Ein Studium, viele Wege, neue Horizonte
Die erste Kohorte des seit Wintersemester 2023/24 an der mdw am Artistic Research Center (ARC) neu eingerichteten künstlerisch-wissenschaftlichen Masterstudiums Contemporary Arts Practice (CAP) eilt auf die Zielgerade zu: Von 9. bis 13. Mai finden im Zuge eines Festivals die Präsentationen der Abschlussprojekte statt. 16 Studierende haben sich in den letzten vier Semestern intensiv mit künstlerischen Ausdrucksformen, Techniken und Verfahren, mit dem Vertiefen der eigenen künstlerischen Sprache, mit kollaborativen Arbeitsweisen, mit der wissenschaftlichen Fundierung der künstlerischen Praxis, mit sozio-ökonomischen bzw. sozio-politischen Strukturen der Kulturlandschaft sowie mit Organisations- und (Selbst-)Managementkompetenzen auseinandergesetzt. Zentraler Inhalt des Studiums ist es, künstlerische und künstlerisch-vermittelnde Projekte zu entwickeln und umzusetzen. Die Projekte entstanden in den Profilen Improviser*Composer-Performer (IComP), Interartistic Music Practice/Elementares Musizieren (IMP/EM), Musikvermittlung/Community Music (MV/CM), Transmediale Performancekunst (TMP). Neben dem eigenen künstlerischen Projekt haben die Studierenden in den letzten vier Semestern rund 30 Performances, Lectures und Konzerte entstehen lassen. Die diverse Studierenden-Gruppe kam aus Bachelor-Studien wie z. B. Konzertfach, Instrumental- und Gesangspädagogik (IGP), Jus, vergleichende Sprachwissenschaften und Linguistik. Diese unterschiedlichen Blickrichtungen bereicherten die Entwicklung der Projekte enorm und ermöglichten eine zeitgemäße, kollaborative Arbeitsweise und Durchführung.
Folgende Abschlussprojekte werden beim Festival präsentiert:
Arachne ist eine Lecture-Performance zum gleichnamigen Musiktheaterstück von Nika Bauman. Durch Storytelling, Musik und Performance verbindet sie Rituale, Weiblichkeit und Verbundenheit und lädt das Publikum ein, sich im Spinnennetz zu verlieren. (TMP)
BODIES – eine alternative Betrachtung ist eine fotografisch-musikalische Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper, in der photo|graphic scores zu Klang und Bewegung werden und uns auf die Entdeckung einer alternativen Betrachtung einladen. (Viktoria Hofmarcher, IComP)
Im CAP werden verschiedene Wege aufgezeigt, die es ermöglichen, die eigene künstlerische Arbeit zu reflektieren, zu erweitern und neue Perspektiven zu entdecken.
Viktoria Hofmarcher
Gedankenkarussell im Phondiktat ist ein performatives Hör-Essay über das Eltern-Werden. Der Musiker und Dichter Max Zaloudek, der Tänzer Florent Golfier und die Schauspielerin Susanne Hahnl mischen Performance, Musik und Literatur. (IComP)
Ich finde, man sollte das CAP-Studium wählen, wenn man Vielfalt und Vielseitigkeit sowohl in der eigenen künstlerischen Praxis als auch im Zwischenmenschlichen sucht.
Max Zaloudek
Greygreenblue – gesammelte Zwischenräume. Mit Ahoo Maher entwickelt Sophie Katharina Schollum eine transmediale Performance aus Klängen, Projektionen und Texten. Eine Beschäftigung mit verschiedenen Tempi unseres Lebens und meist verborgenen Details. (IComP)
Ich finde den CAP-Master großartig, weil man ein sehr breitgefächertes Angebot an verschiedenen Ausdrucksmitteln der zeitgenössischen Kunst bekommt und trotzdem bei den Themen, die einen besonders interessieren, in die Tiefe gehen kann. Man lernt viele tolle Künstler_innen kennen und ein fruchtbarer Austausch entsteht.
Sophie Katharina Schollum
HÖRT MAN DAS NOCH? untersucht transformative Konzerterlebnisse mit klassischer Musik, die Elemente aus Improvisation und zeitgenössischem Musiktheater integrieren. Schuberts Der Tod und das Mädchen wird so neu kontextualisiert. (Selina Pilz, MV/CM)
Humbah ist eine künstlerische Recherche und ein Projekt über die Vernetzung von allen lebendigen Kreaturen sowie ein Versuch Sympathien für kleinere Lebensformen zu entwickeln. (Laura Steiner, IMP/EM)
I Don’t Know so I Go into the Forest. Eine immersive, interdisziplinäre Neue-Musik-Performance, inspiriert von Women Who Run with the Wolves. Der Raum ist als minimalistischer Wald inszeniert, vier Soloklarinettenstücke verkörpern Ritual, Wiederholung und Wandel. (Elena Arbonies Jaurequi, MV/CM)
In ihrer Seele. In diesem Projekt erschaffen russischsprachige Bewohnerinnen Wiens mittels elementarem Musizieren ein Theaterstück. Darin wird erzählt, wie jede die Ereignisse der letzten drei Jahre erlebt hat. (Olga Rybakova, IMP/EM)
MEINE SOFTGUN, DAS KONDOM UND ICH [MY AIRSOFT GUN, THE CONDOM, AND ME] „Heimat“ heißt in Österreich Bier trinken, alles bleibt beim Alten, noch ein Bier trinken und eine bisserl Rechtspopulismus. Aber damit ist jetzt Schluss. Anna Buchegger will uns die „Heimat“ zurückholen. (Anna Buchegger, TMP)
Ich glaube, dass diese kunstübergreifende Herangehensweise im CAP-Master sehr zukunftsorientiert und gesellschaftsrelevant ist. Wenn man in dem Bereich Expert_in sein möchte, dann kann ich das CAP-Studium empfehlen.
Anna Buchegger
M4A ist ein Community-Music-Projekt bei dem Profi-Musiker_innen und Laien improvisieren. Die Gruppe tritt beim Festival an der mdw auf, ohne den Bezug zum Kulturzentrum 4lthangrund zu verlieren. (Angelo Beltrame, MV/CM)
Oblivious Transfer ist eine monatliche Improvisationsreihe im inter- und transdisziplinären Dialog verschiedenster Musik-, Kunst- und Kulturgenres. Beim CAP-Showing werden vier in diesem Rahmen entstandene Werke präsentiert. (Marko Arich, IComP)
Eine einzigartige Möglichkeit, einen Master im inter- und transdisziplinären Umfeld zu absolvieren, sich von der Vielfalt der Interaktionen inspirieren zu lassen und den eigenen Horizont zu erweitern.
Marko Arich
WUTCH ist ein Performanceexperiment, das die Labels Witch und Butsch erforscht und vermischt, sodass Lecture, Hexenzirkel und Workshop sowie die Grenzen zwischen Sehen und Gesehenwerden verschwimmen. (Ada Günther, TMP)
Weitere Information über das Studium und die Zulassung.
