Bauarbeiten auf der IKE Webseite

 

Die IKE Website befindet sich derzeit im Umbau. Zusätzlich zu einer generellen Überarbeitung aller Inhalte wird auch an der Bilingualität gearbeitet. 

Mängel in Text und Darstellung mögen verziehen werden.

​​​​​ipop + ike Listening Session @Klangtheater (09.03.)

 

Am 9.3.2023 findet die nächste Listening Session der Kooperation des IKE mit dem Ipop statt - eine Zusammenarbeit die bereits zum dritten Mal stattfindet. Jeder Zyklus endet mit einer Listening Session, die gleichzeitig der Startschuss für den nächsten Zyklus ist.

Die Veranstaltung ist öffentlich, richtet sich aber vor allem an die Mitwirkenden Musiker*innen und Tonmeister*innen der insgesamt sechs Band-Projekte des Wintersemesters 2022. Es ähnelt einem Klassenabend, inkludiert aber auch eine Feedback Komponente von Prof. Mario Lackner und Mischa Janisch, sowie eine kurze, offene Diskussion über jedes Projekt.

Im Anschluss wird es eventuell ein kleines Live-Set geben.

 

Roundtable mit Kalevi Aho @spiel|mach|t|raum (08.03) 

 

Am 08. März lädt das Institut 1 für Komposition, Elektroakustik und Tonmeister_innenausbildung (IKE) der mdw zu einem Roundtable mit dem finnischen Komponisten Kalevi Aho. 

Aho gilt als einer der bedeutendsten Symphoniker des 21. Jahrhunderts mit einem expansiven Oeuvre von vor allem großen Orchesterwerken. 2019 premierte seine 17. Symphonie, heuer, am 07. März werden Rémy und Iris Ballot zusammen mit Anika Vavić sein neues Werk "Fragen für zwei Violinen" im Musikverein uraufführen. 

Den Roundtable moderieren wird der Musikwissenschaftler Dr. Andreas Holzer. Neben dem Meister selbst, sind die Interpret_innen,sowie der Aho-Biograph Hannu Lahtonen und Peter Kislinger vom ORF eingeladen zu diskutieren und einen Einblick in die musikalische Gedankenwelt Kalevi Ahos zu geben. Darüberhinaus bietet eine Masterclass für Komponist_innen und Musiker_innen der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien die Möglichkeit eigene Ideen zu reflektieren und weiterzuentwickeln.

Link: https://www.mdw.ac.at/veranstaltung/?v=2868767&g=56813

 

Impulsreferat von Maurice Lenhard (Volksoper) @Klangtheater (08.03): "Verwendung der Stimme in der zeitgenössischen Operette"

 

Am Mittwoch 08.03. um 10:00 wird Maurice Lenhard (Volksoper) ein Impulsreferat über „Verwendung der Stimme in der zeitgenössischen Operette“ abhalten. Ort: Klangtheater, Future Art Lab.

Dieser Termin ist gleichzeitig eine kick-off Veranstaltung für die geplante Zusammenarbeit zwischen mdw/Inst1 und Volksoper, in wessen Rahmen die Volksoper drei kurze Operetten von unseren Studierenden in 2023/24 zur Aufführung bringen wird. Maurice Lenhard wird das Projekt und die bereits angefertigte drei Libretti präsentieren.
Das Seminar ist für alle Studierende aus den ersten und zweiten Studienabschnitt offen.

Die Teilnahme an diesem Seminar ist für alle Studierende, welche sich für das Projekt bewerben möchten, verpflichtend.

Teilnahmeberechtigt an der Zusammenarbeit mit der Volksoper sind Kompositionsstudierende des Instituts, welche im Jahr 2023/24 aktiv im zweiten Studienabschnitt studieren.


Link: https://www.volksoper.at/volksoper_wien/ensemble/regisseure/Lenhard_Maurice.php

 

Neues Forschungsprojekt des Artistic Research Center

Das österreichische Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) investiert – in Kooperation mit der Recovery and Resilience Facility (RRF) der EU – im Rahmen der Ausschreibung „(Digitale) Forschungsinfrastrukturen“ 40 Mio. Euro in den Ausbau und die Modernisierung vorhandener sowie in die Neuanschaffung qualitativ hochwertiger (digitaler) Forschungsinfrastruktur.

Das kooperative Infrastruktur-Forschungsprojekt „ÆSR Lab – Applied/Experimental Sound Research Laboratory“ der Universität für angewandte Kunst, der mdw (Artistic Research Center und Institut für Komposition, Elektroakustik und Tonmeister_innen-Ausbildung) und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Phonogrammarchiv) wurde zur Förderung ausgewählt.

Das ÆSR Lab ist ein dreiteiliges, mobiles und modulares Klangforschungslabor an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft, das als Infrastruktur – mit präzisem Instrumentarium und auf aktuellem Stand der Technik – interdisziplinäre Forschung und künstlerische Gestaltung fördert und die Entwicklung und Erprobung neuer Technologien zu erschließen hilft.

An der mdw wird nun in den Jahren 2023–2026 unter der Leitung von Thomas Grill das Teilprojekt „ÆSR – sound projection laboratory“ umgesetzt. Das im Rahmen von Forschung und Lehre zu entwickelnde System ermöglicht neue und unkonventionelle Formen raumakustischer Gestaltung für musikalische Komposition und Aufführung.

 

Nachruf: Friedrich Cerha (*1926 - †2023)

Das Institut für Komposition, Elektroakustik und Tonmeister_innen-Ausbildung trauert um seinen Kollegen Friedrich Cerha. Der Verstorbene hatte an der mdw von 1976 bis 1988 eine Professur für Komposition, Notation und Interpretation Neuer Musik inne und bildete eine Reihe namhafter Komponisten aus. Sein letzter Schüler – Karlheinz Essl – lehrt hier heute noch.

Friedrich Cerha, 1926 in Wien geboren, stammt aus einfachen Verhältnissen. Schon früh lassen sich bei ihm zwei charakteristische Eigenschaften beobachten: eine ungezügelte Neugier und eine widerständige, unangepasste Haltung, die gern infrage stellt.

Seine Neugier trieb ihn schon als Kind hinaus auf die Gassen, wo er Erzählungen zufolge mit „Zigeunern” musizierte. Sein Instrument, die Geige, lernte er seit frühester Kindheit und entwickelte sich zu einem hervorragenden Musiker, der in allen Genres zu Hause war.

Die bittere Erfahrung des Austrofaschismus und des Zweiten Weltkrieges formten ihn zu einem Menschen, der jeglicher Obrigkeit misstraut und eine Abneigung gegen Gruppen jeglicher Art hat. Dies wurde auch durch seinen Vater bestärkt, der dem jungen Fritz einmal drastisch vor Augen führte, „was Menschen Menschen antun können”. Am Ende des Krieges erlebte er eine aufreibende und lebensgefährliche Odysee. Mit aller zu Gebote stehenden List schlug sich der junge Deserteur zu Fuß von Göttingen bis nach Tirol durch, wo er schließlich als Hüttenwirt untertauchte. Das Erlebnis dieser Wanderschaft und der Bergwelt haben Spuren hinterlassen, die auch in seiner Musik zu finden sind.

In den grauen Nachkriegsjahren studierte er an der Wiener Musikakademie Geige und Komposition, nahm Privatunterricht beim Schönbergschüler Josef Polnauer und promovierte 1950 in Germanistik an der Universität Wien. Über Vermittlung von Karl Schiske (dessen Schüler er aber nie gewesen ist) reiste er 1956 gemeinsam mit Kurt Schwertsik und Lothar Knessl nach Darmstadt, dem Mekka der Neuen Musik. Auf diesen Sommerkursen lernte er gleichaltrige Komponisten aus ganz Europa wie Luigi Nono, Pierre Boulez und Karlheinz Stockhausen kennen. Deren kühne Ideen eines musikalischen Neuanfangs durch radikale Neustrukturierung des kompositorischen Materials befremdeten ihn jedoch. Cerha, der über Polnauer auch Weberns Musik aus erster Hand kennengelernt hatte, wusste nur zu gut, dass Webern bei aller Konstruktion und Abstraktion fest in der Tradition verwurzelt war und sich als Nachfolger von Bach und Beethoven verstand. In Darmstadt jedoch wurde dieser Zusammenhang „net amal ignoriert”. Stattdessen implementierte man dort ein strenges serielles Regiment, welchem Cerha große Skepsis entgegenbrachte. Gleichwohl hat er sich jenen avantgardistischen Ideen nicht gänzlich verschlossen, sondern diese in sein kompositorisches Denken integriert, ohne jedoch seinen musikantischen Impetus aufzugeben.

Friedrich Cerha hat im Laufe seines langen Komponistenlebens zahlreiche hochdotierte Auszeichnungen erhalten. Neben dem Großen Österreichischen Staatspreis bekam er 2006 den Goldenen Löwen der Musik-Biennale Venedig für sein Lebenswerk. 2012 wurde ihm der Ernst-von-Siemens Musikpreis zuerkannt; 2017 wurde er mit der Ehrenmitgliedschaft der Österreichischen Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger (AKM) ausgezeichnet.

Das Institut für Komposition, Elektroakustik und Tonmeister_innen-Ausbildung wird Friedrich Cerha ein ehrendes Andenken bewahren.

https://www.essl.at/bibliogr/cerha-laudatio.html (letzter Zugriff: 14.02.2023)