b a l l a d e n   f ü r   e i n e n   b u l l d o z e r

festwoche des instituts für kompositionsstudien, ton- und musikproduktion

Die Thematik für die bevorstehende Festwoche unseres Instituts ist an ein Stück für verstärkte Violine, Sampler und Synthesizer aus dem Jahr 1989 der Komponistin Iris ter Schiphorst angelehnt, die als ehemalige Professorin für Komposition auch im ersten der beiden Antrittskonzerte mit eben jenem Stück zu hören sein wird. Neben der Vorstellung unserer neuen Professor_innen durch Aufführungen aus ihrem Œuvre bzw. den beiden Antrittsvorlesungen der Professuren in Musikinformatik und Musiktheorie soll es auch Raum für Diskussionen und theoretische Reflexion geben. Die beiden Begriffe Ballade und Bulldozer können hier stellvertretend als Metaphern für die Beziehung und Wechselwirkung zwischen Musik und Gesellschaft stehen.
Ist das heutige Komponieren im akademischen Kontext noch erstrebenswert und relevant? Oder befinden wir uns in einem Bedeutungsvakuum? Eine Nische, die zwar zum einem geduldet, zum anderen aber ihrer innewohnenden Fähigkeit, Gegenwart in adäquater Form mit heutigen Klangsprachen zu beantworten, weitesgehend beraubt wird? Welche Formen der Umsetzung sind hierzu nötig? Die vermittelnde poetische Formensprache einer Ballade oder die brachiale Gewalt eines Bulldozers?
Als stellvertretender Institutsleiter und Ressortleiter für die Studienbereiche Komposition und Musiktheorie ist es mir ein besonderes Anliegen, die Bedeutung von zeitgenössischer Musik und deren gesellschaftliche Verankerung hervorzuheben und durch ständige Reflexion voranzubringen.
       

— Wolfgang Suppan


Antrittskonzert Komposition // Clara Iannotta + Olga Neuwirth + Gerald Resch

@Joseph-Haydn-Saal
(15.04., 19h)

mit dem Ensemble Platypus
Jaime Wolfson / Klavier, Schreibmaschine und Leitung


Antrittsvorlesung Musiktheorie // Frauke Jürgensen

@Klangtheater
(19.04., 15h)

Geoff Palmers 'News from the Kepler Space Telescope': Musikalischer Satz einer modernen metaphysischen Dichterin