29. und 30. Mai 2026 

mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Neuer Konzertsaal, Rennweg & Live-Stream (Zoom)

Symposium des Fachbereichs IGP am Institut für musikpädagogische Forschung und Praxis in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Tanz Köln
Planungsteam: Michael Göllner, Natalia Ardila-Mantilla, Judith McGregor, Benedikt Plößnig

Die Instrumental- und Gesangspädagogik (IGP) steht an einem Wendepunkt: In einer Zeit tiefgreifender Veränderungen – sei es durch gesellschaftliche oder bildungspolitische Umbrüche, den zunehmenden Fachkräftemangel oder die fortschreitende Ausdifferenzierung der Musikpädagogik als wissenschaftliche Disziplin – stellt sich die Frage nach ihrem Selbstverständnis als künstlerisch-pädagogische Disziplin ebenso wie nach ihrer zukünftigen Weiterentwicklung.

Zwar hat die IGP in den vergangenen Jahrzehnten einen kontinuierlichen Professionalisierungsprozess durchlaufen, der sich in Selbstbeschreibungen wie dem eines Fachs im „Aufbruch“ (Christoph Richter) und „in Bewegung“ (Wolfgang Rüdiger) widerspiegelt. Dennoch bleibt sie durch eine gewisse Deutungsoffenheit geprägt – erkennbar an heterogenen Studienstrukturen, einem fluiden Berufsbild und einer spannungsreichen akademischen Verortung. Diese Ambivalenz kann als Defizit, aber auch als Potenzial verstanden werden: Angesichts einer komplexen und von rasanten Veränderungen geprägten Gegenwart, der Herausforderungen, die aus einer unwägbaren Zukunft resultieren sowie zunehmender Skepsis gegenüber einem simplifizierendem „Fortschrittsnarrativ“ (Andreas Reckwitz) ist fraglich, ob die Denkfigur von Professionalisierung als einer linearen Entwicklung von einem als defizitär wahrgenommenen Ausgangspunkt A zu einem möglichen Zielpunkt B noch trägt.

An dieser Stelle setzt das Symposium an und sucht nach Wegen, die Wandelbarkeit der IGP grundlegend anders zu denken: Was wäre, wenn wir diese Offenheit als konstituierendes Merkmal und als Ressource begreifen? Welche Perspektiven eröffnen sich, wenn wir Professionalisierung als ein stetes Bemühen betrachten, mit Ambiguität umzugehen und Zwischenräume in sozialen, institutionellen und künstlerischen Kontexten kreativ und produktiv zu gestalten? Welche Entwicklungstendenzen lassen sich von dieser Warte aus identifizieren, und welche neuen Impulse ergeben sich daraus für Ausbildung, Forschung und Berufspraxis?

 

Vorträge u.a. von Martin Zierold, Natalia Ardila-Mantilla, Katharina Bradler, Michael Göllner, Carmen Heß, Wolfgang Lessing, Kerstin Weuthen und Bianca Wüstehube.

 

Das zweitägige, hybrid ausgerichtete Symposium beinhaltet wissenschaftliche Vorträge, Praxisreflexionen und Diskussionen. Es richtet sich an Lehrende, Forschende und Studierende der Instrumental(Gesangs)pädagogik und der instrumentalen und vokalen Fachdidaktiken, an Lehrende und Verantwortliche im Kontext Musikschule, an weitere in der kulturellen Bildung Tätige sowie an alle am Thema Interessierten.

Die Anmeldung zum Symposium wird ab Herbst 2025 möglich sein!

Mit freundlicher Unterstützung