BASE – Research Centre for Artistic and Arts-Based-Philosophy


Zwei mdw-Studierende unter den Awardees


Residency BASE IndienFoto: ©BASE India


BASE, ein Forschungszentrum für artistic research und arts based philosophy, liegt klimatisch ideal auf etwa 1300m Höhe in den Palani-Hills, 14 km von Kodaikanal entfernt, fernab der Hektik urbaner Lebenswelten, abseits von Zeitdruck und Produktionszwängen.

Das Residenzprogramm von BASE art philosophy ecology wird von zwei international renommierten ForscherInnen auf dem Gebiet künstlerischen Forschens und Kunst basiertem Philosophieren geleitet:
Univ.-Prof. Dr.in Susanne Valerie Granzer und Univ.-Doz. Dr. Arno Böhler (à Philosophy On Stage). Gemeinsam mit den Residenz-StipendiatInnen werden sie und Varun Aiyer vor Ort Art-Labs veranstalten, in denen ein Denken des Unzeitgemäßen erprobt wird (12 Stunden/Woche).

Unter den vergebenen Stipendiaten befinden sich auch zwei Studierende der mdw:

  • Suha Sung aus Südkorea, Musikerin, studiert Komposition
  • Helen Parkes aus den USA/Österreich, Filmemacherin, studiert Film

Beide Studentinnen werden für jeweils drei Monate vor Ort in Indien forschen.


Forschungsreise im Rahmen des Projekts "Denken des Unzeitgemäßen"


Seit den Anfängen der Europäischen Philosophie bei den Griechen ist das Verhältnis von Philosophie und den Künsten höchst prekär. Einerseits stoßen wir auf "Künstlerphilosophen" wie Platon und Nietzsche, die in ihren philosophischen Untersuchungen selbst von künstlerischen Darstellungspraxen Gebrauch machten; andererseits entwickelte gerade Platon ein äußerst problematisches Verhältnis zu den Künsten, indem er eine Reihe von künstlerischen Praxen aus seinem idealen Philosophenstaat verbannte.

Vielleicht hat Nietzsche diese sokratische Tradition des Philosophierens mit der Konzeption des "Künstlerphilosophen" am radikalsten in Frage gestellt. Verlangt diese neue Denkfigur doch einen neuen Typus von Philosoph – "PhilosophInnen der Zukunft" – die bereit sind, die beiden Disziplinen "Philosophie" und "Kunst" miteinander zu kreuzen. Nicht, um ihre Differenz aufzuheben, sondern um in ein neues (post-sokratisches) Verhältnis von Philosophie und Kunst zu finden.

Im Rahmen dieses historischen Kontextes entwickelt unser Forschungsprojekt eine ForschungsPerformance, in der Philosophie, methodisch und konzeptuell, als eine Form künstlerischer Forschungspraxis begriffen und vollzogen wird, die den Anspruch aufgibt, "reine" Wissenschaft zu sein.


Mehr Informationen finden Sie auf der Website des Projekts: