Die Tokyo Foundation fördert über ihr Stipendienprogramm SYLFF (The Ryoichi Sasakawa Young Leaders Fellowship Fund)  weltweit exzellente Studierende von ausgewählten Universitäten. Die mdw ist seit 1996 eine der ca. 70 Universitäten in diesem Programm.

Unter den zahlreichen Bewerbungen wurden an der mdw von einer eigens bestellten Fachjury und dem mdw SYLFF Steering Committee für das Studienjahr 2021/22 drei exzellente Studierende für das SYLFF Stipendium ausgewählt. Aufgrund der hohen Dotierung des Stipendiums haben diese Studierenden erstmals auch eigene Projektkonzepte als Teil ihrer Bewerbungsunterlagen eingereicht.

Diese Projekte wurden nun mit einem von der mdw dafür zur Verfügung gestellten Budget von den Studierenden realisiert.


Stipendiat_innen und Projekte

Cadmiel Boțac

Alexandru-Cadmiel Botac
© Florea Ciprian

Cadmiel Boțac absolviert seit 2019 an der mdw das Masterstudium Klavier Konzertfach bei Stefan Arnold. Er konnte bereits bei zahlreichen nationalen und internationalen Wettbewerben Erfolge verzeichnen und konzertiert sowohl in den USA als auch in Europa und Kasachstan.

Im November 2021 veröffentlichte Cadmiel sein Debütalbum in Zusammenarbeit mit der Rumänischen Rundfunkgesellschaft.

Klavierunterricht für Kinder
In Zusammenarbeit mit dem Pianisten Mihai Fodorean wurde ein Musikworkshop für Kinder im Kinderheim "Căsuța Bucuriei/The Little House of Joy" in Cluj-Napoca, Rumänien, organisiert. Der Musikunterricht fand für 10 Kinder des Heims drei Monate lang, jeweils einmal pro Woche, statt. Unterrichtet haben die Organisator_innen des Projekts gemeinsam mit einem kooperierenden Klavierlehrer. 

Ziel war es, den Kindern das Erlernen eines Musikinstruments zu ermöglichen und diese bestmöglich in ihrer Entwicklung zu unterstützen. 

Benefizkonzert für Phillip House/Casa Filip
Am 25. Mai wurde als zweiter Teil des Projekts ein Benefizkonzert für den Verein ”Phillip House/Casa Filip” veranstaltet. Dieser beherbergt Krebspatient_innen, die zur Behandlung nach Cluj-Napoca kommen müssen und sich die Miete für eine dauerhafte Unterkunft aber nicht leisten können. 2022 wurde mit dem Bau eines größeren Casa Filip-Gebäudes begonnen, um mehr Krebspatient_innen versorgen zu können. Das bei dem Benefizkonzert gesammelte Geld wurde für diesen Zweck verwendet.

Das Benefizkonzert fand in der Philharmonie in Cluj-Napoca statt und wurde in Zusammenarbeit mit dem Cellisten Cornelius Zirbo aufgeführt.

 


Annette Fritz

Anette Fritz
© Nicole Benz

Annette Fritz studiert an der mdw Konzertfach Violine bei Mirjam Tschopp.

Annette ist Teil des Orchesters arte frizzante sowie dem Ensemble WirkWerk und kann in diesen ihre Leidenschaft für zeitgenössische Musik und auch Kammermusik ausleben. Seit 2020 ist sie künstlerische Leiterin des Ensemble Walzerklang und stellt sich damit neuen Herausforderungen in den Bereichen Management, Projektentwicklung und auch als Stehgeigerin.

Wo die Musik zu Hause ist
An zwei Konzertterminen - am 15. Oktober 2022 im Kaiserturm Festung Kufstein sowie am 16. Oktober 2022 im Bernardisaal des Stift Stams - widmete sich das Ensemble WirkWerk dem Volkslied. Es wurde vor allem der Frage nachgegangen, warum sich große Komponist_innen des 20. und 21. Jahrhunderts für das einfache Volkslied interessierten.

Das Ensemble WirkWerk versuchte mit den Konzerten einem möglichst breiten Publikum die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts auf eine leichte, zugängliche Art näherzubringen. Gehofft wurde, dass sich im Rahmen der Konzerte Zuhörer_innen auf eine musikalische Weltreise begeben, egal, woher sie kommen, für kurze Zeit zu Hause fühlen und gleichzeitig einen Rückzugsort finden.

Das Ensemble war mit den folgenden Instrumenten in einer achtköpfigen Besetzung zu hören: Countertenor, Violine (auch Viola), Cello, Harfe, Flöte, Klarinette und Schlagwerk (2x). Ergänzt wurden die Konzerte mit kreativen Moderationsbeiträgen, die nicht nur informativ, sondern auch erfrischend und anregend gestaltet wurden. Musik von L. Janáček, B. Bartók, L. Berio, T. Hosokawa und W. Pirchner gelangten zur Aufführung.

 

Jan Satler

Jan Satler
© Urška Lukovnjak

Jan Satler absolviert derzeit an der mdw das Masterstudium Klavier Konzertfach bei  Christopher Hinterhuber sowie Neue Musik (4. Semester) in der Klasse von Mathilde Hoursiangou.

Als Solist und Kammermusiker spielte er bereits Konzerte in diversen europäischen Ländern und renommierten Konzertsälen, darunter etwa im Wiener Konzerthaus, im Arnold Schönberg Center oder im Brucknerhaus Linz. Weiters hat er mitgewirkt beim Festival Grafenegg, bei Wien Modern und beim 4020 Festival.

Jan hat zudem Stücke von mehreren Komponist_innen, darunter Friedrich Cehra, Karlheiz Essl, Mayako Kubo, Dora Cojocaru und Edu Haubensak, uraufgeführt.

Migration durch die Sprache der Künste
Das Projekt Migration durch die Sprache der Künste wagte den Versuch, das anthropologisch omnipräsente Thema der Migration holistisch darzustellen. Grundlage dafür waren die Kunstformen Musik, Schauspiel und Tanz - Klaviermusik aus vier Jahrhunderten von Scarlatti über Schubert bis zu zwei Uraufführungen von Auftragskompositionen wurde mit Literatur und choreographierten Tänzen, die speziell für dieses Projekt entstanden sind, verschränkt und zeichnet so das Thema Migration aus historischer und aktueller Perspektive nach. Eine zusätzliche Ebene ergibt sich durch die verschiedenen kulturellen und gesellschaftlichen Hintergründe aller Mitwirkenden sowie deren Erlebnisse zu Migration.

Das Projekt wurde im Rahmen eines Konzertes am 5. Oktober 2022 im Fanny Hensel-Saal der mdw abgeschlossen. Das Konzert wurde in vier Abschnitte gegliedert. So wurde ein Bogen von sozialwissenschaftlichen Definitionen über Aufführungen von Werken von Domenico Scarlatti, Frédéric Chopin und Ernst Toch, einem schauspielerischen Monolog und Tanzdarbietungen bis hin zur Aufführung von  zwei Auftragskompositionen gespannt. Den Abschluss bildete ein interaktives Expert_innengespräch bilden.

Weitere Informationen finden zum Konzertprogramm am 5. Oktober 2022 finden Sie hier.