exil.arte-Konzert "Echo des Unerhörten"
Foto: ©Julia Wesely
Die beiden Ausnahmekünstlerinnen Elisabeth Leonskaja und Sara Hershkowitz gestalten ein Programm mit Werken Alban Bergs, des Berg-Schülers Philip Herschkowitz und zweier sehr unterschiedlicher Schüler_innen aus der ehemaligen Sowjetunion.
Der in Rumänien 1906 geborene Herschkowitz war zuerst Student bei Joseph Marx an der damaligen Wiener Musikakademie (heute mdw), bevor er Schüler von Alban Berg und Anton Webern wurde. 1939 wurde er vom NS-Regime zur Flucht nach Jugoslawien gezwungen.
Nach einem mehrjährigen Exil in Taschkent beabsichtigte er nach Wien zurückzukehren, was aber aufgrund der politischen Lage in der Sowjetunion misslang. Daher ließ er sich 1946 in Moskau nieder, wo er Privatunterricht gab. Seine Kompositionstechnik war als „formalistisch“ verpönt, gleichzeitig stand er unter antisemitischer Bedrohung durch die Machthaber. 1949 wurde er aus dem Komponistenverband eliminiert.
Herschkowitz war zeit seines Lebens ein einflussreicher Lehrer und unterrichtete unter anderem Edison Denisov, Elena Firsova, Alfred Schnittke, Sofia Gubaidulina, Boris Tischenko und beeinflusste auch die Musikologen Mikhail Druskin, Natan Fishman und Yuri Kholopov.
Auch die Pianistin Elisabeth Leonskaja zählte zu seinen Schüler_innen. Im Gespräch mit Irene Suchy werden die beiden Künstlerinnen über ihren persönlichen Zugang zu Philip Herschkowitz sprechen und seine Werke interpretieren.
- Klavier: Elisabeth Leonskaja
- Sopran: Sara Hershkowitz
- Flöte: Ulrike Anton
Moderation: Irene Suchy
Programm
Do, 23.1.2020: 19:30
- Alban Berg: Sonate für Klavier op. 1; Frühe Lieder
- Philip Herschkowitz: Miniaturen für Klavier
- Lieder nach Gedichten von Paul Celan
- Edison Denisov: Vier Gedichte von Gérard de Nerval für Sopran, Flöte und Klavier
- Elena Firsova: Zwei Inventionen für Flöte solo
Tickets: € 27 unter radiokulturhaus.orf.at
exil.arte-Konzert „Echo des Unerhörten"
ORF Radiokulturhaus, Großer Sendesaal
Argentinierstraße 30a
1040 Wien
