Die heutige Stabstelle GGD geht auf die Gründung der »Koordinationsstelle für Frauenförderung und Gender Studies« an der mdw im Jahr 2009 zurück und beruht auf das Universitätsgesetz, welches die Verankerung einer Organisationseinheit zur Koordination der Aufgaben der Gleichstellung, der Frauenförderung sowie der Geschlechterforschung an allen österreichischen Universitäten festlegt (§19 (2) 7 UG).

Einhergehend mit dem Rektoratswechsel sowie einer umfassenden Strukturreform im Jahr 2015 und der erstmaligen Einrichtung des Vizerektorats für Organisationsentwicklung und Diversität (vormals: Organisationsentwicklung, Gender und Diversity), wurde die Koordinationsstelle zur Stabstelle Gleichstellung, Gender Studies und Diversität umbenannt und organisational verankert. Seit 2024 trägt die Stabstelle den Namen Gleichstellung, Gender und Diversität.

Ein Arbeitsbereich, der von der Koordinationsstelle von Beginn an verfolgt wurde, war der Wissensaufbau durch verschiedene Veranstaltungsformate in Hinblick auf Gender. In diesem Zusammenhang wurde die Gender-Ringvorlesung eingerichtet, die von 2009 bis 2022 abgehalten wurde und deren Beiträge in der Buchreihe »mdw Gender Wissen« im Wiener Böhlau-Verlag veröffentlicht wurden.

Ein weiterer Schwerpunkt wurde auf die Kommunikation in Hinblick auf genderspezifische Fragen gesetzt. Dies mündete im Jahr 2011 in die Gründung der institutsübergreifenden Plattform Gender_mdw.

Darüber hinaus wurden ab dem Jahr 2012 Gender Screenings von ausgewählten Studienbereichen der mdw wie z.B. Komposition, Dirigieren, Musikpädagogik, sowie die Veranstaltungsreihe »Holz-Blech-Schlag« oder »Raum für Fanny Hensel« durchgeführt. Ziel dieser Veranstaltungsreihen war, zur Sensibilisierung für genderspezifische Themen im Bereich Musik, Theater und Film beizutragen.

Zur Arbeit der Stabstelle gehört auch, regelmäßig Weiterbildungen, beispielsweise zur Gender-Sensibilisierung und zu geschlechtergerechter Sprache anzubieten. Diese Arbeit mündete 2016 in der Herausgabe des mdw-Leitfadens „Fair in Wort und Bild“, sowie seit 2011 in der Mitgestaltung des Lehrgangs für Neueinsteiger_innen der Verwaltung und den Startmodulen für neue und verstetigte Lehrende an der mdw.

2015 schrieb die Koordinationsstelle sodann das erste Mal den Gender|Queer-Call, der später zum Gender|Queer|Diversitäts-Call erweitert wurde, aus. Durch den Call werden Projektideen zu gender-, queer- und diversitätsbezogenen Inhalten gefördert und an der mdw etabliert. Angebunden an die geförderten Projekte finden regelmäßig Veranstaltungen, wie Konzerte, Konferenzen oder Workshops statt.

Jährliche Veranstaltungen richtete die Stabstelle darüber hinaus auch seit 2016 anlässlich des internationalen feministischen Kampftags am 8. März aus.

Im Jahr 2017 wurde das 200-jährige Jubiläum der mdw zum Anlass genommen, die virtuelle Plattform spiel|mach|t|raum. frauen* an der mdw 1817-2017 ins Leben zu rufen. Die Wissensplattform wirft Spotlights auf die Frauen*geschichte des Hauses und geht auf eine mdw-Ausstellung aus dem Jahr 2011 zurück, die anlässlich des 100. internationalen feministischen Kampftags ausgerichtet wurde. Im Jahr 2024 wurde die virtuelle Plattform sodann um »gender|queer|diversitätsthemen an der mdw 1817-2017plus« erweitert.

Die politische Entscheidung, einen partizipativ orientierten Diversitätsstrategieentwicklungsprozess an der mdw zu initiieren und umzusetzen führte ab 2017 zu einer konzeptuellen Weiterentwicklung der GGD mit einem Fokus auf Maßnahmen- und Programmentwicklung. Gemeinsam mit rund 80 Lehrenden, Studierenden und Mitarbeiter_innen der Verwaltung wurden sechs Handlungsfelder identifiziert, die zentrale Wirkungsbereiche von Ungleichheitsverhältnissen sowie Ein- und Ausschlusspraktiken an der mdw darstellen.

Zwei Jahre später, 2019, wurden sodann mit der mdw-Diversitätsstrategie, die mit den Handlungsfeldern verbundenen Ziele und ausgearbeiteten Maßnahmen präsentiert und im mdw-Diversitätsstrategiepapier verankert. Seit dem wurden mit dem Ziel, ein diskriminierungsfreieres Studier- und Arbeitsumfeld und eine gleichberechtige Teilhabe zu schaffen, mehrere Maßnahmen erfolgreich umgesetzt, wie etwa die Ermöglichung alternativer Prüfungsmethoden für Studienbewerber_innen mit BeHinderung(en), Gender- und Diversitätskompetenz in den Curricula verankert, »Tricky Moments« – ein Webtool für diversitätsreflektierte Lehre und die »reach higher, reach beyond«-Karriereentwicklungsprogramme für Wissenschafter_innen sowie für Künstler_innen (Frauen, inter* und nicht-binäre Personen) der mdw eingerichtet.

Für das Band-Projekt »All Stars inclusive – die inklusiv musizierende Band der mdw« (2016) sowie für die Erarbeitung einer partizipativen Diversitätsstrategie (2020) wurde die mdw bereits zweimal in ihrem Wirken mit dem vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBFW) ausgeschriebenen Diversitas Preis ausgezeichnet.

2023 befasste sich – als Reflexion auf den Diversitätsstrategieprozess – die Tagung »Ver_Üben. Diversität als diskriminierungskritische Praxis in Kunst, Kultur und Bildung« mit Ansätzen, Strategien und Perspektiven, die zu einer diskriminierungskritischen und diversitätsreflektierten Kunstausbildung und Arbeitspraxis beitragen. Diese mündete 2025 in der Publikation »Üben und Ver_Üben. Diversität als diskriminierungskritische Praxis in Kunst, Kultur und Bildung«.

Auf unentbehrliche Weise haben die ehemaligen Mitarbeiter_innen der GGD zu ihrem langjährigen und vielfältigen Wirken beigetragen.

Diese sind:

Andrea Ellmeier (2009-2025)

Birgit Huebener (2014-2023)

Ela Posch (2021-2023)

Raphaela Ullram (2020-2023)

Miriam Meixner (2021-2022)

Julia Kurinjumala (2017-2021)

Angelika Silberbauer (2015-2018)