Was hat Kunst mit dem Klima zu tun?

Nachhaltigkeit bedeutet für mich, die Erde nicht als Ressource, sondern Lebensbedingung zu sehen und so zu konsumieren/zu leben, dass nicht der Mensch, sondern das ökologische Gefüge im Vordergrund steht. Das Bewusstsein, dass wir schlussendlich nur ein Teil eines Systems sind, das ohne uns, wir aber nicht ohne es existieren können.

Der Klimawandel betrifft den Kulturbereich, weil die Ursache des Klimawandels in der sozialen Struktur verankert ist und gerade die Kunst diese immer mitprägt und Teil von dieser ist. Auch wird es in den kommenden Jahren aufgrund des Klimawandels zu vielen neuen Umständen kommen, in denen die Kultur einen neuen Platz finden muss und Entscheidungen aufgrund von Nachhaltigkeit getroffen werden müssen.

© Oama Richson

Kunst kann die Welt verändern, indem sie aufzeigt, was sonst – aus welchen Gründen auch immer – kleingehalten wird, und schwierig greifbare Inhalte durch ästhetische Transformationen emotional und abseits von Fakten erfahrbar werden lässt.

Der Klimawandel macht sich in meinem Arbeiten bemerkbar durch eine bewusste Auseinandersetzung mit der Thematik auf musikalischem Weg und das Wissen über die Chance, in der Lehre als Multiplikator zu fungieren und dadurch die Thematik von Klimawandel und Klimakrise in neue Settings zu bringen.

Mein persönlicher Beitrag zum Klimaschutz ist es, in meinem Umfeld ein Bewusstsein zu schaffen, dass jede_r Einzelne von der Klimakrise betroffen ist, aber auch dazu befähigt ist, etwas an der Situation zu ändern.

Für die Zukunft wünsche ich mir eine Entlastung des Individuums durch eine Politik und Wirtschaft, deren Hauptaugenmerk nicht auf Profit, sondern auf ökologischer sowie sozialer Nachhaltigkeit liegt. Bis dorthin ist es meiner Meinung nach die Aufgabe der Kunst aufzuzeigen, was noch nicht passt.

In der Serie zum Thema „Was hat Kunst mit dem Klima zu tun?“ lädt die grüne mdw engagierte Personen ein, sich dieser Frage in persönlichen Schlaglichtern zu nähern.

Benno Dünser studiert an der mdw Musikerziehung und war erster Umweltreferent der hmdw. Er unterrichtet Musik und Biologie an einer Wiener Schule und beteiligte sich am Projekt „Arts of Change – Change of Arts“, in dem Studierende aller österreichischen Kunstuniversitäten gemeinsam Wandel gestalten und sich für nachhaltige Entwicklung einsetzen.

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