Dirty Dragging
Performative Transpositionen
Evelyn Annuß
Dirty Dragging ist dem unberechenbaren, nomadischen Mitschleppen gewidmet und reformuliert queertheoretische Fragen aus transozeanischer Perspektive. Das Buch beschäftigt sich mit der Ambivalenz ›dreckiger‹ Auftrittsformen von Drag über Karneval bis zur Propaganda in politischen Gewaltzusammenhängen: unter Apartheid, NS und Jim Crow-Segregation. Evelyn Annuß erweitert die Lektüre von Gender Bending um Perspektiven auf Blackface und ›racialized Drag‹. Entsprechend fragt Dirty Dragging sowohl nach gewaltförmigen, lokal spezifischen Mobilisierungen des Transgressiven als auch danach, wie sich queere und kreolisierte Formen performativen Widerstreits gegen identitäre Trennungen verschränken. So erinnert das Buch vor dem Hintergrund gegenwärtigen rechtsautoritären Abdriftens zugleich an das potenzielle Glück, die Verhältnisse kollektiv zum Tanzen zu bringen.
Das Buch erscheint auch auf Englisch.
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Metadaten
Veröffentlichung: Herbst 2025
Über die Autorin
Evelyn Annuß
, Professorin für Gender Studies, leitet das International Research Center Gender and Performativity (ICGP) an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Ästhetik, Performativitätstheorien und der Kritik der Politik. Als Theater- und Literaturwissenschaftlerin beschäftigt sie sich u. a. mit politischen Spektakeln, ihrer Historizität und Medialität im Kontext von NS, Kolonialrassismen und (Re-)Faschisierung. Dirty Dragging geht aus Recherchen im südlichen Afrika, den USA und den Alpen hervor und ist im Rahmen ihres DFG-Heisenberg-Projekts Grenzziehungen und performative Transpositionen (FU Berlin) entstanden.
