Internationales Symposium "European Voices IV"
Multipart instrumental music. Soloist and Ensemble Traditions
Bild: Franz Altmutter (1815), Hofburg Innsbruck
Das internationale Symposium / Konzert vom 27. – 29. November 2015 dreht sich um die nach wie vor wenig erforschte mehrstimmige Instrumentalmusik.
Projektbeschreibung
Die Tendenz zur Mehrstimmigkeit ist ein wesentliches, wenn auch nicht ausschließliches Merkmal der Volksmusikkulturen Europas. Während die vokale Mehrstimmigkeit schon lange die Volksmusikforschung und Ethnomusikologie beschäftigt, stellen ihre instrumentalen Formen bis heute eine erhebliche Forschungslücke dar.
Instrumentale Mehrstimmigkeit ist nicht notwendigerweise an das Zusammenwirken in einem Ensemble gebunden. Ein wesentlicher Teil von Volksmusik wird auf Instrumenten gespielt, die eine mehrstimmige Textur ermöglichen. Zupflauten, Streichinstrumente, Doppelflöten und -rohrpfeifen sind nur die am weitesten verbreitetsten und bekanntesten Beispiele solistischer instrumentaler Mehrstimmigkeit.
Auffällige Gemeinsamkeiten bei Streichinstrumentenbesetzungen
In zahlreichen Volksmusikkulturen in Mittel- und Osteuropa entstand seit der Barockzeit ein neuer Ensembletyp. Streichinstrumentenbesetzungen aus dem Tiroler Zillertal, jüdische Klesmorim, das taraf aus Transilvanien, troista muzyka und zahlreiche andere regionale und lokale Formen weisen auffällige Gemeinsamkeiten in Hinblick auf Stilgeschichte und den sozialen Rahmen der Aufführung auf.
Gleichwohl existiert eine beträchtliche Lücke in der vergleichenden Erforschung, wie auch wenige Diskussionen über den möglichen Einfluss der Kirchen- und Kunstmusik geführt wurden.
Programm
Das vierte Symposium "European Voices" des Instituts für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie der mdw soll dazu beitragen, die genannten Forschungslücken zu schließen.
Es umfasst zwei Themenschwerpunkte:
- Solistische instrumentale Mehrstimmigkeit
- Instrumentale Ensembles in Mittel- und Osteuropa
Historische, sozialanthropologische und interkulturelle Perspektiven.
Beide Themenschwerpunkte werden auf dem Symposium erstmals in historischer, systematischer und aufführungspraktischer Perspektive in internationalem Rahmen diskutiert. Kulturübergreifende musikalische Gestaltungsprinzipien sollen ebenso zur Sprache kommen wie die unverwechselbaren regionalen Charaktereigenschaften mehrstimmigen Musizierens.
Zu dem Symposium werden 24 namhafte Experten aus 18 europäischen Ländern erwartet. Das Symposium wird ergänzt durch ein Konzertprogramm, bei dem Musikgruppen aus Österreich, Italien, Ungarn, Polen und Rumänien einem breiten Publikum faszinierende Einblicke in die Vielfalt regionaler Volksmusikkulturen Europas bieten.
Das vollständige Programm finden Sie im Programmfolder bei den Downloads.
Downloads & Weblinks
- Programmfolder (pdf, 1,16 MB)
- Projektdarstellung (pdf, 130 KB)
- Konzert am 27. November (pdf, 330 KB)
- Konzert am 29. November (pdf, 338 KB)
- Zur Website des Instituts für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie
- Zur Website des EMM (European Multipart Music)
Internationales Symposium "European Voices IV"
Multipart instrumental music. Soloist and Ensemble Traditions
27. – 29. November 2015
Fanny Hensel-Saal
Anton-von-Webern-Platz 1
1030 Wien