden, die ebenso im Jazz, der Klassik sowie der traditionellen afrikanischen Musik beheimatet sind.

Brandon Ruiters © Stephan Polzer

MIAGI fördert kreative Zusammenarbeit und Innovation über ethnische und soziale Grenzen hinweg, unterstützt junge aufstrebende Künstler_innen und verkörpert die Ideale von Nelson Mandela. Viele hochkarätige internationale Tourneen zeugen eindrucksvoll von der Qualität dieser Ensembles. Darüber hinaus unterhält MIAGI Musikschulen, wie das oben genannte Morris Isaacson Centre for Music, um auch in benachteiligten Regionen Südafrikas Kindern die Möglichkeit einer soliden musikalischen Ausbildung bieten zu können.

Doris Schmidauer © Stephan Polzer

Diese Zusammenarbeit zwischen MIAGI und Panzl mündete nun in einem Musikvideo, das den interkulturellen und transdisziplinären Aspekt ebenso hervorheben sollte, wie das Potenzial internationaler Zusammenarbeit. Im weiteren Verlauf des Projekts konnte auch die mdw als wertvoller Partner gewonnen werden, und so stand der Produktion nichts mehr im Wege. Als musikalisches Fundament diente eine Originalkomposition des südafrikanischen Jazzmusikers und Komponisten Tshepo Tsotetsi, die von Panzl arrangiert, instrumentiert und durch weitere Teile ergänzt wurde. Aufgenommen wurde das Video in mehreren Sessions sowohl in Johannesburg als auch in Wien. Der große logistische Aufwand wurde auch durch Corona bestimmt, da die Musiker_innen nicht wie geplant reisen durften, um gemeinsam zu performen. So mussten die einzelnen Aufnahmesessions genau auf Klick dirigiert und synchronisiert werden, um sich im späteren Verlauf der Produktion zu einem Ganzen zusammenfügen.

Pretty Yende, Hyung Ki-Joo © Stephan Polzer

Alle technischen Hürden konnten auch dank des großartigen AV-Teams der mdw gemeistert werden. So entstand ein sehr sehenswertes Musikvideo, dem es gelingt, neben einer energiegeladenen Musik auch die Atmosphäre der verschiedenen Drehorte zu zeigen.

Den offiziellen Release feierte das Video am 31. Mai bei einem Galakonzert zum 21-jährigen Jubiläum von MIAGI im Joseph Haydn-Saal der mdw unter dem Ehrenschutz von Doris Schmidauer. Den künstlerischen Ramen dieses Abends gestalteten die gefeierte Opernsängerin Pretty Yende, begleitet von Hyung-ki Joo, sowie das MIAGI Jazz Orchestra gemeinsam mit dem mdw Percussion Ensemble.

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