Foto von Christoph Falschlunger

Christoph Falschlunger studierte Musik- und Bewegungspädagogik/Rhythmik an der mdw sowie die beiden Lehrämter für Sonder- und Volksschulen an der PädAk Stams. Seit über zwei Jahrzehnten arbeitet er mit Menschen mit und ohne Behinderungen in schulischen sowie in künstlerischen Settings und setzt sich für Inklusion in diesen Bereichen ein. Dies bildet sich auch in seiner Lehrtätigkeit als Senior Lecturer an der mdw und als Lehrender an der KPH Wien/Niederösterreich unter anderem in Lehrveranstaltungen zu Theorie, Didaktik, Hospitation, Praxisbetreuung und künstlerischem Gestalten innerhalb der Inklusions- und Heilpädagogik mit Fokus auf Rhythmik, Musik und Bewegung ab.

Er arbeitet in diversen Fachgruppen zu Inklusion an verschiedenen Institutionen, führt inklusive Projekte weiter und ist Mitinitiator neuer Initiativen, wie igmi, Inklusion to go, u.a. Er ist Referent im In- und Ausland und schreibt Fachartikel. Sein besonderes Forschungsinteresse gilt geschichtlichen und aktuellen Tendenzen von Rhythmik in der Inklusions- und Heilpädagogik sowie der Aspekt von Inklusion in den angrenzenden Fachbereichen.

 

Dissertationsvorhaben

Im Zentrum meiner Dissertation steht das (heil-)pädagogische Wirken der schweizer Rhythmikerin und Pianistin Mimi Scheiblauer (1891-1968), die nach ihrem Studium für Rhythmische Gymnastik bei Émile Jaques-Dalcroze in Hellerau/Dresden 1910-1911 die deutschsprachige Rhythmik/Musik- und Bewegungspädagogik, speziell die Heilpädagogische Rhythmik, bis über ihren Tod hinaus prägte. Ihr Anliegen war es, jeden Menschen – ob mit (schwerster) Behinderung oder ohne – als lebens- und entwicklungsfähig anzusehen und dialogische Zugänge im Wechselspiel von Musik und Bewegung unter Verwendung unterschiedlicher Materialien zu gestalten. Ihre künstlerisch-pädagogischen Ansätze waren geprägt von einer bedingungslosen Beziehungsfähigkeit in der nonverbalen Begegnung, einer Inklusivität und gleichzeitigen Differenziertheit in Bezug auf die unterschiedlichen Handlungsweisen der ihr anvertrauten Menschen und einer unglaublichen Radikalität und gleichzeitigen Aktualität für die damalige Zeit. Mimi Scheiblauers methodisch-didaktische Zugänge sind jedoch bis heute nicht ausreichend beforscht, weshalb sie nun exemplarisch auf Grundlage von Fachartikeln, Vorbereitungsbüchern, Fotografien, Filmen und Gesprächen mit ehemaligen Studierenden von Mimi Scheiblauer in ihren Verwobenheiten erfasst und dargelegt werden sollen. Welche Relevanz haben die (heil-)pädagogischen Ansätze für die Rhythmik/Musik- und Bewegungspädagogik von heute?