Feldenkrais & The Invisible Gorilla
 

Wie jetzt… Gorilla?
Das ist ein verblüffendes Experiment, das zeigt, wie bei Fokussierung auf Details rasch der Gesamtüberblick verloren geht, und man dabei sogar einen Gorilla mitten im Bild übersehen kann.

Was hat der Gorilla mit Musik zu tun?
Beim Musizieren müssen wir den Fokus auf viele Details lenken: Klang, Spieltechnik, Noten, Interaktion mit Mitmusikern. Dabei müssen wir den Überblick behalten.

Wir wollen den Gorilla nicht überhören. Und wie übt man das?
Beispielsweise mit der Feldenkrais Arbeit!

Felden… Was?
Moshe Feldenkrais hat Bewegungslektionen entwickelt, um die sensomotorische Koordination und die Atmung zu verbessern, die Aufmerksamkeit zu fördern, sich zu fokussieren und trotzdem den Überblick zu behalten. Laut Bewegungsforschern liegt das an einer Kombination von bewussten und autonomen Bewegungen. Man wird geschickter, konzentrierter und lernt, besser mit sich umzugehen.

Eine Art mentales Training durch Bewegung?
Ja, gewissermaßen.

Das hilft ja dann der Spieltechnik!
Und wie! Beim Erlernen von Spieltechniken müssen wir ein Gefühl für Bewegung entwickeln, z.B. ob die Koordination den instrumentalen Anforderungen entspricht. Wir lernen, neugierig unser Bewegungsrepertoire zu erweitern, Neues auszuprobieren. Aber gleichzeitig auch auf uns zu achten, z.B. eine Spieltechnik zu entwickeln, die gesund ist.

Feldenkrais, eine Wunderpille?
Nein, die Wunderpille sind wir. Wir Musikerinnen und Musiker sind sehr lernfähig, das nützen wir in der Feldenkrais Arbeit.

Was passiert im Workshop?
Wir werden uns am Boden liegend und sitzend bewegen, fokusieren zunächst auf eine für das Musizieren nützliche Bewegung, die als “Gorilla” dient, und beobachten, was mit ihr passiert, wenn wir weitere Bewegungen hinzufügen. Am Ende besprechen wir, wie dies zu Hause durchgeführt und in den Übealltag eingebaut werden kann. Fokus versus Überblick.

Zeig mir die Gorilla-Taktik!
Klar, am Gesundheitstag!

Der Workshop richtet sich vorrangig an Studierende und ist für den Schwerpunkt Musikphysiologie anrechenbar.

 

© privat

Niko Maly, MSc

Feldenkraislehrer/Musiker/Mathematiker - Studien in Wien, Paris und Rom

Forschungsgebiet: Somatisches Lernen und Musikkognition, Kybernetik

Lehrtätigkeiten an Institutionen:
 

  • an der mdw im Lehrgang Musikphysiologie
  • am Wiener Musikcollegium als Feldenkraislehrer und Pianist
  • an der University of Applied Sciences – FH Campus Wien als Universitätslektor für Mathematik


Außerdem:
 

  • Feldenkraisunterricht in privater Praxis
  • Langjährige Musiziererfahrung als Solopianist der Roten Bar des Wiener Volkstheaters