1985-1990

Mitte der 80er Jahre begann für das IKM eine Zeit der personellen, räumlichen und inhaltlichen Veränderungen und Reformen: Nach dem Ableben des IKM-Gründers Ernst Haeusserman wurde 1984 Leopold Spitzer zum Leiter bestellt. Er sah sich mit einem seit der Gründung des IKM gewandelten Einsatz- und Aufgabenbereich der KulturmanagerInnen konfrontiert. Die zunehmend volkswirtschaftliche Bedeutung des Kulturbetriebs (Umsatzzuwächse, Arbeitsplätze) akzentuierte die organisatorisch-ökonomischen Qualifikationen und forderte ein verstärktes Bewusstsein über die kulturpolitische Verantwortung. Nicht nur die Mittlerrolle der KulturmanagerInnen war gefragt, sondern auch ihr innovatives kreatives Potential, neue Konzepte zu entwerfen und zu verwirklichen. In diesem Sinne wurde das Studium am IKM reformiert, um auf die veränderten beruflichen Anforderungen zu reagieren.
 

Unter der Lehrgangsleitung von Gastprofessor Franz Willnauer (damals Leiter der Kulturabteilung Bayer AG Leverkusen) trat ein reformierter Lehrplan, der sich durch einen höheren Anteil an wissenschaftlichen Lehrveranstaltungen, Faktenwissen und einem neuen didaktischen Aufbau auszeichnete, in Kraft: Statt der bisherigen Fokussierung auf ein Generalthema pro Semester vermittelte der Lehrgang nun zu Beginn das notwendige Grundlagenwissen (meist „Hard Skills“ in Form von Vorlesungen) und anschließend eine spezifische Spartenvertiefung in Methoden und Techniken des Kulturmanagements. Die Studierenden konnten vier von acht Seminaren aus den Fachbereichen Musik-, Sprechtheater, Konzert, Festspiele, Medien- Literaturbetriebe, Museen und Galerien sowie Freie Gruppen wählen. Die verschiedenen Eingangsvoraussetzungen der Studierenden wurden dadurch stärker berücksichtigt. Die Hauptlehrveranstaltungen wurden an drei Nachmittagen während der Woche und, um Berufstätigen entgegenzukommen, geblockt am Wochenende abgehalten. Der Lehrgang sollte trotz eines nun strafferen Organisationsablaufs nicht als fertiges Lehrangebot konsumiert, sondern von den Studierenden mitgestaltet werden.

Nach wie vor sicherten erfolgreiche KulturmanagerInnen als DozentInnen die Anbindung an die Praxis und den Kontakt zu großen Kulturinstitutionen des Landes. Qualifizierte Lehrbeauftragte konnten hinzu gewonnen werden.