Nachruf auf Peter Patzak

Wir trauern um unseren Kollegen em. o. Univ.-Prof. Peter Patzak

Rektorin Ulrike Sych gibt namens der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bekannt, dass em. o. Univ.-Prof. Peter Patzak am 11. März in Krems verstorben ist.

Peter Patzak (c) Contrast Vienna Milenko Badzic

Peter Patzak wurde am 2. Jänner 1945 in Wien geboren. Nach Ablegung der Matura inskribierte er ab 1965 an der Universität Wien Psychologie und Kunstgeschichte. Bereits während seiner Studienzeit drehte er Kurz-, Experimental-, Werbe- und Fernsehfilme und absolvierte Ende der 1960er Jahre ein Volontariat bei einer TV-Station in New York. Darüber hinaus war er seit den 1960er Jahren als Maler bei Ausstellungen vertreten.

1973 entstand mit Situation Patzaks erster Spielfilm, dem zahlreiche weitere folgen sollten wie Das Einhorn(1978), Kassbach – Ein Portrait (1979), Wahnfried – Richard und Cosima (1988), Hotel Shanghai (1997) oder Die Wasserfälle von Slunj (2002). 2010 knüpfte er mit Kottan ermittelt: Rien ne va plus (2010) an die gleichnamige, zwischen 1976 und 1983 ausgestrahlte Fernsehserie an, die zu den bekanntesten seiner vielen TV-Produktionen zählt.

Zu etlichen seiner Filme verfasste Patzak die Drehbücher und trat als Autor auch literarisch hervor. 2005 erschien sein Roman Der Geist der Farbe, bei der Uraufführung seines Stücks Akte – im Schweigen vermählt 2008 in Wien führte er auch die Regie.

Patzak kam 1991 als Gastprofessor für Regie an die mdw, 1993 erfolgte die Ernennung zum ordentlichen Hochschulprofessor für Regie. Zu seinen ehemaligen Studierenden zählen unter anderem Barbara Albert, Stefan Brunner, Umut Dag, Barbara Gräftner, Valentin Hitz, Jörg Kalt, Nina Kusturica, Johanna Moder, Danielle Proskar, Hubert Sauper, Antonin Svoboda und Hüseyin Tabak. Von 2008 bis zu seiner Emeritierung 2013 war er Leiter des Instituts für Film und Fernsehen -Filmakademie Wien.

Für sein filmisches Schaffen erhielt Patzak zahlreiche Auszeichnungen und Preise, darunter den UNESCO-Preis der Berlinale (1979), den Adolf-Grimme-Preis (1985), die Goldene Romy (1992), den Max-Ophüls-Preis (1996), den Canal Grande Award der Internationalen Filmfestspiele von Venedig (2002) und wurde international mit Retrospektiven gewürdigt.

Patzak war unter anderem Träger des Großen Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich (verliehen 2009, überreicht 2010) und erhielt zuletzt das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (2020).

Die mdw wird em. o. Univ.-Prof. Peter Patzak stets in dankbarer und ehrender Erinnerung behalten.

Gedenken an Peter Patzak auf der Website der Filmakademie Wien

Parte für Peter Patzak

Bild © Contrast Vienna / Milenko Badzic