Aviso - Preise des Alumni-Netzwerk Musikpädagogik Wien

Geschichte, PreisträgerInnen und Projekte/Veröffentlichungen

2013-2020

AVISO MEDIAL seit 2016

Ausgezeichnet werden musikpädagogische Arbeiten außergewöhnlicher Qualität, die von Absolventinnen und Absolventen der musikpädagogischen Studienrichtungen der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien verfasst wurden.

Die Arbeiten sollen einen unmittelbaren Bezug zur musikpädagogischen Praxis haben und können aus unterschiedlichen medialen Bereichen stammen: Dazu gehören u. a. Diplom-, Magister- oder Masterarbeiten, Publikationen in verschiedenen Printmedien, innovative Unterrichtsmaterialien, CD- bzw. DVD Produktionen, Internetpräsentationen.

AVISO-Preis für innovative musikpädagogische Projekte seit 2013

Häufig gibt es in der Musikpädagogik positive Ereignisse, die aber nicht entsprechend gewürdigt werden. Das Alumni-Netzwerk Musikpädagogik möchte solche „Juwelen des Alltags“ sichtbar machen und hat deshalb zum ersten Mal den AVISO-Preis für innovative musikpädagogische Projekte für die Schuljahre 2011/12 sowie 2012/13 ausgeschrieben.

2021

Im Jahr 2021 wurden folgende Projekte und Publikationen ausgezeichnet:

„Ein Waldwicht fliegt in den Oman“

interaktives und inklusives Musiktheaterstück für hörende und gehörlose Menschen ab 3 Jahren unter der Leitung von Agnes Haider und Angelika Hörmann

„Frühförderung durch Rhythmik“ 

von Monika Mayr

„Die magische Gitarrenschule“ 

von Krisztina Groß

2020

In diesem Jahr konnte der Aviso Preis aufgrund der Pandemie nicht vergeben werden.
Alle Texte wurden von Dr. MMag. Eva-Madeleine Meier-Hübler gestaltet und im Newsletter des Alumni-Netzwerk Musikpädagogik Wien veröffentlicht.

2019

Das Alumni-Netzwerk Musikpädagogik Wien vergibt alle zwei Jahre den Aviso Medial-Preis zur Förderung instruktiver musikpädagogischer Publikationen. Es werden musikpädagogische Arbeiten außergewöhnlicher Qualität vor den Vorhang geholt, die unmittelbar in der musikpädagogischen Praxis anwendbar sind und von Absolvent_innen musikpädagogischer Studienrichtungen der mdw Universität für Musik und darstellende Kunst Wien verfasst bzw. entwickelt wurden.

Heidemarie Dude wurde für ihr online-Projekt singvogel.at ausgezeichnet. Sie studierte Musik- und Bewegungspädagogin/Rhythmikerin sowie Musikwissenschaftlerin ist kreativ- künstlerische Leiterin bei Singvogel, wofür sie Lieder und Themenblöcke (Jahreskreis, Kinderlieder, Rituallieder) erfindet. Auf der Plattform werden Texte, Noten, Spiele und Anleitungen sowie Gesangsaufnahmen und instrumentale Begleitung zur Verfügung gestellt. Ein Team aus höchst professionellen und kreativen Köpfen steht ihr bei Singvogel zur Seite.

In Workshops und Fortbildungen gibt die Musikerin ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihre Fertigkeiten im Musizieren mit Kindern an Abonnent_innen und Seminarteilnehmer_innen weiter. www.singvogel.at

Axel Petri Preis gab im Jänner 2019 ARVO PÄRT: Tabula Rasa (listening lab, Band 8, Universal Edition) heraus. Dabei handelt es sich um Unterrichtsvorlagen zur Annäherung an das Stück, und zwar in einem breiten Spektrum unterschiedlicher Zugänge. So sind die Materialien für verschiedene Altersstufen geeignet durch die Möglichkeiten zur Modifikation, zusätzlich gibt es Workshops mit Varianten, weiters Zitate, Bilder, Notenbeispiele und multimediale Ergänzungen. Seit mehr als zehn Jahren ist der Musikwissenschaftler und Musikvermittler an verschiedenen Institutionen im In- und Ausland tätig und entwickelt neue Konzertformate, hält Workshops und Vorträge.

2018

In feierlichem Rahmen wurde nach der Generalversammlung der im Herbst 2017 ausgeschriebene AVISO-Preis für innovative musikpädagogische Projekte an Absolvent_innen des Hauses überreicht.
Angelika Hauser-Dellefant betonte das Anliegen des Preises, ein Forum zu schaffen, um Arbeiten zu würdigen, die weit über das Alltags-Pensum hinausgehen. Dank besonders auch an die Eltern, die ihre Kinder zu musikalischen Aktivitäten ermuntern, sprach Paul Stejskal aus.

Folgende Projekte wurden ausgezeichnet:

„In 80 Tagen um die Welt“

Musiktheaterprojekt der Kooperation der Musikschule Retzer Land mit der NMS Weitersfeld mit den Verantwortlichen Mag. Karoline Schöbinger und Judith Grafinger

„Another Day of Sun“

Theaterstück mit Musik und Tanz der 1. bis 8. Klassen des BG/BRG Korneuburg unter der Leitung von Ursula Rauschka und Stephanie Ruf

„Der Bestseller“

Musical der AHS Kenyongasse Mater Salvatoris unter der Leitung von Alexander Kropp

NÖBBB – Niederösterreichische Blockflöten-Bigband

Kooperationsprojekt aus 20 Musikschulen unter der Leitung von Franziska Zöberl

Anerkennungspreis für das Sozialprojekt „Tschernobyl-Kinder“

Multimediales Benefizkonzert für Global 2000 unter der Leitung von Kathrin Fabian

Mittels Videos, Powerpoint-Präsentationen und Live-Beiträgen sowie Interviews durch Vorstandsmitglieder wurden die Projekte und ihre immense Vielfalt eindrucksvoll präsentiert!

2017

Im Rahmen der 300-Jahr-Feier des Klosters bzw. der 200-Jahr-Feier mdw am Rennweg 2017 fand die AVISO MEDIAL-Preisverleihung statt.
Das Alumni-Netzwerk Musikpädagogik Wien hat im Schuljahr/Studienjahr 2016/17 zum ersten Mal den AVISO MEDIAL-Preis zur Förderung instruktiver musikpädagogischer Publikationen vergeben.

Gesucht waren beispielsweise innovative Unterrichtsmaterialien oder auch Diplomarbeiten.

Für ihre Masterarbeit „Rhythmik in der Jugendpsychiatrie. Rhythmik bei Jugendlichen mit Traumafolgestörungen“ wurde Sophie Kindermann ausgezeichnet.
Derzeit arbeitet sie bei der Stadt Wien als Sozialpädagogin und hat an der mdw seit WS 2016/17 einen Lehrauftrag für die LV „Heilpädagogisches Praktikum im klinisch- therapeutischen Bereich (MA)“. Außerdem ist sie freischaffende Musikerin und Pädagogin. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit der MBP/Rhythmik als Methode in der Traumapädagogik. Dieser liegt eine Denk- und Handlungsweise zugrunde, wie man Personen begegnet, die traumatischen Erlebnissen ausgesetzt waren. Eine Auseinandersetzung mit der Traumapädagogik beeinflusst das Verhalten der Lehrenden und wirkt sich auf die Beziehung mit den Jugendlichen aus.

Im Gespräch mit ihrer Laudatorin Angelika Hauser-Dellefant erklärte Sophie Kindermann, dass es darum gehe, die noch vorhandenen, aber durch das Trauma verdeckten Ressourcen der Betroffenen wiederzufinden und diese nach Möglichkeit zu stärken. Dabei sei es erforderlich, sich in die Klientinnen/Klienten hineinversetzen zu können.

Johannes Pauleschitz ist Absolvent der mdw in IGP Gitarre Popularmusik und unterrichtet heute an Musikschulen und der BAfEP 8. Er erhielt für sein Spielstückheft für Gitarre „Sing- und Spielstücke im Jahreskreis“, aus dem er zwei Stücke vorspielte, den AVISO MEDIAL- Preis. Das Lehrwerk wird demnächst verlegt und in die Schulbuchliste aufgenommen. Laudatorin Beate Hennenberg betonte, dass der Preisträger seine tägliche kreative Arbeit mit didaktischer Kompetenz, einem breiten Handlungsspektrum und einer Reflexion für unterrichtspraktisches Handeln verbinde.

Johannes Pauleschitz: „Diese Gitarrestücke haben einen Praxisbezug zum Musizieren mit Kindern und Jugendlichen, sie sind bewusst einfach gestaltet, 16-taktig, passen auf eine Seite, für jede Lerngruppe ist etwas dabei und sie dienen als Vorbereitung auf die BHS Matura!“

Lynn Loibner wurde für ihre Diplomarbeit „‚kein krefftiger artzney‘. Alte Musik im schulischen Musikunterricht“ ausgezeichnet. Die Absolventin der mdw studierte Gitarre, Arabisch, Französisch und Lehramt Musikerziehung sowie Philosophie und Psychologie an der Universität Wien und unterrichtet derzeit an einem Gymnasium und Realgymnasium im elften Bezirk.
In ihrer Arbeit verbindet sie Prozesse des aktiven Erfahrens (Singen, Musizieren, Improvisieren, Komponieren, Bewegung und Tanz, Hören) mit der Kontextualisierung von Musik und Menschen ihrer Zeit, ohne dabei jedoch das „Alte“ zu betonen. Vielmehr weist sie auf die Möglichkeiten hin, die durch den Paradigmenwechsel im Zeitalter der Pluralität in einem interkulturellen Musikunterricht in der Auseinandersetzung mit Alter Musik entstehen können.

Im Interview mit Eva-Madeleine Meier-Hübler äußerte sich Lynn Loibner, dass es nicht unbedingt „alter Ohren“ bedürfe, um sich an Alte Musik heranzuwagen. Es brauche noch mehr geeignete Vermittlungskonzepte, Fachliteratur und eine pädagogisch- wissenschaftliche Reflexion zu diesem Thema.

2016

Neue Ausschreibung: Das Alumni-Netzwerk Musikpädagogik Wien vergibt im Schuljahr/Studienjahr 2016/17 zum ersten Mal den AVISO MEDIAL-PREIS zur Förderung instruktiver musikpädagogischer Publikationen.

Die Einreichfrist wird bis zum 13.März 2017 verlängert.

Die eingereichten Arbeiten sollten im Laufe des Schuljahres/Studienjahres 2016/17 abgeschlossen und nicht vor dem 1. Jänner 2015 entstanden sein.

Ausgezeichnet werden musikpädagogische Arbeiten außergewöhnlicher Qualität, die von Absolventinnen und Absolventen der musikpädagogischen Studienrichtungen der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien verfasst wurden.

Die Arbeiten sollen einen unmittelbaren Bezug zur musikpädagogischen Praxis haben und können aus unterschiedlichen medialen Bereichen stammen: Dazu gehören u. a. Diplom-, Magister- oder Masterarbeiten, Publikationen in verschiedenen Printmedien, innovative Unterrichtsmaterialien, CD- bzw. DVD Produktionen, Internetpräsentationen.

Als Preisgeld stehen 2000,-Euro zur Verfügung. Bei mehreren Auszeichnungen wird dieses auch geteilt.

Die Mitglieder des Alumni-Netzwerks Musikpädagogik Wien werden hiermit gebeten, geeignete Arbeiten zu nominieren und dafür die Patenschaft zu übernehmen und als Promotorinnen/Promotoren zu fungieren.

2015

AVISO-Preisverleihung und Festkonzert am Samstag, 21. November 2015

Zum dritten Mal war der AVISO-Preis für innovative Projekte auf dem Gebiet der Musikpädagogik ausgeschrieben worden. Nach zwei Jury-Sitzungen wurden schließlich die Preisträgerinnen/Preisträger gekürt und am 21. November vorgestellt.

Nach der Begrüßung erfolgte die Übergabe der Urkunden für folgende ausgezeichnete Projekte durch den Vorsitzenden Wolfgang Heißler:

„Unter 7 über 70“ (Leitung: Anna Thallauer, Judith Kiebl) – Kooperationsprojekt zwischen MS Ober-Grafendorf und Sozialzentrum Ober-Grafendorf

„Elftklassabend“ (Leitung: Stefan Albrecht) – Rudolf Steiner Schule Wien-Mauer „wir. stimmen gegen den krieg“ (Leitung: Margot Riess, Philipp Tyran) – Islamisches

Realgymnasium Wien

Danach wurden die Hauptpreise präsentiert und überreicht, und zwar von Angelika Hauser- Dellefant, Wolfgang Heißler, Peter Röbke und Walter Wretschitsch:

„ton.malerei“ (Leitung: Viola Falb, Silvia Reiß) – Mit 500 € wurde dieses interdisziplinäre Projekt ausgezeichnet. In einer Kooperation der MS Hollabrunn mit dem BG/BRG Hollabrunn verbinden sich Musik und bildende Kunst miteinander und inspirieren einander zu zeitgenössischer, improvisierter Musik und Malerei.

„BEATSTOMPER – Rhythmus macht stark“ (Leitung: Dominik Richter) – Diese mit ebenfalls 500 € honorierte Einreichung ist ein Projekt zum Aggressionsabbau für sozial benachteiligte, straffällig gewordene Jugendliche in Tuttlingen/Baden-Württemberg (Schule für Erziehungshilfe). Mit Instrumenten aus Schrott und Alltagsmaterialien wird regelmäßig musiziert und das Erarbeitete zur Aufführung gebracht.

„heldINNEN-HELDinnen“ (Leitung: Axel Petri-Preiss) – Dieses interkulturelle und inklusive Community Dance Project bringt Schülerinnen und Schüler des G11 Geringergasse mit mehrfach eingeschränkten Kindern und Jugendlichen in Tanz und Bewegung zu zeitgenössischer Klaviermusik auf die Bühne. Gefördert wurde „heldInnen-HELDinnen“ mit 350 €.

„Orgeltage in Vorarlberg“ (Leitung: Michael Neunteufel, Julia Rüf) – Einen Würdigungspreis in der Höhe von 200 € erhielt diese Initiative (Vorarlberger Musikschulwerk), die bereits seit Jahren regelmäßig ein landesweites Aktionsprogramm rund um die Orgel veranstaltet.

Bei einem kleinen Umtrunk gab es noch Gelegenheit, mit den Preisträgerinnen/ Preisträgern ins Gespräch zu kommen.

Im Anschluss an die Preisverleihung fand ein Festkonzert statt, welches von ehemaligen Studierenden der Musikpädagogik gestaltet wurde. Der musikalische Blumenstrauß bestand aus Werken von G. F. Telemann, W. A. Mozart, F. Mendelssohn-Bartholdy, R. Schumann, J. Offenbach, H. Wolf, M. Ravel, F. Poulenc, G. Gershwin, B. Britten, L. Bernstein und gewährte einen Einblick in die große künstlerische Bandbreite der Studienrichtungen und in die daraus gewonnenen Fertigkeiten der Absolventinnen/Absolventen.

Es musizierten Michaela Bauer (Querflöte), Doris Lindner (Blockflöte), Alexandra Mair, Eva- Madeleine Meier-Hübler, Barbara Sommerbauer, Martin Guthauer und Markus Jandrisits (Gesang), Barbara Sattler und Stefan Gottfried (Klavier und Begleitung). 

Wolfgang Heißler freute sich über das gelungene und abwechslungsreiche Programm: „Ich habe von allen Seiten nur viel Lob für Ihre Darbietungen gehört und dass es auch einfach schön war, Sie wieder bei uns zu haben! Ich denke, wir Lehrenden können/die mdw kann sehr stolz sein, solche (ehemalige) Studierende zu haben, die noch dazu auch persönlich einfach prima sind!“

2014

Die Verleihung des AVISO-Preises fand heuer zum zweiten Mal statt. Alumni-Netzwerk- Musikpädagogik-Vorsitzender Vizerektor Wolfgang Heißler freute sich „sehr darüber, wie viele schulische Aktivitäten es gibt, die über das Alltägliche hinausgehen“. Er betonte, es sei dem Alumni-Netzwerk ein großes Anliegen, jene PädagogInnen, die derart Außerordentliches leisten, „vor den Vorhang zu holen“ und zu würdigen. Die Jury wiederum habe sich ihre Arbeit nicht leicht gemacht, alle Einreichungen in mehreren Sitzungen sorgfältig geprüft, teilweise Nachreichungen erbeten und es wurde schließlich folgende Wahl getroffen:

Auszeichnungen in Form von Urkunden erhielten:

„Ausbruch aus Molldur – Tiere auf Weltreise“: Peter Manhart, BG/BRG Wien 3, Boerhaavegasse (HIB)

„Ich und die Anderen“: Axel Petri-Preis, G Wien 11, Geringergasse 

„Klangwelten“: Beate Schmidt und Lidwina Dox, Hernalser Gymnasium Wien 17

„Nur Mut!?“: Flo Staffelmayr, NMS/AHS Wolkersdorf Umschlag_AlumniPreis_1.gif

Mit einem Sonderpreis wurde ausgezeichnet:

„Wie klingt das, wenn eine Tür aufgeht“: Julia Chilf, BRG Wien 6, Marchettigasse.
Dieses Projekt wurde ausgewählt, weil es die Nachmittagsbetreuung der Ganz-tagesklasse mit einer musisch-kreativen Tätigkeit verschränkt: Die SchülerInnen entwickelten vielfältige Geschichten, produzierten Zeichentrickfilme im ZOOM und unterlegten diese mit Sounddesign, das sie selbst hergestellt hatten.

Die Überreichung der Hauptpreise wurden von den Laudatoren Peter Röbke und Walter Wretschitsch, beide im Vorstand von Alumni-Netzwerk Musikpädagogik, moderiert:

Orchester „Mosaik“:

Das Besondere an diesem Projekt ist, dass aus mehreren kleinen Musikschulen – MS Südheide, MS Mannersdorf, MS Himberg und MS Donauland – unter der Leitung von Maria Patera, Mariela Riedl-Friedrich und Bernadette Schlembach ein Streichorchester auf die Beine gestellt wurde und unter ungeheurem (logistischen) Aufwand Proben und Konzerte veranstaltet werden.
Mittlerweile musizieren an die 55 Jugendliche und Erwachsene miteinander, von AnfängerInnen bis sehr Fortgeschrittenen, welche von ihren Pädagoginnen die jeweilige Stimme auf den Leib arrangiert bekommen – entsprechend ihrem Können. Die Resonanz ist im Blasmusik-dominierten Niederösterreich bereits groß und auch die Verleihung des Preises wird weiter dazu beitragen. Für Peter Röbke ist dieses Orchester ein Beispiel dafür, „dass die Musik präsent ist und den Alltag im positiven Sinne durcheinanderbringt.“

 

„Flow – Eine Rockoper“:

Lydia Trogbacher und Stefanie Spanlang von der LMS Enns/Zweigstelle St. Florian wurden für das Kinder-Rockopern-Projekt ausgezeichnet, das anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der oberösterreichischen Landespatronanz des heiligen Florian komponiert (Severin Trogbacher) und aufgeführt worden war.

Der Kinderchor Pappalatur besteht aus über 70 jungen SängerInnen und steht im Zeichen der chorischen Nachwuchsarbeit – in einem Bundesland mit blühender Chorszene zwar nicht verwunderlich, doch in diesem Ausmaß einzigartig. Zentrale Anliegen der Projektleiterinnen sind die Freude am gemeinsamen Musizieren, das Entdecken der eigenen Stimme sowie das Sich-auf-der-Bühne-Präsentieren. Walter Wretschitsch betonte den „professionellen Umgang“, mit dem dies geschieht.

„Die Insel“:

Dieses Musical ist das bereits vierte Projekt der AHS Kenyongasse des Bildungs-zentrums Mater Salvatoris Wien unter der Leitung von Susanne Himmelbauer und Alexander Kropp (Komposition). Von der Idee über die Entwicklung der Geschichte bis zur Aufführung – die beiden PädagogInnen sehen es als ihre Aufgabe, die SchülerInnen von der ersten bis zur siebten Klasse in ihrer künstlerischen Tätigkeit zu unterstützen und ihre „Kreativität in einen Rahmen zu bringen“. Dabei bringt jede/r ihre/seine Fähigkeiten ein – ob auf oder hinter der Bühne bzw. im Vorfeld –, was den Zusammenhalt der Musical-Gruppe stärkt und auch über schwierige Proben-Phasen trägt. Ihrem Motto „Leben ist ein Abenteuer – du bist der Komponist“ werden Susanne Himmelbauer und Alexander Kropp auch bei ihrem nächsten bereits in Arbeit befindlichen Projekt treu bleiben.

„In der Fremde“:

Das Kooperationsprojekt von BG/BRG Purkersdorf und Musikverband Wienerwald Mitte unter der Leitung von Maria Düchler und Katharina Würzl wurde bereits zum vierten Mal verwirklicht. Diesmal stand das Thema Fremdsein im Zentrum. Es wurde dabei ein großer Bogen gespannt, der das Fremde in Relation zum Eigenen zeigte: von Komponisten (anderer Kulturen), von Menschen im Exil über Fernreisen bis hin zu Alzheimer und Generationenkonflikten. Im Vorfeld des szenischen Konzertes wurden die Synergien beider Bildungseinrichtungen genutzt – ein thematisch-forschender Zugang verbunden mit dem praktischen Ausüben musikalischer Kreativität.

Maria Düchler und Katharina Würzl freuen sich schon auf ihr nächstes Projekt, das bestimmt wieder ein Spannungsfeld für neue Vielfalt auftun wird.

Bei einem kleinen Umtrunk gab es die Gelegenheit, mit den PreisträgerInnen ins Gespräch zu kommen und diese feierliche Veranstaltung ausklingen zu lassen.

2013

AVISO-Preis für innovative musikpädagogische Projekte

Meist wirken sie mit großem Engagement sehr erfolgreich im sogenannten stillen Kämmerlein – und in seltenen Fällen werden die Arbeitsprozesse oder Produkte von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen, in gebührendem Maße gewürdigt oder gar mit Applaus bedacht. Das ist wohl der Alltag von MusikpädagogInnen, wie er hinlänglich bekannt ist. Diese Leistungen, „Perlen des Alltags“ (Brigitte Lion), auszuzeichnen, vor den Vorhang zu holen, setzt sich das ALUMNI-Netzwerk Musikpädagogik zum Ziel und verlieh erstmals den jüngst ins Leben gerufenen AVISO-Preis.

Tatsächlich fand die Idee regen Anklang: Das Echo war die Einsendung von weit über dreißig qualitativ hochwertigen Projekten – von AbsolventInnen der mdw initiiert und durchgeführt. Eine Kommission aus Mitgliedern des Vorstandes sichtete in mehreren Sitzungen gründlich die eingelangten Unterlagen und nominierte schließlich vier Hauptpreise (zwei Schul- sowie zwei Musikschul-Projekte) und acht Würdigungen. Das ursprünglich vorgesehene Preisgeld wurde vom Vorstand verdoppelt: Zwei Großprojekte wurden mit je 600 Euro bedacht, zwei kleinere Projekte mit je 400 Euro.

Die feierliche Überreichung der Preise und Urkunden erfolgte am Samstag, den 23. November 2013 im Neuen Konzertsaal am Rennweg. Nach einer Begrüßung und einführenden Worten durch den Vorsitzenden Wolfgang Heißler moderierten die Vorstandsmitglieder Brigitte Lion und Peter Röbke den Festakt. Umrahmt wurde die Überreichung der Preise und Urkunden von musikalischen Darbietungen der PreisträgerInnen.

Das „Ensemble Odeon“ (Musikschule Favoriten und Musikschule MS Landstraße, Wien) unter der Leitung von Florian Hein musizierte und faszinierte mit Gitarren aus verschiedenen Teilen der Welt – Ukulele, Bariton-Ukulele, Oktavgitarre, Chariton, Bass & Co. kamen hier zum Einsatz. Die Gruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, in ungewöhnlichen Besetzungen zu musizieren.

Wie man mit „Socken rocken!“ kann, zeigte die Musical-Produktion unter der Leitung von Wolfgang Nening (BAKip 8, Wien) – von SchülerInnen für Kindergartenkinder. Von der „Schönen Socke“ bis zum „Sportlichen Sockerich“ rockten die jungen Damen und Herren mit „Wasch wasch“ das Publikum im Saal.

Junge KomponistInnen der Komponierwerkstatt „W.er A.ußer Mozart ?“ (Musikschule Tulln) gaben auf Harfe, Altsaxofon und Violine ihre Eigenkompositionen zum Besten. Die Projektleiterinnen Cordula Bösze und Cornelia Högl-Egretzberger legen großen Wert auf das eigene Entwickeln und begleiten gemeinsam mit zeitgenössischen KomponistInnen das Entstehen der Werke.

Das Operettenprojekt „Der Vogelhändler“ (BG/BRG Stockerau) unter Ernst Rehberger wurde per Videopräsentation vorgestellt. Mehr als 100 Mitwirkende bringen diese Produktion auf die Bühne.

Urkunden für ihre auszeichnungswürdigen Projekte erhielten weiters: (in alphabetischer Reihenfolge)

„Der Adler, der nicht fliegen wollte“

Szenische und musikalische Aufführung am Sonderpädagogischen Zentrum Herchenhahngasse
Leitung: Christoph Falschlunger

„Eine musikalische Integration“

Projekt an der MS Eggenburg Leitung: Else Sollfelner

„FiveOrSixOr A Few More“

Projekt am BRG 18 Leitung: Katharina Wurglits

„Hörkunst“

Hörtage am BORG Deutsch-Wagram Leitung: Ulrike Gärber

„Klangfarben des Lebens“

Chorkonzert des BG/BRG/RG 21 Leitung: Ingrid Faltynek

„MyRocking Spirit“

Songprojekt an der AHS Mater Salvatoris Leitung: Alexander Kropp

„Pop itup 2012“

Kompositionsworkshop des Wienerwaldgymnasium Tullnerbach (dislozierter Standort des BG/BRG Tullnerbach)
Leitung: Ursula Franke

„Protestsongs: Protest-Fest“

Songprojekt am Bernoulligymnasium
Leitung: Lisa Pupitz

So vielfältig und besonders sich die Projekte auch präsentierten, ihnen sind doch zentrale Faktoren gemeinsam: eine intensive Entstehungs- und Probenarbeit sowie ein großer Zusammenhalt zwischen motivierten und engagierten SchülerInnen, Lehrenden, Vorgesetzten und Eltern. Das zeigte einmal mehr den Charakter von Projekt-Arbeit – das Öffnen nach außen hin, in diesem Falle mit Musik. Mit einem kleinen Umtrunk endete dieser anregende Vormittag.