Abgeschlossene Projekte
2013-2015 Projekttitel: Tacit Knowing im musikalisch-kompositorischen Schaffensprozess
Forschungsgegenstand ist der musikalisch-kompositorische Arbeitsprozess mit Fokus auf die Kunstmusik. Das Erkenntnisinteresse bezieht sich auf das künstlerisch-praktische Wissen im Schaffensprozess. Das Projekt zielt auf die Analyse jener kognitiv wie auch leiblich verankerten Wissenskomponenten ab, mit denen KomponistInnen unterschiedliche künstlerische, technische, organisatorische und emotionale Herausforderungen bewältigen. Das Projekt ist soziologisch angelegt, wobei Erkenntnisse aus philosophischen Theorien sowie der musikwissenschaftlichen Forschung mitberücksichtigt werden. Die Datenerhebung konzentriert sich auf fünf Fallstudien, die sich der Erfassung von kompositorischen Prozessen in actu widmen. Die Analyse strebt eine umfassende Darstellung von kompositorischen Schaffensprozessen an, d.h. vom ersten Einfall bis zu den letzten Korrekturen.
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2011 Projekttitel: Evaluierung der Kulturförderung der Stadt Graz
Die Evaluierung der Kulturförderung, die im Auftrag des Grazer Kulturstadtrats durchgeführt wurde, hatte zwei Ziele. Erstens die Erarbeitung spartenübergreifender Vorschläge zur Neupositionierung der Kulturförderungspolitik im Zusammenhang mit den aktuellen kultur- und sozialpolitischen Herausforderungen. Und zweitens die Formulierung spartenbezogener Empfehlungen zur neuen Ausrichtung der Verteilungsstrategie mit dem Ziel, Vielfalt und Innovation in der Grazer Kulturlandschaft nachhaltig zu fördern. Darüber hinaus wurden die mehrjährigen Fördervereinbarungen mit 63 Kulturorganisationen analysiert.
2008 Projekttitel: Gut sein, besser werden. Kulturförderung als normative und administrative Herausforderung
Anhand einer vergleichenden Analyse der legistischen Grundlagen und aktuellen Praxis der Kulturförderungsadministration in den österreichischen Bundesländern wurden 16 thematische Schwerpunkte herausgearbeitet, die sich erstens auf die Verfahrensabwicklung und zweitens auf die kulturpolitische und kulturökonomische Zweckmäßigkeit einzelner konkreter Regelungen beziehen. Sowohl die Problemanalyse als auch die Heranziehung von "best practice"-Beispielen ermöglichte die Formulierung von zahlreichen Lösungsvorschlägen, um entsprechende kurz- bzw. mittelfristige Maßnahmen zu ergreifen.
2006-2008 Projekttitel: Literarisches Schreiben als diskreter Prozess. Versuch einer Epistemologie
Gegenstand der Studie waren die diskreten Erfahrungen und problemzentrierten Prozesse im Verlauf des literarischen Schreibens, die langfristig zur Ausbildung einer literarischen Kompetenz führen. Das Forschungsinteresse richtete sich weniger auf Textstrukturen, auch nicht auf Entscheidungen, die der Entstehung eines Textes vorausgehen, vielmehr auf die kognitiven, teilweise kaum bewussten Prozesse während des Schreibens. Das Forschungsprojekt wurde gemeinsam mit Claudia Dürr durchgeführt. 2009 erschien das Buch "Wissen, Können und literarisches Schreiben. Eine Epistemologie der künstlerischen Praxis", das wesentliche Ergebnisse der Studie enthält.
2005 Projekttitel: Untersuchung des Kulturförderungsverfahrens auf Bundesebene
Die Kulturschaffenden haben laut Kunstförderungsgesetz keinen Anspruch auf eine Förderung; sie haben jedoch einen Rechtsanspruch auf eine sachliche und korrekte Behandlung ihres Ansuchens. Das Forschungsprojekt, das im Winter 2004-2005 durchgeführt wurde, untersucht die formale Qualität des Kulturförderungsverfahrens, indem es den objektiven Ablauf des gesamten Verfahrens sowie die subjektive Zufriedenheit der FörderungswerberInnen erfasst. Die Studie konzentriert sich auf die Theaterförderung sowie die Förderung von Kulturinitiativen auf Bundesebene (Bundeskanzleramt, Sektion II – so genannte Kunstsektion – Abt. II/2 und II/8).
Aus der Auswertung lässt sich ein Verbesserungsbedarf in der Betreuung der FörderungswerberInnen (d.h. Beratung im Vorfeld eines Ansuchens, Informationen über den Bearbeitungsstand, Kontaktvermittlung zum Beirat, Weitergabe von Entscheidungsgründen) feststellen. Der durchschnittliche Bearbeitungszeitraum ist sehr lang, was als Indiz für Ineffizienz in der Kunstsektion des Bundeskanzleramtes gelten kann. Großes Unbehagen bereitet die mangelnde Begründung von Entscheidungen. Gerade aber das Sachlichkeitsgebot (Art. 7 B-VG) verpflichtet die Verwaltung jedem Ansuchen sachlich zu prüfen. Kommt die Kulturverwaltung ihre Begründungspflicht nicht nach, so bleibt der (subjektive) Verdacht auf Inkompetenz, Klüngelwirtschaft oder Willkür unvermeidbar.
2004 Projekttitel: Fairness und Verfahrenstandards in der öffentlichen Kulturverwaltung
Die vorliegende Studie geht der Frage nach, wie ein liberaler Staat die Vergabe von Kultursubventionen im Rahmen der nicht hoheitlichen Verwaltung regeln soll. Allfällige Lösungsvorschläge müssen zwei Anforderungen genügen: Erstens muss weiterhin ein realpolitischer Entscheidungsspielraum gegeben sein, welcher neue Schwerpunktsetzungen und Veränderungen der Kulturpolitik ermöglicht. Zweitens müssen die Grundprinzipien der Demokratie wie Liberalität, Fairness, Transparenz, Rechtmäßigkeit stärker als bisher akzentuiert werden. Durch die Sicherung von Verfahrensstandards soll ein Ausgleich zwischen den Interessen jener politischen AkteurInnen, die mit kulturpolitischen Agenden betraut sind, und der Öffentlichkeit (im Konkreten den SubventionswerberInnen) geschaffen werden.
2003 Projekttitel: Kulturbetriebslehre – Begründung einer Inter-Disziplin
Die Kulturbetriebslehre repräsentiert eine junge Inter-Disziplin, die aus einer Verschmelzung von kultur-, sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Zugängen entstand. Ihr Forschungsbereich liegt im Kultursektor als historisch gewachsene, gesellschaftliche Organisationsform der Produktion, Distribution, Vermittlung, Rezeption und Konservierung spezifischer Kulturgüter. Das Projekt eröffnet eine systematische Reflexion über die Konstitution des Kulturbetriebs als makrosoziologisches Konzept, über die Kulturgüter als Gegenstände konkreter Tauschakte und über die Formation entsprechender kultureller Tätigkeiten, die das Praxisfeld im Kultursektor formen.
Eine erste Phase dieses Projekts wurde 2003 abgeschlossen und im darauf folgenden Jahr publiziert (siehe Publikationen).
2002-2006 Projekttitel: Berufsfeldanalyse junger KulturmanagerInnen
Kulturmanagement ist ein Beruf, der in Österreich kaum institutionalisiert ist (kein Berufsverband, kaum Regulierungen, keine Begriffsdefinition). Ziel dieses Projektes war die Erfassung der Tätigkeitsfelder, des Karriereverlaufs, der Berufsanforderungen und Einkommensverhältnisse der AbsolventInnen des Aufbaustudiums Kulturmanagement am IKM seit 1990. Eine standardisierte Befragung fand 2002, 2004 und 2006 statt. Anhand der Datenauswertung wurden Rückschlüsse auf die Ausbildung gezogen.
2001 Projekttitel: Kunstkonflikte und Gesellschaftsanalyse
Kunst ist Katalysator für soziale Interaktionen. Durch Kunstwerke ausgelöste Konflikte betreffen oft Themen, die gesamtgesellschaftliche Relevanz haben. Den Sozialwissenschaften bietet das Studium von Kunstkonflikten wertvolle Einblicke in jenes diskrete System von Normen, Institutionen und Praktiken, das zentrale kulturelle Distinktionen generiert.
Das Projekt thematisiert zwei Arten von öffentlichen Kunstkonflikten: Erstens Konflikte, die zumindest vordergründig die Interpretation und ästhetische Wertschätzung von Kunstwerken betreffen, und zweitens Konflikte, die ausdrücklich die rechtliche Legitimität der Veröffentlichung eines Kunstwerkes in Frage stellen. Es untersucht weiters den Umgang mit solchen Konflikten und reflektiert die normativen Konsequenzen der verschiedenen Formen der Konfliktauseinandersetzung. Diese kritische Diskussion ist unumgänglich, weil die demokratische Qualität einer Gesellschaft von der Art und Weise abhängt, wie sie zu ihrer eigenen konflikthaften Verfasstheit steht.
1999 Verfassung eines Teilgutachtens über den Antrag der Universität Klagenfurt zur Errichtung einer neuen Studienrichtung "Vergleichende Kulturwissenschaften" (Beurteilung des entworfenen Curriculums und Untersuchung des AbsolventInnenbedarfs in staatlichen und transnationalen Organisationen)
1998 In Kooperation mit dem Österreichischen Institut für Berufsbildungsforschung (ÖIBF - Prof. DI Ernst Gehmacher) Vorbereitung eines Forschungsprojektes zur Evaluierung der neuen Studienpläne und Studienorganisation der Kunstuniversitäten (Forschungspaper: 23 Seiten)
1998 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Berufsforschungszentrum W.A.S. an einer Studie über den Berufseinstieg von AkademikerInnen in Österreich (Auftragsgeber: Arbeitsmarktservice)
1997 In Kooperation mit dem Industriewissenschaftlichen Institut an der Wirtschaftsuniversität Wien (IWI) Leitung zweier Studien über die Berufssituation von AbsolventInnen der Kunst- und Musikhochschulen in Österreich (Auftraggeber: Arbeitsmarktservice; Forschungsstudie I.: 79 Seiten; Forschungsstudie II.: 96 Seiten)
1995 Junior Fellow des Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK). Forschungsarbeit über Probleme der Präsentation und Vermittlung von Gegenwartskunst. (Titel: "Der Schein des Himmelslichts - Eine Untersuchung über die Präsentation und Vermittlung von Gegenwartskunst am Beispiel einer Ausstellung in der Wiener Secession", 60 Seiten)