FORSCHEN AN DER SCHNITTSTELLE VON WISSENSCHAFT UND KUNST?

Romana Hagyo

Mein Beitrag wird seinen Ausgang bei meiner eigenen Arbeit nehmen, die ich als Geschlechterforschung an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst konzipiere. Teil des Vorgehens ist, das Verhältnis der beiden Arbeitsformen (Kunstwissenschaften und Bildende Kunst) kritisch zu befragen. Ich erprobe, wie die beiden Zugänge abseits wechselseitiger Illustration oder Interpretation zusammenwirken können und ob die Verbindung zweier methodologischer Ansätze geeignet ist, deren Stärken zu potenzieren. Zudem ist das Verhältnis der Arbeitsformen nicht frei von Wertmaßstäben und Zuschreibungen. Aktuell ist in einigen universitären Kontexten ein starkes Interesse an künstlerischer Forschung, Inter- und Transdisziplinarität zu beobachten. Dieses kann nicht getrennt von der Funktion europäischer Gesellschaften des 21. Jahrhunderts als Wissensgesellschaften diskutiert werden, wo hierarchische Verhältnisse gestalten, welchen Verfahren, Präsentationsformen und Räumen im Prozess der Wissensproduktion Bedeutung zugemessen wird. Mein Vortrag versteht sich als Beitrag zu Überlegungen, wie es möglich ist, in der Zusammenarbeit von Akteur_innen der Geschlechterforschung unterschiedlichen Wissensformen Anerkennung zukommen zu lassen und voneinander zu lernen ohne Unterschiede zu nivellieren oder den Arbeits- und Wissensformen ihr jeweils eigenes zu nehmen. Welche Zuschreibungen und welche Bewertungskriterien sind in Frage zu stellen? Welche Begriffe müssen unter Umständen überdacht oder neu formuliert werden?

Mag. Romana Hagyo, MA, ist als Dissertantin Mitarbeiterin am Schwerpunkt Wissenschaft und Kunst (Paris Lodron Universität Salzburg und Universität Mozarteum Salzburg). Ihre Dissertation „Über das Wohnen im Bilde sein“ wird im Herbst 2018 abgegeben. Sie arbeitet in den Bereichen Bildende Kunst und Kunstwissenschaften zu Visueller Kultur, Stadtforschung und Gender Studies