VON GEGEBENEM ZUM INTERSUBJEKTIVEN: FEMINISTISCH-PHÄNOMENOLOGISCHE PERSPEKTIVEN AUF KÖRPER/LICHKEIT UND GESCHLECHT/LICHKEIT

Julia Ganterer

In vielen wissenschaftlichen Fachdisziplinen wurden und werden Körper und Geschlechter als fluide und produktive Phänomene gefasst. Gemein ist ihnen ihre Annahme, dass jeder Mensch einen Körper und ein Geschlecht hat. Dabei steht das Geschlecht in Beziehung zum menschlichen Körper. Erst in jüngster Zeit treten jedoch Körper/lichkeit und Geschlecht/lichkeit in den Fokus feministisch-phänomenologischer Forschungsinteressen. Dies impliziert auch das Verhältnis von intersubjektiven Aneignungen, leiblichen Erfahrungen und sozialem Wissen. Geschlecht/lichkeit ist nichts Natur Gegebenes und durch Subjekte Entfaltendes, sondern im Zuge intersubjektiver Erfahrungen und Wissensaneignung Konstituiertes. So geht es der feministischen Phänomenologie auch vermehrt darum, die Art kulturellen Werdens von Geschlechts/Körpern sichtbar zu machen. Durch das Werden wird sichtbar, dass Körper und Geschlecht nicht statisch sind, sondern wechselhafte Prozesse, die nicht enden, sondern fließend sind. In diesem Beitrag zeige ich den Mehrwert einer feministisch-phänomenologischen Perspektive in Bezug auf Körper und Geschlecht auf, um auf alternative und diverse Sichtweisen und Denkrichtungen aufmerksam zu machen.

Julia Ganterer, MA, promoviert zum Thema „Körpermodifikationen und leibliche Erfahrungen in der Adoleszenz. Eine feministisch-phänomenologisch orientierte Studie zu Inter-Subjektivierungsprozessen“ an der AAU Klagenfurt. Forschungsschwerpunkte: Gender Studies, Jugendsoziologie, Leibphänomenologie, Body Modification