Im Oktober des letzten Jahres ist das Joseph Hellmesberger Institut für Streichinstrumente, Gitarre und Harfe in der Musikpädagogik vom Standort am Rennweg 8 in die frisch renovierte Metternichgasse 12 umgezogen. Die Räumlichkeiten, die zuvor von der Filmakademie Wien genutzt wurden, bieten allen Studierenden und Lehrenden nun ausreichend Platz. Abgesehen von ein paar Kleinigkeiten sind alle Arbeiten abgeschlossen. „Es haben sich ein paar Dinge wie zum Beispiel Installateurarbeiten auch durch Corona ein wenig verzögert“, erklärt Institutsleiter Georg Hamann. Die anfänglichen Schwierigkeiten durch Baulärm und wenig Licht durch das Baugerüst sind längst vergessen. Das historische und aufwendig modernisierte Gebäude regt auch zu neuen Projekten an. Fachgruppen sollen etwa den Studienalltag sowie Prüfungsmodalitäten klarer strukturieren, gleichzeitig sind Kooperationen mit dem Verein Superar geplant, um Studierenden mehr Praxiserfahrungen zu ermöglichen.

Noch steht das Baugerüst in der Metternichgasse 12, doch die Arbeiten an der Fassade sollen bald abgeschlossen sein. Es fehlt nur noch der letzte Anstrich.

In den Innenräumen wurde besonders darauf geachtet, die historischen Gegebenheiten des Hauses zu bewahren und gleichzeitig für den Studienalltag zu modernisieren. Die alten Türen wurden erhalten und gleichzeitig durch weitere Zwischentüren erweitert, damit die Räume möglichst schalldicht sind. Im Konzertsaal wurden mit Stoff überzogene Wandpaneele eingezogen, die je nach Instrument auch verschoben werden können, um einen zusätzlichen Schallschutz zu bieten.

© Daniel Willinger Photography

Ein Highlight für Studierende und Lehrende gleichermaßen ist das denkmalgeschützte Spiegelzimmer, das mit seinen aufwendigen Teppichwänden begeistert. Die Verkleidungen wurden im Zuge des Umbaus restauriert und gereinigt. Der beliebte Saal erstrahlt nun nicht nur in neuem Glanz, sondern auch durch eine beeindruckende Deckenleuchte.

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Für Julia Prömmer, die Harfe für Instrumental-(Gesangs-)Pädagogik bei Andrea Hampel studiert, beginnt der Tag mittlerweile auch in der Metternichgasse 12. Davor war sie hauptsächlich am alten Standort Rennweg, wo Räume oft geteilt werden mussten. „Ich freue mich so, hier zu sein, denn wir haben viel mehr Platz und man spürt einfach richtig die Geschichte des Gebäudes“, betont Julia, die bald ihr Studium abschließen wird. In der Früh nutzt sie oft die Zeit, um sich im Übungszimmer vorzubereiten. Danach folgt ein Vorspielen in der Klasse, das als Auftrittstraining dient. Jeder und jede muss etwas spielen und erhält dann Feedback. „Das ist sehr gut für die Praxis“, so Julia.

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Der neue Standort bietet auch die Möglichkeit für mehr Austausch. So sind auch spontane Gespräche mit Institutsleiter Georg Hamann möglich, wo gemeinsam über neue Projekte, die eigene Masterarbeit oder anstehende Konzerte sinniert werden kann.

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Im Unterricht mit Andrea Hampel wird gemeinsam an einem Stück gearbeitet. Alle Handgriffe und Fußtritte müssen sitzen. Für Lehrende wie Studierende ist aber auch klar, dass trotz des Unterrichts der Spaß nicht zu kurz kommen darf, denn die Freude an der Musik verbindet beide.

Im Rahmen des Unterrichts wird auch mit einer Kinderharfe geübt. Das deutlich kleinere Instrument kommt bei Lehreinheiten zum Einsatz, damit Julia auch mit diesem praktische Erfahrungen für zukünftige Lehreinheiten sammeln kann.

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Nach dem Unterricht gönnt sich Julia eine kurze Pause. Das neue Institutsgebäude hat gleich im Erdgeschoß einen Snack- sowie Kaffee-Automaten. Aber auch in den oberen Stockwerken wurden Sitzgelegenheiten eingerichtet, um ausreichend Platz zum Lernen und Erholen zu haben.

Kurz vor seinem Studienabschluss holt sich Federico Durando, er studiert Violine für Instrumental-(Gesangs-)Pädagogik bei Mirjam Tschopp noch wichtige Informationen direkt im Sekretariat bei Birgit Murbacher-Sanna ab, die den Studierenden immer mit Rat und Tat zur Seite steht.

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Dann geht es für Federico zurück zum alten Standort Rennweg. Er selbst ist nur noch wenig in der Metternichgasse 12 und war davor „viel an fast allen anderen Standorten unterwegs“, wie er selbst sagt. Am häufigsten ging er trotzdem durch die Türen des Rennwegs. Auch heute amüsiert ihn noch das Schild am Eingang, das Touristen darauf aufmerksam macht, dass sich der Eingang zum Belvedere nicht hier befindet, sondern wenige Meter weiter.

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Im Alten Konzertsaal angekommen, packt Federico gleich seine Violine aus und nutzt die Gelegenheit zum Spielen. Denn in wenigen Tagen wird er hier sein Abschlusskonzert geben. „Die Atmosphäre ist gleich ganz anders, wenn man in so einem historischen Raum spielt.“ Da der Saal selbstverständlich auch ausreichend Platz für Publikum bietet, hofft er, dass dieses Mal, anders als noch bei seiner Prüfung im Jänner, auch Freund_innen und Familie zuhören können. Nach dem Üben nutzt der gebürtige Italiener die Sitzgelegenheiten im Innenhof für eine Pause und studiert noch einmal Notenblätter für die kommende Unterrichtsstunde. Dann geht es zurück in die Metternichgasse 12.

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Gemeinsam mit Mirjam Tschopp wird in einem ebenfalls neu renovierten Unterrichtszimmer im Untergeschoß ein Stück für ein anstehendes Konzert geübt.

 

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