Tag 1 - 25.09.2019 - Prävention & Ghostwriting
Day 1 - 25.09.2019 - Prevention & Ghostwriting

 

P - PRÄVENTION / PREVENTION

Dr. Tracey Bretag

Keynote

Students’ learning or students’ character:
What matters for academic integrity?

This presentation will provide a synthesis of my research on academic integrity from 2002 to the present. Extending the work of Australian and international researchers I have conceptualised academic integrity as a complex, multi-stakeholder responsibility which goes well beyond students plagiarising or cheating. The field has been influenced by large-scale surveys of students’ self-reported cheating in the U.S., and by technology-driven responses to plagiarism in the U.K., and has taken place in a radically altered higher education landscape globally. My research has contextualised academic integrity as a teaching and learning issue, foregrounding the importance of students’ learning, rather than students’ character. Recent threats to academic integrity, such as contract cheating, have focussed attention on the role of governments, regulatory bodies and institutions to adequately resource teaching and provide critical support for vulnerable student cohorts.

 

 


Ass.-Prof.in Mag.a Dr.in Dagmar Abfalter, MBA

Workshop P1: Ein Schritt voraus – Plagiate müssen nicht sein

Plagiate sind meist nicht Ergebnis studentischer krimineller Energie, sondern häufig Ausdruck von Überforderung und einem fehlendem Bewusstsein für die Gute Wissenschaftliche Praxis. In diesem Workshop beschäftigen wir uns mit Strategien und Maßnahmen, um Plagiate und intertextuelles Fehlverhalten gar nicht erst entstehen zu lassen. Wie können wir Betreuungsverhältnisse schaffen, welche die aktive Auseinandersetzung und Reflexion mit Inhalten und Literatur fördern und für das eigenverantwortliche Handeln in der wissenschaftlichen Arbeit sensibilisieren? Welche kommunikativen und organisatorischen Möglichkeiten stehen angesichts begrenzter Zeitressourcen der Betreuenden und Studierenden zur Verfügung? Welche besonderen Herausforderungen oder Chancen stellen sich im Kontext einer Kunstuniversität? Wir diskutieren diese Fragen anhand von Fallbeispielen und offenem Erfahrungsaustausch.

 


Dr. Dita Dlabolová and Dr. Tomáš Foltýnek

Workshop P2: Where is the borderline of plagiarism?

The workshop is a mixture of information, activities to make participants think about the issues and discussions. It also presents results from European-wide surveys about plagiarism. Participants are encouraged to share their personal experience. We will talk about understanding of plagiarism, discuss several scenarios and assess their severity. We will also consider reasons leading students to plagiarism, and discuss prevention, and also the policies and penalties which are necessary part of the prevention. As for the prevention we will share the best practices collected in the European-wide project. At the end, a brief introduction to the technical aspects of plagiarism detection will be given: What are the plagiarism detection tools able to discover, where are their limits and how to read similarity reports.

 


Ansgar Schäfer, M.A.

Workshop P3: Jeder Schritt zählt: Materialien und Strategien zur Plagiatsvermeidung

Im Workshop werden sofort einsetzbare Info- und Lehrmaterialien zur Plagiatsprävention vorgestellt. Diese stammen insbesondere aus dem Projekt „Refairenz“ baden-württembergischer Hochschulen und dem European Network for Academic Integrity (ENAI). Nach Hinweisen zur präventiven Strategie entwerfen die Teilnehmenden eigene Ideen für Materialien und Aktivitäten und tauschen Peer-Feedback dazu aus. Mithilfe dieser drei Schritte können sie konkretes mit in den eigenen Arbeitsalltag nehmen, um es einzusetzen oder weiterzuentwickeln.
Die Erfahrung zeigt, dass es oft schon die kleinen Schritte sind, die die gute wissenschaftliche Praxis, professionelle Arbeitsweisen und einen integren Umgang mit dem Thema fördern.

Zielgruppe: Verwaltung, Lehre & Lehrentwicklung, Schreibdidaktik, Bibliothek, Hochschulleitung, Forschung, Multiplikatoren
Sozialformen: Einzel- und Gruppenarbeit, Vortrag, Übung

 


G - GHOSTWRITING

Prof. Michael Draper LLB LLM PFHEA

Keynote

Working with partners to promote academic integrity and prevent contract cheating

‘Academic integrity reflects a shared set of principles which include honesty, trust, diligence, fairness and respect and is about maintaining the integrity of a student’s work and their award. Academic integrity is based on the ethos that how you learn is as important as what you learn.’ (Swansea University)

This presentation will focus on working with partners both internal and external to an Institution and the resources and guidance available from selected International networks that promote and reflect a set of principles around academic integrity in the development of a shared Institutional framework that promotes good academic practice and assists in countering contract cheating.

 

 


Roswitha Esberger und Privatdozentin Mag.a DDr.in Julia Wippersberg

Workshop G1: Ghostwriting - aber richtig!

Der Workshop bietet einerseits einen allgemeinen Input und einen Erfahrungsbericht der Universität Wien und versucht andererseits, gemeinsam Wege des Umgangs mit Ghostwriting zu suchen. Denn leider gibt es keinen einfachen (technischen oder juristischen) Weg, um Ghostwriting zu bekämpfen, sondern viele kleine Schritte. Diese Aspekte werden entlang folgender Fragen behandelt:

  • Was ist Ghostwriting? Wo verlaufen die Grenzen zu Schreibtrainings, Coaching und Lektorat? Gibt es Ghostwriting auch bei Prüfungen? Warum begünstigen steigende Anforderungen und englische Seminare Ghostwriting?
  • Warum ist Ghostwriting überhaupt ein Problem? Wem schadet Ghostwriting?
  • Welche Erfahrungen gibt es an der Universität Wien mit Ghostwriting? Wie geht die Universität Wien mit Ghostwriting um? Welche (studien-)rechtlichen Sanktionen gibt es?
  • Welche Methoden könnte es geben, um Ghostwriting zu verhindern und zu bekämpfen? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen braucht es dafür? Welche Leistungen müssen LV-Leiter/innen und Betreuer/innen dafür erbringen?
  • Was können alle Universitäten gemeinsam tun?

 


Dominik Schuh

Workshop G2: Das Unauffindbare verhindern? Gedanken zu kulturellen Maßnahmen gegen kooperative Plagiatsformen

Während sich Plagiate aus veröffentlichten Quellen – seien sie digital oder gedruckt verfügbar – oder Täuschungsversuche in Klausuren relativ gut aufdecken lassen, sind Ghostwriting oder die private Weitergabe eigener Arbeiten schwerlich aufzudecken, falls überhaupt. Neben dieser praktischen Einschränkung sprechen aber auch didaktische Überlegungen klar für präventive Ansätze zur Bekämpfung kooperativer Plagiatsformen. Nach einer kurzen Einführung zu den zentralen Merkmalen der Lern- und Prüfungskultur an mitteleuropäischen Universitäten soll gemeinsam diskutiert werden, welche kulturellen Maßnahmen geeignet sind, solchen Formen akademischen Fehlverhaltens präventiv zu begegnen. Die Diskussion konzentriert sich dabei auf die Möglichkeiten, kulturellen Wandel im Bereich der Prüfungsformen, der Betreuung studentischer Schreibaufgaben sowie der institutionellen Aufmerksamkeit für fragwürdige Verhaltensweisen zu befördern. Am Ende des Workshops werden die Ergebnisse gemeinsam in Form eines kurzen Empfehlungspapiers zusammengefasst.

 


Claudia Mozley

Sponsor Workshop: Einsatz modernster Technologien zur Bekämpfung von akademischem Fehlverhalten

Turnitin reagiert auf eine weltweit stetig wachsende Nachfrage mit einem Tool, das jetzt weitere Varianten akademischen Fehlverhaltens erkennt: Ghost Writing. Claudia Mozley wird über Turnitins neue Lösung Authorship Investigate sprechen, welches auf der neuen Cloud-Plattform des Unternehmens operiert und auf modernsten machine-learning Technologien basiert sowie von forensischer Linguistik Gebrauch macht. Damit sollen Untersuchungen bei potentiellen Betrugsfällen unterstützt werden und somit den Zeit- sowie Personalaufwand erheblich reduzieren. Zusätzlich beschreibt Frau Mozley wie Turnitin dabei unterstützt, plagiierte Texte zu identifizieren und warum Universitäten und Hochschulen im gesamten deutschsprachigen Raum bei potentiellen Plagiaten auf Turnitin vertrauen: Durch die Unterstützung des Lehr- und Prüfungsamtpersonals mit zeitsparenden und intuitiven Originalitätsberichten sowie personalisierten Feedback-Tools kann Turnitin nicht nur auf Plagiate prüfen. Es bietet gleichzeitig ein formatives Feedbacktool, um Studierende nachhaltig richtiges akademisches Schreiben zu lehren.

 


Laura Dent

Sponsor Workshop: Developing an effective learning design for institution-wide academic integrity training

In this workshop, Laura Dent, Director of Publishing and Learning Design, will discuss the international context and pedagogical frameworks that underpinned development of Epigeum’s new online training programme, Academic Integrity. Exploring the principles of active learning, and opportunities associated with customization and blended training, Laura will unpack the programme’s learning design to demonstrate its capacity to engage both students and members of staff. As well as sharing practical tips and insights, she will also provide access to the programme, so that you can see how the pedagogical theory translates into a fully interactive, finished training programme.

 


 

Tag 2 - 26.09.2019 - Training
Day 2 - 26.09.2019 - Training

 

T - TRAINING

Prof. Dr. Otto Kruse

Keynote

Die Perspektive der Schreibdidaktik: Kollaboration – Identität – Integrität

Mein Beitrag hat zum Ziel, eine schreibdidaktische Perspektive auf das Thema Integrität zu entwerfen und einige Grundlagen zu einer Didaktik des Zitierens zu legen. Das wichtigste Argument, das ich vertrete, ist, dass eine gute Ausbildung in wissenschaftlichem Schreiben den sichersten Schutz vor dem Plagiieren darstellt. Schreibende, die gelernt haben, dass man Wissen nur durch Bezug auf eine Wissensgemeinschaft entwickeln kann und die sich mit ihrem Fach identifizieren, werden von sich aus bemüht sein, Verpflichtungen zu erfüllen, die die Fachwelt von Autorinnen und Autoren erwartet. Eine Didaktik des Zitierens muss deshalb mehr sein als nur die Vermittlung von Zitierkonventionen. Zitieren ist letztlich nur äußeres Zeichen einer weltweiten Kollaboration in den Wissenschaften, in der alles neu entwickelte Wissen allen potentiellen Nutzern kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Ein solcher Wissensaustausch kann nur funktionieren, wenn er zuverlässig, explizit und auf Gegenseitigkeit angelegt ist. Darin müssen wir Studierende schulen.
Auf fünf zentrale Aspekte einer Zitierdidaktik werde ich eingehen:
(1) Die Erlaubnis dazu, alles Wissen des Fachs zu verwenden, (2) die Fähigkeit, von anderen übernommenes Wissen angemessen zusammenzufassen, (3) das Schaffen eines eigenen textuellen Rahmens, in dem fremdes Wissen wiedergegeben wird,  (4) das Sicherstellen der Wiederauffindbarkeit der zitierten Quellen, was einem Verständnis der Zitierkonventionen entspricht und (5) die Aneignung von rhetorischen Fertigkeiten, die der sprachlichen Bewältigung der Integration fremden Wissens in den eigenen Text dient.

 

 


Sonja Bjelobaba, PhD

Workshop T1: Academic Integrity Training: Preventive Pedagogical Practices on the Course Level

Academic integrity as a discipline is often defined by what it is not: it is no cheating, no plagiarism, no collusion, no falsification, no fabrication, no contract cheating. There is a straight line between the definition of academic integrity and the approaches to teach and to deal with it: when defined as what it is not, academic integrity focuses on corrections of students’ behaviour, detection, and punishment.

Academic integrity can, of course, be defined in other ways, as a set of positive values or an agreement with ethical and professional principles, standards and practices that involve the whole institution.

Such a change in the definition leads to shifts in research and teaching from methods that concentrate on the detection and punishment of misconduct toward the preventive and pedagogical promotion of academic integrity. In this talk, I am going to discuss the development of preventive pedagogical practices on the course level.

 


Ass.Prof.in Dipl.-Ing.in Dr.in Johanna Pirker, BSc

Workshop T2: Spielerisches Design - Games with a Purpose

Die Spieleindustrie ist eine kreative, innovative und interdisziplinäre Spielwiese. Titel wie Assassin's Creed zeigen, dass nicht nur Technik, Kunst, Design, Management oder Musik gefragt sind, sondern auch andere Disziplinen wie Geschichte eine immer größer werdende Rolle spielen und spielerisch auch zum Lernen und Nachdenken anregen. In diesem Workshop erklärt Dr.in Pirker die Theorien von Spieledesign und wie Elemente aus der Welt der Spieleindustrie verwendet werden können, um auch andere Disziplinen und Aktivitäten motivierender und mitreissender zu gestalten.

 


ao.Univ.-Prof. Martin Vácha, Bakk.art. MA MA PhD

Workshop T3: Kunst & Forschung – eine Symbiose?
Zur Praxis an den Kunstunis

Einleitend werden für Kunsthochschulen spezifische Voraussetzungen beim Verfassen von Texten herausgearbeitet. Insbesondere soll auf den besonderen (edukativen)  Background von Kunststudierenden sowie die Differenzierung zwischen wissenschaftlichen versus künstlerischen Abschlussarbeiten eingegangen werden. In weiterer Folge werden anhand von Fallbeispielen konkrete Herausforderungen aus der Lehr- und Betreuungspraxis des Vortragenden vorgestellt. Schließlich sollen gemeinsam Lösungsansätze diskutiert werden. Dabei wird nicht nur die inhaltliche Ausrichtung etwaiger didaktischer Interventionen, sondern auch die methodische Umsetzung in traditionellen oder innovativen Settings zur Sprache kommen. Die Prinzipien der Akademischen Integrität und das damit verbundene Streben nach Exzellenz in Kunst, Wissenschaft und Forschung fungieren als Leitmotiv des gemeinsamen Über-, Nach- und Weiterdenkens.