Nachruf auf Hans Haselböck

Wir trauern um unseren Kollegen em. o. Univ.-Prof. Dr. Hans Haselböck

Hans Haselböck

Rektorin Ulrike Sych gibt namens der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bekannt, dass em. o. Univ.-Prof. Dr. Hans Haselböck am 20. Oktober 2021 verstorben ist.

Hans Haselböck wurde am 26. Juli 1928 in Nesselstauden (NÖ) geboren. Nach Ablegung der Matura inskribierte er an der Universität Wien Lehramt Deutsch und Latein. Gleichzeit begann er ein Orgelstudium bei Alois Forer am Konservatorium der Stadt Wien, wo er 1950 die Abschlussprüfung mit Auszeichnung ablegte. Nach Beendigung des Lehramtsstudiums und der Promotion an der Universität Wien inskribierte Haselböck 1954 Kirchenmusik an der damaligen Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien, an der er bis 1957 studierte.

Bereits während seiner Studienzeit war Haselböck als Organist und Chorleiter an der Wiener Dominikanerkirche tätig, eine Aufgabe, die er in den darauffolgenden Jahrzehnten mit Leidenschaft erfüllte. 1955 trat er eine Stelle als Gymnasiallehrer an.

Der dreimalige Sieg beim Internationalen Orgelimprovisationswettbewerb in Haarlem 1958, 1959 und 1960 stellte den Beginn von Haselböcks Karriere als renommierter Orgelsolist und -interpret dar, zahlreiche Tourneen führten ihn in der Folge in die ganze Welt. Haselböck betätigte sich auch als Komponist für Orgelwerke, so gewann er beispielsweise den ersten Preis beim UNDA-Festival in Sevilla 1964 und 1967. Er war darüber hinaus Gestalter einer eigenen Sendereihe für Rundfunk und Fernsehen, publizierte Fachliteratur, fungierte als Juror und als Berater bei zahlreichen Orgelneubauten und Restaurierungen.

1960 nahm Haselböck seine langjährige Tätigkeit an der mdw aus, zunächst als Volontär, ein Jahr darauf wurde er Lehrbeauftragter. 1970 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt, 1973 erfolgte die Berufung zum ordentlichen Professor für Orgel. In seiner jahrzehntelangen künstlerischen wie pädagogischen Tätigkeit war Haselböck eine der prägenden Figuren seines Faches. Von 1975 an hatte er die Leitung des Institutes für kirchenmusikalische Werkpraxis an der mdw inne und über einen Zeitraum von mehr als zwanzig Jahren (1965–1987) stand er der Abteilung für Kirchenmusik als Leiter vor. Von 1984 bis 1989 war er Stellvertreter des Rektors, 1996 erfolgte seine Emeritierung. 

In Würdigung seines künstlerischen, pädagogischen sowie wissenschaftlichen Schaffens erhielt Hans Haselböck zahlreiche Ehrungen, wie das päpstliche Komturkreuz des Silvesterordens (1985), die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold (1988), sowie das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1997).

Die mdw wird em. o. Univ.-Prof. Dr. Hans Haselböck stets in dankbarer und ehrender Erinnerung behalten.


Kurzinformation

em. o. Univ.-Prof. Dr. Hans Haselböck
geb. 26. Juli 1928 in Nesselstauden

Professor für Orgel

Volontär (01.10.1960-19.02.1961)
Lehrbeauftragter (20.02.1961-31.08.1963)
Vertragslehrer (01.09.1963-31.03.1967)
L1-Prof. (01.04.1967-15.10.1970)
ao. HSProf. (16.10.1970-27.08.1973)
o. HSProf. (28.08.1973-30.09.1996)

1965-1987 Leiter der Abteilung für Kirchenmusik
1984-1989 Stellvertreter des Rektors