Studiert an der mdw seit: 2016
Studienfach: Musikerziehung

© Stephan Polzer

Lieblingsort an der mdw und warum: Die Bibliothek führt mich in vergangene Welten zu mir verborgenen Gedanken, die Wissensquelle und Inspiration für die eigene Tätigkeit sein können. Es ist spannend zu sehen, was schon gedacht wurde, um Neues zu entwickeln und um die Gegenwart zu verstehen.

Lieblingsort in Wien: Ich liebe den Pötzleinsdorfer Schlosspark mit seinen hohen Gräsern, der goldenen Sonne und einem Heurigen an Sommerabenden.

Was ich gerne gleich zu Beginn des Studiums gewusst hätte: Begeisterung ist der Motor, aber man sollte für sich selbst ein Begeisterungs-Ranking erstellen und auch mal etwas Großartiges auf später im Leben verschieben.

Wenn ich musiziere, dann … brauche ich 15 Minuten, um mich von der Welt um mich herum zurückzuziehen und im Übemodus anzukommen.

© Stephan Polzer

Eine Frage/ein Thema, das mich derzeit/allgemein sehr beschäftigt ist: Der Klimawandel und der künstlerische Zugang dazu. Das Thema ist abstrakt und oft nicht emotional – also alles, was es schwierig macht, Menschen zu erreichen.

Mein größter Erfolg bisher ist für mich … gelernt zu haben, das Feuer hochzuhalten, aber den Puls tief. Damit meine ich, dass ich meine Energie nicht mehr durch „Stress“ vernichte, sondern für inhaltliche Arbeit nutze. Daraus gewinne ich wieder Energie für das Feuer, das in mir brennt.

Wie wirkt Musikpädagogik deiner Meinung nach in die Gesellschaft?

Ich glaube, dass momentan die Musikpädagogik für die Ausbildung von Kreativität und Individualität in der westlichen Gesellschaft an Bedeutung gewinnt. Einerseits geschieht dies aus einer kapitalistischen Notwendigkeit, weil Kreativität neben künstlicher Intelligenz einen höheren Stellenwert bekommt, andererseits kann Musik dabei helfen, dass wir uns nicht zu egoistischen Individuen entwickeln, sondern zu einer offenen und gemeinschaftlichen Gesellschaft aus lauter Individuen.

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Wie muss ein gelungener Musikunterricht für dich heute aussehen? Haben sich die Anforderungen in den letzten Jahren gewandelt und wenn ja, wie?

Einerseits finde ich es wichtig eine Dosis Musikgeschichte und -theorie im Gymnasialunterricht unterzubringen. Musik interpretieren zu können, kann etwas Wunderschönes sein, das ich niemandem vorenthalten möchte. Andererseits halte ich die Entwicklung der letzten Jahre zu mehr Musikpraxis für sinnvoll. Optimalerweise begeistern sich Schüler_innen so sehr für Musik, dass sie von sich aus mehr erfahren wollen.

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Inwiefern ist deiner Meinung nach eine zusätzliche musikpädagogische Ausbildung im Rahmen einer künstlerischen Tätigkeit von Vorteil?

Die künstlerische Tätigkeit gewinnt an Freiheit, wenn man sich mit Musikpädagogik auseinandersetzt und in dem Feld arbeitet. Wir sind im Kulturbetrieb ja alle eitle Menschen und wollen immer dieses Echo haben. Viele tendieren dazu, sich einzig in ihrer intellektuellen Blase auszutauschen. Wenn man seinen Schüler_innen jedoch gut zuhört und die künstlerische Arbeit parallel weiterführt, kommt ein bereicherndes Echo dazu.

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