Lectures for Future WS 2025/26 | 2. Block

Mi, 12.11.2025 | 17.00–20.00

Ort: spiel|mach|t|raum S0225, mdwCampus, Anton-von-Webern-Platz 1, 1030 Wien

Spoonful of Tank Waste, aus: Nuclear Dreams. an Oral History of the Hanford Site von Reginald Unterseher und Nancy Welliver
Annie Viola Ternström | Gesang, Rahel Neyer | Violine, Branka Seč | Viola, Jonathan Konrad Gerstner | Cello

 

Tödliches Erbe – die Herausforderung nuklearer Altlasten

Ab 1943 wurden  und werden bis heute Atomwaffen produziert, offiziell in 5 Nuklearmächten, doch insgesamt in 9 Staaten. Die ältesten Anlagen zur Herstellung dieser Waffen sind  längst außer Betrieb, die Sanierung dieser mit vielen radioaktiven Abfällen verseuchten Gelände gehört zu den kostspieligsten und schwierigsten Aufgaben der Menschheit. Gerade am Beginn des nuklearen Zeitalters wurden unter großem Zeitdruck und mit sehr schlechter Dokumentation Verfahren angewandt, deren Abfälle und Abgase  zur Verstrahlung von Personen in und um die Anlagen führten. Aufräumungsarbeiten sind von schlechter Dokumentation und Korruption und belastet. In Plänen zur nachhaltigen Entwicklung wird dieses Thema meist ausgespart, doch das ist kurzsichtig. Mehr Wissen über dieses tödliche Erbe ist eine Voraussetzung für eine gesunde Zukunft. 

Verena Winiwarter ist Umwelthistorikerin. Seit ihrer Pensionierung widmet sie sich der Áufgabe, nukleare Altlasten in die Diskussion um nachhaltige Entwicklung einzubringen und die Friedens- und Umweltbewegung zu vernetzen. Sie ist Autorin von zahlreichen Publikationen unter anderem zur Umweltgeschichte Wiens, gemeinsam mit Hans-Rudolf Bork, Geschichte unserer Umwelt. 66 Reisen durch die Zeit. Dieses Buch wurde 2015 zum Wissenschaftsbuch des Jahres in Österreich sowie zum Umweltbuch des Jahres in Deutschland gewählt. Zahlreiche Auszeichnungen u.a. „Wissenschaftlerin des Jahres 2013“ (Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten) Winiwarter ist Gewähltes Mitglied der Academia Europaea seit 2020.

 

Endlich das Leben verstehen!

Etwas stimmt mit dem Leben nicht. Jeder kennt das Gefühl. Depressionen und Angststörungen grassieren. Krisen, Kriege und Katastrophen dominieren die Nachrichten. Die längste Zeit redete die Kirche uns ein, es liege an der menschlichen Sündhaftigkeit. Heute hält uns eine ganze Ratgeberindustrie auf der Anklagebank und verordnet Selbstoptimierung, Achtsamkeit und Resilienztraining. Höchste Zeit für eine evolutionäre Aufklärung. Wir sind nicht schuld. Wir müssen uns nur endlich selbst verstehen!

Kai Michel hat von «GEO» über «Die Zeit» bis hin zur «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» für die großen deutschsprachigen Medien geschrieben. Mit dem Anthropologen Carel van Schaik las er die Bibel aus einer evolutionären Perspektive als «Tagebuch der Menschheit». Gemeinsam legten sie mit «Die Wahrheit über Eva» eine preisgekrönte Analyse über die Erfindung der sozialen Ungleichheit der Geschlechter vor. 2023 erklärten die beiden Bestsellerautoren in «Mensch sein», wie es dazu kommen konnte, dass wir heute eine Existenz im Ausnahmezustand führen. Mit dem Archäologen Harald Meller schrieb Michel die Bestseller «Die Himmelsscheibe von Nebra», «Griff nach den Sternen» und «Das Rätsel der Schamanin». Die Publikation Die Evolution der Gewalt. Warum wir Frieden wollen, aber Kriege führen war für den Bayerischen Buchpreis 2024 in der Kategorie Sachbuch und in der Shortlist des Österreichischen Wissenschaftsbuchpreises nominiert.