Interdisziplinäre Ringvorlesung Transkulturalität: Roma – Konstruktionen und Selbstbilder


6. Termin im Studienjahr 2015/16 der interdisziplinären Ringvorlesung Transkulturalität_mdw


Klaus-Michael BogdalFoto: Vortragender Klaus-Michael Bogdal ©Norma Langohr


Am Mittwoch, dem 4. Mai 2016 findet der 6. Termin der Interdisziplinären Ringvorlesung Transkulturalität_mdw mit dem Thema "Roma: Konstruktionen und Selbstbilder" statt.


Wissenschaftlicher Vortrag


Transkulturalität oder "ethnischer Autismus"? Der Ort der Roma in der europäischen Kultur

Die Diagnose der europäischen Gesellschaften hinsichtlich der Kultur der Roma ist von Anfang an unmissverständlich: 'ethnischer Autismus', d.h. dieses Volk interessiere nur die eigenen Angelegenheiten.

Bei der Behauptung, dass alle 'Zigeuner' einer archaischen, endogenen Stammesgesellschaft angehören, haben wir es mit einer (Denk-)Figur der Inversion zu tun, mit einer Verwandlung der Realität ständiger Ausgrenzung durch die Mehrheitsbevölkerung in eine Eigenart der Minderheit. Dieser Denkfigur und ihren Folgen wird im Vortrag nachgespürt.


Über den Vortragenden


Klaus-Michael Bogdal (Bielefeld)


Klaus-Michael Bogdal ist seit 2001 Professor für Germanistische Literaturwissenschaften an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld. Er ist Leiter des DFG-Projekts "Europakonstrukte und Konstrukte des Europäischen in der Deutschen Literatur- und Kulturkritik 1930 – 1960". 2007 bis 2009 war er im "Opus-Magnum-Programm" der Volkswagenstiftung.


Künstlerischer Beitrag


ADRIAN GASPAR IMPROVISION /// BRIDGEBEAT

Adrian Gaspar ist ein rumänisch-österreichischer Pianist, Komponist und Arrangeur, der musikalisch in den Bereichen Jazz, Klassik, sowie Gypsy und Weltmusik tätig ist.

Adrian Gaspar
Adrian Coriolan Gaspar wurde am 2. Mai 1987 in Moldova-Nouă, in Rumänien, geboren und verbrachte seine Kindheit in seinem Heimatdorf in rumänischen Pojejena, sowie in Mössingen, in Deutschland, als Mitglied einer großen Familie, die zur Volksgruppe der Roma gehört.

1994 wurde er in Caransebeș, in Rumänien, eingeschult. Dort erhielt er auch seinen ersten Klavierunterricht. Seit 1996 lebt er in Wien.

Besetzung

Gesang, Panflöte & Blockflöte, Streichquartett, Kontrabass, Klarinette, Akkordeon, Klavier, Schlagzeug;


Kommentar und Moderation: Andrea Härle (Romano Centro)

Andrea Härle studierte Europäische Ethnologie in Wien (Diplomarbeit über arbeitslose Frauen in einer ländlichen Region), verschiedene Tätigkeiten im Kulturbereich, 2006 – 2007 Modulleiterin im Equal-Projekt Thara, seit 2007 Geschäftsführerin des Romano Centro (www.romano-centro.org), Initiatorin und Kuratorin (gemeinsam mit anderen) der Ausstellung "Romane Thana – Orte der Roma" (2015 im Wien Museum, 2016 im Landesmuseum Burgenland)


Die Veranstaltung ist bei freiem Eintritt öffentlich zugänglich.


Interdisziplinäre Ringvorlesung Transkulturalität_mdw:
Roma – Konstruktionen und Selbstbilder

4. Mai 2016, 17.00 Uhr
Fanny Hensel-Saal
Anton-von-Webern-Platz 1
1030 Wien