Call for Papers

WISSENSKULTUREN UND DIVERSITÄT. Positionen, Diffraktionen, Partizipationen

6. Jahrestagung der ÖGGF

Do 27. – Sa 29. September 2018, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw)

Angesichts der zunehmenden gesellschaftlichen Komplexitätssteigerung thematisiert die 6. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung (ÖGGF) die epistemischen Grundlagen unterschiedlicher Wissens- und Wissenschaftskulturen. Wie fungiert eine Geopolitik des Wissens (Mignolo), wenn Wissen als Grundlage und Ressource "unseres" Zusammenlebens gedacht wird. Die Tagung fragt dementsprechend, was – von wem – als Wissen und Nichtwissen begriffen wird und in welchem Verhältnis der Begriff Diversität und die Ansprüche, die durch ihn laut werden, zu Hierarchien des Wissens und zu Wissensgenerierungsprozessen stehen. Wie entscheiden Diversitätskategorien über Ein- und Ausschlüsse von Akteur_innen, Themen sowie Methodologien? Wie bestimmen sie Denkkulturen und Praxen? Und nicht zuletzt, wie steht es um die Un/Möglichkeiten, miteinander in Beziehung zu treten?

Auf der 6. Jahrestagung der ÖGGF an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw) soll das – alle Wissenschaften und Künste umfassende – Thema „Wissenskulturen und Diversität“ als aktuelle Herausforderung für die Positionierung der Gender Studies/Geschlechterforschung in unterschiedlichen Kontexten von Forschung, Theorie, Lehre, Kunst und Aktivismus besprochen und diskutiert werden. Vertreter_innen der wissenschaftlichen, künstlerischen und technischen Disziplinen sind eingeladen, verschiedene Kulturen des Wissens zu beschreiben und kritisch zu hinterfragen.

Die Tagung versteht sich als Raum der Reflexion, der Interferenzen und Kritik zu ausgewiesenen und nicht ausgewiesenen Grundannahmen von Wissenskulturen und deren agency. Dabei spielen Inhalte, aber auch Formen eine zentrale Rolle. Es geht der Tagung um das Was, aber auch um das Wie. Das Wahrnehmen und Wertschätzen von Heterogenität bzw. Vielfalt und das Schaffen von Räumen, um einander zu begegnen, ist in diesem Kontext von entscheidender Bedeutung. Hier kann und darf der Begriff Diversität in neuen Bedeutungsfacetten erscheinen und ein weites Klang/Bild der Arbeiten und Fragen zu diesen Themen sicht-, hör- und fühlbar werden.

Der Call lädt dazu ein, Abstracts zu zentralen Feldern wie Reflexion und Entwicklung von Konzepten, Theorien und Methodologien sowie Forschungserfahrungen aus allen Disziplinen, auch im experimentellen Bereich, einzureichen. Vor diesem Hintergrund schlagen wir folgende Themencluster vor, in denen „Wissenskulturen und Diversität“ exemplarisch verhandelt werden:

  • Wissensformen, Wissensproduktion, Wissensmacht
  • Welt- und Menschenbilder – revisited
  • Potentiale, Herausforderungen und Kritik der Konzepte Gender, Diversität, Queer, Trans, Intersektionalität sowie Postcolonial, Dis/Ability etc.
  • Monodisziplinarität versus Inter-und Transdisziplinärität
  • Vielfältigkeit/en beforschen
  • Kolonialität des Wissens und Dekolonialisieren von Methoden
  • Sprach-Reflexion
  • Gender (Studies) und Diversität in EU- und internationalen Forschungs- und Kunstprojekten
  • Neue Denkfiguren und -verhältnisse von Wissenschaften und Künsten, Theorie-, Praxis- und Aktionismusfeldern
  • Pädagogisch-didaktische Ansätze in Gender- und Diversitätsforschung

Beiträge zur Geschlechterforschung aus allen Disziplinen sowie inter- und transdisziplinären Kontexten, unterschiedlichen Arbeits-, Praxis- und Aktionismuszusammenhängen sowie von Wissenschaftler_innen und forschenden Künstler_innen aller Qualifikationsstufen, aus universitären und außeruniversitären Forschungskontexten in unterschiedlichen, ausdrücklich aber auch experimentellen Präsentationsformaten, sind willkommen. Ein Beitragsvorschlag kann sich auf eines oder mehrere Themencluster beziehen oder auch weitere einbringen. Alle sind eingeladen, auch Themen zu adressieren, die sie bisher nicht im Call angesprochen sehen.

Wir laden herzlich dazu ein, Beitragsangebote für Einzelbeiträge, Panels (inklusive Diskussion á 90 Minuten) oder auch Poster-Präsentationen in deutscher oder englischer Sprache einzureichen.

Vorschläge können auch von Nicht-Mitgliedern gemacht werden. Zum Zeitpunkt des Vortrags ist jedoch eine Mitgliedschaft bei der ÖGGF erforderlich.

Die Konferenzsprache ist deutsch. Die Tagung ist barrierefrei zugänglich, Kinderbetreuung wird organisiert. Weitere benötigte Unterstützungen werden nach Möglichkeit bereitgestellt, wenn diese dem Organisationsteam bis 15. August 2018 bekannt gegeben werden.

EINREICHUNGEN: bis 19. März 2018