Lectures for Future WS 2025/26 | 3. Block
Mi, 19.11.2025 | 17.00–20.00
Ort: spiel|mach|t|raum S0225, mdwCampus, Anton-von-Webern-Platz 1, 1030 Wien
Green Sounds of Resistance
Musik, Krieg und Ökologie im Spiegel gesellschaftlicher Bewegungen
Im Rahmen dieses Vortrags begeben wir uns auf eine musikalische Spurensuche von der Woodstock Generation bis in die Gegenwart, indem wir über die Verflechtungen von Krieg, Protest und (Popular-)Musikgeschichte reflektieren. Ausgehend von einem interdisziplinären Zugang betrachten wir, wie Musik als kulturelles Ausdrucksmittel in sozialen Bewegungen gewirkt hat – insbesondere in den Protesten gegen den Vietnamkrieg, in der Friedens- und Ökologiebewegung sowie in aktuellen sozialen Bewegungen wie Black Lives Matter oder Fridays for Future. Im Zentrum steht die Rolle von Musik als Sprachrohr gesellschaftlicher Umbrüche, als Form des Widerstands und als Medium politischer Artikulation.
Welche musikalischen Strömungen begleiteten diese Bewegungen? Wer waren ihre musikalischen Ikonen? Und warum sind viele dieser Kontexte heute stark präsent im Bewusstsein junger Musiker*innen?
Zugleich werden ökologische Fragestellungen thematisiert: Die frühe Ökologiebewegung war eng mit der Friedensbewegung verknüpft – was sich auch musikalisch widerspiegelte. Wir beleuchten, wie Umweltthemen bereits in der Musik der 1960er Jahre eine Rolle spielten und fragen, inwiefern heutige musikalische Ausdrucksformen an diese Traditionen anschließen oder neue Wege gehen.
Der Vortrag verbindet zeitgeschichtliche und gegenwärtige Perspektiven mit Hör- und Videobeispielen und lädt zur Diskussion darüber ein, welche Verantwortung Künstler*innen und Musikpädagog*innen im gesellschaftlichen Diskurs übernehmen können – damals wie heute.
Magdalena Fürnkranz, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft, sowie Doktoratsstudium der Philosophie an der Universität Wien. Seit 2013 Universitätsassistentin (prae doc, seit 2016 post doc) am Institut für Popularmusik der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw), sowie Projektmitarbeiterin beim Forschungsprojekt „Performing Diversity“. Als Mitinitiatorin des PopNet Austria Organisation des seit 2014 jährlich stattfindenden interdisziplinären Symposions zur Popularmusikforschung in Österreich. Leitung des künstlerisch-wissenschaftlichen Forschungsprojekts „Instrumentalistinnen und Komponistinnen im Jazz“ gemeinsam mit der Kontrabassistin Gina Schwarz. Zu den weiteren Forschungsschwerpunkten zählen unter anderem: Performativität und Inszenierung in der (Popular-)Musik, intersektionale, queere und postkoloniale Perspektiven auf musikkulturelle Felder, Musikszenen in Österreich und New Jazz Studies.
Make Music, Not War
In diesem Workshop werden wir eine Handvoll Lieder/Stücke näher kennen lernen, die einer Generation eine politische Stimme gegeben haben (zB Bob Dylan - Blowin' in the Wind, Henry Crosby - “I Should Be Proud”, John Lee Hooker - “I don’t wanna got to Vietnam”, Oscar Peterson “Hymn to Freedom”, Les McCann - “Comment”…). Wir werden mindestes eines davon erlernen und zusammen spielen/singen. Im Anschluss werden wir Ideen sammeln und überlegen, wie ein Anti-Kriegs-Lied heute klingen soll: welcher Text, welche Motive, welche Bilder?
Emily Stewart, in London geboren und in Costa Rica aufgewachsen, lebt Emily Stewart inzwischen in Wien. Sie studierte klassische Musik, Jazz und Improvisation, und ihr Schaffen flicht all diese Einflüsse spielend zu einem großen Ganzen. Als Instrumentalistin hat ihre ungeheure Flexibilität und Sensibilität sie zu einer gefragten Musikerin gemacht, live wie auch im Studio. So ist sie mit diversen Jazz- und Popensembles sowohl auf Bühnen Europaweit als auch auf Tonband zu hören, u.a. mit Soap&Skin, Jan Lundgren, Matthias Jakisic, Belle and Sebastian, Wolfgang Puschnig, André Heller, Violetta Parisini und Neuschnee. Als versierte Theatermusikerin tritt sie zudem häufig mit der amerikanischen Performancegruppe Saint Genet auf und ist regelmäßig in Produktionen im Wiener Burgtheater zu sehen. Ihr erstes eigenes Album, The Anatomy of Melancholy ist im März 2020 auf col legno music erschienen.