Symposium Cultural Diversity and the Urban Area

Cultural Diversity and the Urban Area
Explorations in Urban Ethnomusicology

24.-26. März 2006
an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Anton-von-Webern-Platz 1, 1030 Wien

Veranstalter:
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
und die UNESCO-Arbeitsgemeinschaft Wien
Organisiert vom Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie

Symposiumsleitung: Ursula Hemetek

Zwei Forschungsprojekte des Instituts für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie zur musikalischen Multikulturalität Wiens („Einwanderermusikkulturen in Wien” und „Italienische Musik in Wien”), waren die Motivation für ein internationales Symposium, das der komplexen Fragestellung von musikalischen Identitäten im Spannungsfeld des urbanen Raumes nachging.

In der Geschichte der Ethnomusikologie spielte der städtische Raum als Forschungsfeld eine untergeordnete Rolle, insbesondere in Europa. Erst in den 1970ern änderte sich dies mit der Entdeckung der Popularmusik als urbanes Phänomen für die Ethnomusikologie. Gleichzeitig rückte auch der sozio-kulturelle Kontext in den Vordergrund.
Der urbane Raum war und ist multikulturell, weil Großstädte unweigerlich von Migrationsbewegungen geprägt sind. Auch dieses Phänomen fand ab den 1980er Jahren Ausdruck in ethnomusikologischen Studien. Bruno Nettl, einer der Mentoren des Faches, bezeichnet die Studien zur Multikulturalität im urbanen Raum als eines der wichtigen Forschungsfelder der modernen Ethnomusikologie:

„In carrying out these studies, ethnomusicologists have been made particularly aware of the importance of music as a cultural emblem, as something that is used by a population group to express its uniqueness to other groups, bringing about cohesion but also serving as a medium of intercultural communication.”

Das Symposium ging methodologischen und theoretischen Fragen der urbanen Ethnomusikologie auf den Grund und verglich verschiedene Forschungsansätze und unterschiedliche urbane Räume.
Verschiedene Aspekte, sowohl Musik als kultureller Marker, als Mittel um Gruppenidentität zu unterstreichen, wie auch als Medium der interkulturellen Kommunikation, wurden von internationalen Fachleuten beleuchtet.

Wien als multikulturelle Musikstadt bildete einen thematischen Schwerpunkt, präsentiert durch aktuelle Forschungsprojekte zur musikalischen Praxis in Wien. Im Vergleich dazu trugen Studien aus anderen Städten der Welt - Chicago, New York, Kalkutta, Berlin, Lissabon - zur globalen Perspektive beitragen.

Der Inhalt der Vorträge ist den folgenden Abstracts zu entnehmen. Da das Symposium in englischer Sprache abgehalten wurde, werden diese auch im Original wiedergegeben.

► ABSTRACTS


PROGRAM

Askin-Coskun Kardesler: Davul und Zurna
Wien/Türkei
Türkische Brauch- und Festmusik

Metin Meto / Aqua - Perkussion
Wien/Türkei
Experimentelle Perkussion von einem freischaffenden Künstler

Ševko Pekmezovic / Gesang und Toplica Stojanovic / Akkordeon
Wien/Bosnien/Serbien
Sevdalinke - bosnische städtische Volkslieder

Mansur Bildik / Saz
Wien/Türkei
Volkslieder aus Anatolien

Ansamble Fijaker: Tamburizzaorchester
Wien/Kroatien/Bosnien
Alte städtische Lieder aus dem Balkanraum

Nataša Mirkovic / Gesang und Matthias Loibner / Drehleier
Bosnien/Österreich
Eine musikalische Fusion - Schwerpunkt: Balkan

Azra und her Group / Gesang, Keyboard, Gitarre
Wien/Türkei
Türkische Popmusik

Konzept und Moderation:
Ursula Hemetek, Sofija Bajrektarevic, Hande Saglam

 Das Konzert im Rahmen des Symposiums
„Wiener musikalische Welten der anderen Art
Unexpected Viennese Musical Worlds”

widmete sich der musikalischen Vielfalt der „Stadt der Musik”. Die Musik in Wien war und ist von kulturellen Einflüssen geprägt, die von Einwanderung bestimmt sind. Diese hier präsentierten musikalischen Welten leben eher im Verborgenen, es sind Musikstile von Zuwanderern aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei und spiegeln die unterschiedlichen Lebenswelten dieser Gruppen. Die Vielfalt reicht vom traditionellen türkischen Davul-Zurna-Ensemble (große Trommel und Schalmei), über kroatische traditionelle Lieder mit Tamburica-Begleitung, bosnische Liebeslieder, türkische Pop-Musik bis hin zu Experimenten im Bereich der World Music.

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