WORKSHOP zu Spieltechnik und Repertoire skandinavischer
Geigenmusik

mit
 
Harald Haugaard
Geiger Komponist Produzent


Workshop in deutscher Sprache



DATUM: Dienstag, 12.03.2013

BEGINN: 17.30-19.30 Uhr


ORT: Hörsaal M 0101
(„Riegel“, erstes Obergeschoß)

3., Anton-von-Webernplatz 1

Harald Haugaard (1975) begann das Violinspiel als Siebenjähriger. Sein erster Lehrer war der Dorforganist in der Gemeinde Harndrup auf der Insel Fünen, wo Harald auch aufwuchs. Schon damals ließ er sich von traditioneller dänischer Volksmusik beeinflussen.
Geprägt wurde er unter anderem von seinem Großvater Johannes Kristensen, der nicht nur als Holzschnitzer arbeitete, sondern auf seinem Akkordeon auch traditionelle Melodien spielte. Harald Haugaards Mutter Lene Sand Christensen engagierte sich damals als Lehrererin in der Volkstanz-Szene und es dauerte nicht lange, bis Sohn Harald bei ihren Kursen für die Musik sorgte. Bis heute spielt die altüberlieferte dänische Tanzmusik eine wichtige Rolle für Haugaards musikalische Aktivitäten und hat seinen eigenen Stil sehr geprägt. Parallel dazu nahm der jugendliche Haugaard viele Jahre lang Violin-Unterricht, so dass
auch die Welt der “klassischen Musik” in sein Blickfeld rückte.
1994 wurde Harald Haugaard auf die Carl Nielsen Musikhochschule in Odense aufgenommen, wo er klassische Violine und Dirigieren studierte. Zwischendurch nahm er sich viel Zeit, um bei dänischen Folk-Geigern auch traditionelle Spieltechniken seines Instrumentes zu lernen. Aus dieser Idee heraus entstand dank Haugaards Initiative bald danach der Studiengang “Traditionelle und neue dänische Volksmusik”, den die Carl Nielsen Akademie in ihren Lehrplan aufnahm.
1998, unmittelbar nach Harald Haugaards Abschlussexamen als Geiger und Dirigent, übernahm ihn die Hochschule als Professor für diesen Studiengang.
2000 bis 2005 leitete er das “Folk Music Department” der Carl Nielsen Akademie.
Vor und während seiner akademischen Studien traf Haugaard mit anderen jungen
Interpreten der kleinen dänischen “Folk Music”-Szene zusammen und sammelte
Konzerterfahrungen, z.B. mit der “Folk Fusion” Band DUG.
 

1998 trat das Duo Haugaard & Høirup erstmals auf – beim Folk Festival der Europäischen Rundfunkunion. Die Zusammenarbeit mit dem virtuosen Gitarristen Morten Alfred Høirup entwickelte sich zum erfolgreichsten dänischen Folkprojekt der dänischen Musikszene: in zehn Jahren, spielte das Duo rund 1000 Konzerte weltweit und veröffentlichte  sieben hochgelobte und mit unzähligen Preisen ausgezeichnete CDs.
2006 wurde Haugaards erstes Orchesterwerk “Birth” von der Sinfoniette Fredericia aufgeführt. Haugaard spielte dabei selbst den Solopart und dirigierte gleichzeitig.
Mit „Burning Fields“ veröffentlichte Harald Haugaard 2009 sein erstes Soloalbum, das vornehmlich Eigenkompositionen aber auch einige Interpretationen traditioneller dänischer Musik enthält. 2012 folgte das Album „Den femte søster“ das mit zwei „Danish Music Awards“ ausgezeichnet wurde (Bestes Folkalbum, Bester Instrumentalist.
In den letzten Jahren tourt Harald Haugaard intensiv mit seiner Ehefrau, der Sängerin Helene Blum und ihrem gemeinsamen Quartett/Quintett.
Neben seiner Konzerttätigkeit, betreibt Haugaard sein eigenes Plattenlabel, arbeitet als Produzent  und komponiert immer wieder Musik für Theaterproduktionen. (aktuell: Henrik Ibsen „Peer Gynt“ am Theater Riddersalen in Kopenhagen)
Haugaard genießt auch einen exzellenten Ruf als Musikpädagoge, bis 2009 unterrichtete er an der Carl Nielsen Akademie und war u.a. Gastdozent in
England, Skandinavien, Kanada und den USA. Seit 2009 organisiert er alljährlich in Norddeutschland „Harald Haugaards International Fiddleschool“.
Bis dato wurd Haugaard mit elf „Danish Music Awards“ ausgezeichnet; darüber hinaus erhielt er den “Rødovre Musikpris”, den “Amts Musikpris” der Inseln Fünen und  Ende 2011den Odense Live Music Award.
Sein Geigenstil wird als verspielt, leicht und elegant, aber zugleich als dramatisch,
melancholisch und zuweilen diabolisch charakterisiert. Haugaard ist ein begnadeter Live-Künstler, der sich auf der Bühne mit vollem Herzen engagiert. Das britische Weltmusik-Magazin F-Roots zählt ihn zu den drei besten Folk-Geigern der Welt und deutsche Zeitungen beschreiben ihn gerne mit dem Wort “Teufelsgeiger”.


www.haraldh.dk