Welche Themen rund um Musik und darstellende Künste beschäftigen Jugendliche kurz vor der Matura? Welche Fragen stellen sich angesichts aktueller politischer, gesellschaftlicher und ökologischer Entwicklungen? Einen Einblick bot – bereits zum dritten Mal – die Verleihung des mdw young research award. Seit 2023 werden so Jugendliche ausgezeichnet, die im Rahmen der Reifeprüfung in ihrer vorwissenschaftlichen Arbeit (VWA) bzw. Diplomarbeit einen thematischen Bezug zu Musik und darstellender Kunst herstellen und dazu forschen.
Da seit 2024/25 die vorwissenschaftliche Arbeit nicht mehr verpflichtend ist und auch künstlerisch-gestalterische Projekte eingereicht werden können, gingen heuer weniger Arbeiten ein und neun von 26 waren künstlerisch geprägt. 21 Gutachter_innen der mdw unterstützten uns mit ihrer fachlichen Expertise, eine Jury wählte aus 12 empfohlenen Arbeiten die Preisträger_innen aus. Neu war hierbei, dass alle Einreichenden direktes Feedback erhielten. Die Jury vergab insgesamt zehn Auszeichnungen: sechs Awards, drei „honorable mentions“ sowie einen Special Award. Inhaltlich reichten die Arbeiten von Auftrittsängsten bei Musiker_innen über John Cages 4’33, Konstantin Stanislawskis Schauspieltheorie und Kurt Schwitters Ursonate bis zur Bildsprache von Science-Fiction-Filmen oder zum Einfluss der Mafia auf die Musikindustrie am Beispiel Frank Sinatras. Weitere Themen waren Musik für Demenzpatient_innen, Magersucht im Schauspielberuf sowie Strategien, Theater für ein junges Publikum attraktiver zu machen. Das Institut für Kompositionsstudien zeichnete zudem Felix Widmosers Komposition Andante con Variazioni, Opus 1 mit einem Special Award aus. Die Verleihung fand am 25. September mit Vizerektorin Barbara Strack-Hanisch statt. Alle Preisträger_innen stellten ihre Arbeiten und Beweggründe persönlich vor. Durch den Abend führten Eveline Christof (Institut für musikpädagogische Forschung und Praxis) und Therese Kaufmann (Forschungsförderung) als Initiator_innen des Preises, mit musikalischen Beiträgen von Filip Anic am Klavier (Johannes Brahms: Intermezzo in A-Dur, Op. 118 Nr. 2, Andante teneramente), Magdalena Hahnkamper und Daniel Aebi (Performance DadaRella und der Angriff der Synkope!) sowie Leona Sperrer und Lea Carlotta Walenta (Nancy & Frank Sinatra: Something Stupid und die Eigenkomposition Arrow). Den Special Award überreichte Annegret Huber, Leiterin des Instituts für Kompositionsstudien, Ton- und Musikproduktion.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Da eine Abschlussarbeit (vorwissenschaftlich oder künstlerisch-gestalterisch) nun freiwillig ist, spürt man das große Engagement der Maturant_innen, sich intensiv und interessensgeleitet mit einem Thema auseinanderzusetzen. Wie sich das Format weiterentwickelt, bleibt offen, doch vor allem auch die Öffnung für künstlerische Arbeiten birgt weiteres Potenzial für die mdw.

Sehr gefragt war diesmal auch die Campusführung: Rund 30 Interessierte besuchten den Lesesaal der Universitätsbibliothek, die Studios im Future Art Lab sowie Einrichtungen der Filmakademie.
Der mdw young research award macht die mdw als Studienort sichtbar und stärkt zugleich die Verbindung zu Schulen. Er würdigt die Arbeit von Maturant_innen, motiviert zur Bewerbung und schafft Bewusstsein für die vielfältige Expertise an der mdw. Zudem bietet er wertvolle Einblicke in die Interessen junger Zielgruppen – eine wichtige Basis für Wissenschaftskommunikation auf Augenhöhe.
