Jeder Workshop erstreckt sich über alle 3 Tage und beinhaltet somit 9 Einheiten à 45 Minuten.

Bitte entscheiden Sie sich bei Ihrer Anmeldung für einen der folgenden Workshops:

 

Workshop A

Die Töne erzählen Geschichten – Improvisation in der Musiktherapie mit Kindern

abgesagt!

Sandra Lutz Hochreutener

Die Improvisation, das vielfältige, überraschungsreiche Spiel mit der Musik, mit Musikinstrumenten, Stimme und Körperperkussion eröffnet einen weiten Erlebnis- und Symbolraum. Hier kann das Kind seine Wahrnehmung verfeinern, seine Ausdrucks- und Kommunikationsfähigkeiten erweitern, seine Verhaltensmuster erkennen und probehandelnd verändern. Nachnährende Erfahrungen werden möglich, Sehnsüchte finden Gehör; das Hässliche, Bedrohliche und Verletzte erhält eine Gestalt und kann gebannt werden. Im Workshop werden in Übungen und anhand von Praxisbeispielen verschiedene Formen der musiktherapeutischen Improvisation erkundet, ihre Symbolik reflektiert und ihre Wirkung erörtert.

Dr. sc.mus. Sandra Lutz Hochreutener, Musiktherapeutin SFMT, Psychotherapeutin ASP/VOPT, Lehramtstudium in der Schweiz; Musiktherapiestudium in Wien; Promotion am Institut für Musiktherapie, Hochschule für Musik und Theater Hamburg; Aufbau und Leitung der Studiengänge für Musiktherapie an der Zürcher Hochschule der Künste; eigene Praxis für Musiktherapie und Supervision in Gais, Schweiz.

 

Workshop B

Resonanzen

ausgebucht!

Eckhard Weymann

Ganz unmittelbar korrespondieren wir mit allem, was in unseren Erfahrungsraum trifft. Schon bevor wir es bemerken, ja, ohne dass es uns überhaupt bewusst werden muss, verändert sich unser psycho-physisches Befinden in jedem Augenblick, während wir Wege durch unseren Alltag suchen.

Im Workshop wollen wir spielerisch verschiedene Aspekte der Begegnung mit der Welt herausgreifen und unsere Resonanzen musikalisch erkunden. In den drei Tagen reagieren wir intuitiv auf Orte, Bilder und Worte – mit Klang! Ein Hörspaziergang, eine Collage, ein Gedankenspiel... Die Untersuchungen lassen uns Aspekte des Mediums Improvisation neu entdecken.

Prof. Dr. Eckhard Weymann ist Diplom-Musiktherapeut (DMtG), Diplom-Musiklehrer und Supervisor (DGSv). Seit 1986 lehrt er am Institut für Musiktherapie der Hochschule für Musik und Theater (HfMT) in Hamburg. Institutsleitung seit 2013. In den Jahren 2005-2013 Professur für Theorie und Praxis der Musiktherapie und Studiengangsleitung an der FH Frankfurt am Main. Mitbegründer der Morphologischen Musiktherapie. Lehr- und Forschungsschwerpunkte: Theoriebildung der Musiktherapie, morphologische Musiktherapie, Improvisation, Ethik.

 

Workshop C

Musikalischer Dialog in der Wiener Schule

Elena Fitzthum & Monika Smetana

Für die Wiener Schule der Musiktherapie bedeutet das „Musikalische Partnerspiel“ das Herzstück musiktherapeutischen Handelns. Alfred Schmölz entwickelte diese besondere Form der therapeutischen Improvisation zwischen 1970 und 1992 in seiner Auseinandersetzung mit neurotischen PatientInnen an einer psychosomatischen Station. Das Musikalische Partnerspiel bietet einen leistungsfreien Raum für eine mögliche Ich-Du-Beziehung und wirft die Handelnden auf existentielle Fragen zurück: „Darf ich beginnen?“, „Bin ich zu laut?“, „Mag mich der andere so?“ , „Wie schütze ich mich?“, „Spiele ich auch schön?“, um nur einige Beispiele zu nennen. Flankiert wird in diesem Workshop das Üben des Partnerspiels vom „Ein-Ton-Spiel“ und der „Musikalischen Einstimmung“. Um die therapeutische Kraft dieser an sich so schlicht angelegten Improvisationstechnik zu erleben, wird in ständiger Korrespondenz mit der eigenen inneren Wahrnehmung gearbeitet. Die von Charlotte Selver (Schülerin des Reformpädagogen Heinrich Jacoby) entwickelte „Sensory Awareness“ hilft bei den Übungen, in der Achtsamkeit für den eigenen Leib und den des Partners zu handeln. In dieser Art des musiktherapeutischen Arbeitens haben verschiedene Ansätze, auch solche, die sonst als gegensätzlich aufgefasst werden (v.a. tiefenpsychologische und humanistische), ihren Platz.

Wir weisen darauf hin, dass Momente der Selbsterfahrung in diesem Workshop nicht ausgeschlossen werden können.

Dr. sc.mus. Elena Fitzthum, Musiktherapeutin, Psychotherapeutin (Integrative Gestalttherapie). Seit 1989 in der Lehre an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien tätig. Seit seit 2005 Gruppen-Lehrmusiktherapeutin aller Ausbildungsgruppen an der Züricher Hochschule der Künste, MAS Klinische Musiktherapie. Gründungs- und Vorstandsmitglied des Wiener Instituts für Musiktherapie (WIM).

Mag.Monika Smetana, PhD ist Musiktherapeutin, seit 2012 in der Lehre, seit 2015 als wissenschaftliche Mitarbeiterin und seit 2016 als stv. Institutsleiterin am Institut für Musiktherapie der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien tätig. Vorstandsmitglied des Wiener Instituts für Musiktherapie (WIM), Redaktionsmitglied der Zeitschrift „Musiktherapeutische Umschau“.

 

Workshop D

Der Weg ist das Ohr – künstlerische Improvisation mit dem eigenen Hauptinstrument und in Bewegung

Paul Hille

Den Puls innen wie außen, in Bewegung, mit Stimme und am Instrument erleben und gestalten. Rhythmus gibt uns häufig einen Rahmen und Sicherheit. Rhythmus ist zuerst ein körperliches Phänomen. Der Puls als lebendiger sich ständig anpassender Rhythmus, der Weg der Wahrnehmung in erster Linie über das Ohr, die Haut und die Knochen. Wir lassen uns zuerst von ihm schwungvoll im Raum bewegen mittels improvisierter Musik. Danach geht es an die Instrumente. All das soll uns den Moment präsent und künstlerisch-ästhetisch genießen lassen. Wie Horaz in Holland sagt: plück de daag! Bitte in bequemer bewegungsfreundlicher Kleidung kommen! Das Mitbringen des eigenen Hauptinstruments ist ausdrücklich erwünscht!

a.o. Univ.-Prof. Paul Hille ist der einzige Dalcroze-Diplomierte in Österreich und Deutschland. Nach Studien der Schulmusik, Rhythmik und Klavierpädagogik in Detmold und in Genf Weiterbildungen in der Art de l’Écoute, Méthode François Louche und in Ling Qi. Seit 1988 an der mdw. Seit 1996 Musiktheorie- und Solfège-Lehrer an den Performing Arts Studios Vienna und derzeit an der Musik und Kunst Privatuniversität Wien. Kam „als ganz kleines Kind zur Welt“ und hat improvisierend die Musik entdeckt.

 

Workshop E

Experimentierfeld: Improvisieren mit elektronischen Instrumenten und digitalen Medien

ausgebucht!

Eugen Luz

Aufgrund der rasanten musiktechnologischen Entwicklung des letzten Jahrhunderts finden elektronische Klänge und moderne Instrumente mittlerweile auch Anwendung in der Musiktherapie.

In diesem Workshop soll gemeinsam spielerisch ausprobiert werden, wie sich musiktherapeutische Spielformen mit elektronischen Instrumenten und digitalen Medien umsetzen lassen. Im Fokus steht die Improvisation mit elektronischen Musikgeräten, wie z.B. Synthesizer, Tablet oder Stimmen-Effektgerät, aber auch deren Kombination mit dem herkömmlichen Instrumentarium. Es werden keine Vorerfahrungen mit elektronischen Geräten vorausgesetzt.

Mag.art. Eugen Luz ist Musiktherapeut. Langjährige Erfahrung mit elektronischen Musikgeräten in den Bereichen Musikproduktion, Bandarbeit und DJing, seit 2015 Leitung von Bandprojekten für Menschen mit Behinderung bei Integration Wien. 2016: Co-Leitung des Wahlfaches „Elektronische Instrumente in der Musiktherapie“ an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien; 2017: Abschluss des Musiktherapiestudiums mit dem Diplomarbeitsthema „Zur Anwendung elektronischer Musikinstrumente und neuer Musiktechnologien in der aktiven Musiktherapie“.

 

Workshop F

Spannen – Lösen – Stützen – Fallen. ein Tanz-Laboratorium zum Thema KRAFT

Hanne Pilgrim

In diesem Workshop soll der Parameter KRAFT in Musik und zeitgenössischem Tanz mit spielerischen, improvisatorischen und gestalterischen Ansätzen erforscht werden. Im Fokus der Bewegung stehen dabei Körperwahrnehmung und Körperausdruck, die Erkundung der Architektur des Körpers sowie das Spiel mit Spannungszuständen. In vielfältigen Bezügen zu Musik entstehen bewegte Improvisationen, Gestaltungen und Reflexionen zum Thema Kraft – solistisch und in der Gruppe.

Prof. Hanne Pilgrim studierte Rhythmik und Klavier an der Universität der Künste Berlin und beschäftigt sich seither mit den vielfältigen Bezügen zwischen Musik und Bewegung/ Tanz. Als Performerin nahm sie an zahlreichen Produktionen im Feld zeitgenössischer Tanz und experimentelles Musiktheater teil; als Pianistin widmet sie sich dem klassischen Repertoire sowie der Improvisation. Nach langjähriger Tätigkeit an den Musikhochschulen in Berlin und Weimar wechselte Hanne Pilgrim im Oktober 2017 als Professorin für Musik und Bewegungspädagogik/ Rhythmik an die mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Website: www.hannepilgrim.net

 


 

Die Teilnahme an der gesamten Sommerakademie wird gemäß der Fortbildungsordnung der DMtG mit 20 Fortbildungspunkten akkreditiert.