Hande Sağlam (Mag. art., PhD.)

Archivleiterin am Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie (IVE).
Geboren in Istanbul 1968, lebt seit 1993 in Wien. Komposition Diplomstudium an der Bilkent Universität in Ankara. Magisterstudium der Musiktheorie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw), PhD in Ethnomusikologie über anatolische Âşık-Tradition: “Eine Untersuchung über alevitische und sunnitische Besonderheiten der Âşık-Tradition in Sivas/Anatolien„.

Zwischen 2005-2015 arbeitete Hande Sağlam ebendort an den Forschungsprojekten über Musik und Minderheiten und über die Archivierungsmethoden der audiovisuellen Feldforschungen. Hande Sağlam ist seit 2015 Archivleiterin und war von 2016 bis Jänner 2022 stellvertretende Institutsleiterin am IVE.

Forschungsschwerpunkte:
Musik aus der Türkei, Âşık-Tradition in Anatolien, Bi- bzw. Multi-Musikalität, interkultureller Musikunterricht, Musik der Minderheiten (insbesondere Musik der türkische Einwanderer*innen in Österreich), Archivierungsmethoden und Methoden der Feldforschung.

Engagement auf internationaler Ebene (Auswahl):
Obfrau des Österreichischen Nationalkomitees des ICTMD (2019-2021),
Sekretärin der ICTMD Study Group on Music and Minorities (seit 2017),
Mitglied des Wissenschaftlichen Komitees des biennalen Internationalen Symposiums für Musik- und Tanzstudien am KTÜ-Staatlichen Konservatorium/Türkei.

 

Durchgeführte Forschungsprojekte:
Transmission of Knowledges: The Master-Apprentice Relationship in the Âşık Tradition., gefördert von Co-Funded Brain Circulation2 Scheme European Commission Horizon 2020 Marie Skłodowska-Curie Actions program (2022-2023)

Towards an alliance for distributed ethnomusicology data – Ethnomusicology Data and Music Information Retrival, gefördert von ASEA – Uninet (2018-2020)

Musik ohne Grenzen – Mehrsprachigkeit in der Musik (Bi- bzw. Multimusikalität) und das Verstehen des „Anderen“, „Unvertrauten“ (2015-2017), gefördert von Sparkling Science, bmwfw

Musik, Religion, Integration – MuslimInnen in der Steiermark (2013-2015), gefördert von Zukunftsfonds Steiermark – Exciting Science

Mediathek traditionelle Musik: Sicherung, Digitalisierung und Erschließung der audiovisuellen Sammlungen des Instituts für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie (2010-2015), gefördert von mdw

Bi-Musikalität und interkultureller Dialog. Bestandsaufnahme zum „bi-musikalischen“ Potential der Studierenden der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (2009-2010), gefördert von mdw

Embedded Industries. Cultural entrepreneurs in different immigrant communities of Vienna (2007-2009), gefördert von WWTF

Einwanderer-Musikkulturen in Wien. Bestandsaufnahme zu musikalischer Identität und Akkulturation (2005-2006), gefördert von ÖAW

 

Lehrtätigkeit (Auswahl):
Universität Wien – Institut für Musikwissenschaft: „Transkription und Analyse“, „Einführung in die Musik aus der Türkei“, „Makammusik in der Türkei“
mdw: „Einführung in die Feldforschung“, „Feldforschungspraktikum“ „Feldforschung an Wiener Schulené, „Europäische Volksmusik“
Kärntner Landeskonservatorium „Einführung in die Ethnomusikologie“,
Mimar Sinan University Staatskonservatorium – Studienrichtung Ethnomusikologie: „Current Studies in Ethnomusicology “, “Research Projects in Ethnomusicology”.

Prof. Dr. Wolf-Georg Zaddach (*1985), studierte Musikwissenschaft und Kulturmanagement an der Musikhochschule Franz Liszt Weimar, Neuere Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie Jazzgitarre unter David Dorůžka an der VOS Praha/Musikhochschule Prag/Tschechien. Von 2011 bis 2021 arbeitete er am Institut für Musikwissenschaft in Weimar, u.a. DFG-geförderten Forschungsprojekt „Melodisch-Rhythmische Gestaltung von Jazzimprovisationen. Computergestützte musikalische Analyse monophoner Jazzsoli“ (Prof. Dr. Martin Pfleiderer) und am Lehrstuhl für Kulturmanagement (Prof. Dr. Steffen Höhne). Seit Mai 2021 ist er am Institut für Kunst, Musik und ihre Vermittlung der Leuphana Universität Lüneburg mit Schwerpunkt Studioarbeit tätig und seit April 2023 im DFG/AHRC-geförderten Projekt „Songwriting Camps im 21. Jahrhundert“ (Prof. Dr. Michael Ahlers).
Seit März 2024 ist zum Professor für Musikproduktion und Songwriting an der Macromedia Hochschule Berlin berufen worden.

 

Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen künstlerische Forschung (Methoden, Anwendungen, interdisziplinäre Kollaboration), Klimawandel und Musikkultur, Jazz (Geschichte, Theorie und Analyse), Rock & Heavy Metal, KI und künstlerische Praxis, Musikbusiness sowie Musiksoziologie und -psychologie (Kreativität & Improvisation, Analyse und digitale Methoden, Jugendkulturen). Wolf-Georg Zaddach lehrte an zahlreichen Institutionen in wissenschaftlichen und künstlerischen Fachbereichen, darunter die BIMM University Berlin, Popakademie Baden-Württemberg, Columbia University New York, Bauhaus-Universität Weimar, Initiative Musik Berlin, Stiftung Ettersberg Weimar, Demokratie jetzt e.V. und Deutsche POP Dresden. Darüber hinaus ist Wolf-Georg Zaddach als Gitarrist und Musikproduzent in verschiedenen Genres und für diverse Labels künstlerisch aktiv.

 

https://Wolf-georgzaddach.com
https://zaddachmusic.com/about

Lucia D’Errico ist eine Künstlerin und Forscherin im Bereich der Musik mit einem Fokus auf experimentelle Performance-Praktiken und einem Interesse an Transmedialität, den bildenden Künsten, sowie poststrukturalistischer Philosophie, Semiotik und Erkenntnistheorie. Derzeit ist sie Professorin für künstlerische Forschung an der University Mozarteum Salzburg. Sie arbeitet ausserdem als Performerin, Komponistin, Soundkünstlerin und Grafikdesignerin.

Nachdem sie die ersten Jahrzehnte ihrer künstlerischen Laufbahn der Musikperformance mit einem Schwerpunkt auf westlicher neuer und experimenteller Musik gewidmet hat, konzentriert sich ihre Arbeit heute auf transformative künstlerische Forschung.

Zu ihren Erfolgen zählt der maßgebliche Beitrag zum vom European Research Council (ERC) geförderte Projekt MusicExperiment21 als Doktorandin (geleitet von Dr. Paulo de Assis) sowie die Gründung des interdisziplinären Promotionsprogramms an der University Mozarteum Salzburg.

Ihr Forschungsschwerpunkt ist transdisziplinär ausgerichtet und zielt darauf ab, gegenwärtige Ansätze in Musikperformance und Komposition zu hinterfragen, indem sie diese mit Konzepten und Praktiken aus anderen Disziplinen in Beziehung setzt. Sie widmet sich auch der Erforschung einer speziellen Strömung der poststrukturalistischen Philosophie, die sich vor allem auf die Figuren Jacques Lacan, Maurice Blanchot, Gilles Deleuze, Félix Guattari und Salvoj Žižek konzentriert.

Als Künstlerin und Forscherin hat sie musikalische Praktiken erforscht, insbesondere die der „divergenten Performances“ und der „Rhopophonie“, neue Konzepte – vor allem das des „Operators“ –, neue Methoden, etwa „Minorationstechniken“, sowie erkenntnistheoretische Rahmenkonzepte, darunter die Tetrapartition der Beziehung zwischen Wissen und Unbekanntem, den monadischen Ansatz künstlerischer Forschung, das Konzept des „Wissensrisses“ und den Begriff der „Forschungsbilder“. Zudem hat sie künstlerisch-politische Konzepte wie „Mikroformalismus“ und „Mikro-Universalismus“ entwickelt.

Weitere Forschungsbereiche umfassen die Repräsentationskritik, die Rolle des Menschlichen im Verhältnis zum Nichtmenschlichen, die paradoxe Beziehung zwischen Schrift und dem, was ihr entgeht, die Suspension teleologischer Temporalitäten, den Stellenwert der Frage in der künstlerischen Forschung sowie die Untersuchung machinischer Ontologien.