Vom 8. bis 10. Februar 2022 wurde zum 22. Mal der internationale Wettbewerb der Franz Josef Reinl-Stiftung für Harfe ausgetragen. An der mdw fand der Wettbewerb bisher zwölf Mal statt, bis 2015 unter der künstlerischen Leitung der ehemaligen Professorin für Harfe und langjährigen Institutsleiterin Adelheid Blovsky-Miller und unter Leitung ihrer Nachfolgerin Mirjam Schröder. In diesem Jahr haben die Reinl-Stiftung, vertreten durch ihren Vorstand Ernst Grossmann, und die mdw ihre Zusammenarbeit verstärkt und den Wettbewerb nicht zuletzt durch einen professionellen Livestream zu einem international beachteten Harfenevent weiterentwickelt. Erstmals stellte die mdw auch zusätzlich zu den drei von der Reinl-Stiftung vorgesehenen Juroren zwei weitere Jurymitglieder, Thomas Kreuzberger und Vizerektor Johannes Meissl.

Frau Hilde Reinl verfügte als Stifterin, dass durch eine regelmäßige Austragung des Wettbewerbs junge Harfenist_innen und Komponist_innen unterstützt werden. Denn sie wollte hiermit ihren viel zu früh verstorbenen Sohn, den Harfenisten Hermann Ertl, und ihren 1977 verstorbenen Mann, den Komponisten Franz Josef Reinl, ehren.

Der Harfenwettbewerb steht für Studierende aus aller Welt bis zum Höchstalter von 25 Jahren offen. Das Programm des Wettbewerbs ist somit ausgerichtet auf Harfenist_innen im Studium und besteht aus zwei Runden. Auf dem Programm stand ein Werk mit Bezug zu Wien: In der ersten Wettbewerbsrunde konnten die Teilnehmer_innen einen aus vier verschiedenen Walzern wählen. Des Weiteren wurde mit dem Werk von Ami Maayani des 2019 verstorbenen israelischen Komponisten und seiner 2021 verstorbenen Schwester, der Harfenistin Ruth Maayani, gedacht. Beide haben Großes für die Harfe in Israel und für das internationale Harfen-Repertoire geleistet.

Isla Biffin © Stephan Polzer

22 junge Harfenist_innen zwischen 17 und 25 Jahren waren heuer angemeldet und stellten sich in Wien vor. Sie kamen aus Österreich, Deutschland, Frankreich, Polen, der Schweiz, und es gab sogar Teilnehmer_innen aus Mexiko und Australien, die allerdings aus Österreich anreisten. Leider konnten die Teilnehmer_innen aus Russland und Großbritannien coronabedingt nicht anreisen. Durch besondere Bedingungen, tägliche Coronatests und Austragung des Wettbewerbs ohne Präsenzpublikum wurde der 22. Reinl-Harfenwettbewerb zu einem besonderen Ereignis. Aus der Not wurde jedoch eine Tugend: Der gelungene Livestream machte Zuhörer_innen auf der ganzen Welt auf den Wettbewerb aufmerksam.

Die Jury, bestehend aus Helga Storck (München, Salzburg, Kattowitz), Imogen Barford (London), Fabrice Pierre (Lyon) sowie Thomas Kreuzberger und Johannes Meissl, wählte aus den schlussendlich 19 Teilnehmer_innen fünf Finalistinnen aus und vergab zusätzlich zu den drei Preisen der Reinl-Stiftung auf Initiative von Thomas Kreuzberger zusätzlich zwei Preise des Lions Club Wienerwald West.

So konnten alle Finalistinnen ausgezeichnet werden: 1. Preis Isla Biffin, 2. Preis Julia Grünbaum, 3. Preis Norea Nettekoven. Die Preise des Lions Club gingen an Charlotte Michels und Lilly Minkov. Insgesamt lobte die Jury das hohe Niveau aller Darbietungen.

Das abschließende Preisträgerinnenkonzert ist in der mdwMediathek verfügbar, und wir laden Sie ein, sich ein eigenes Bild von dem höchst professionellen Niveau zu machen.

mediathek.mdw.ac.at/Reinl2022

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