Traditionen des Klavierspiels - Russland

Elisabeth Leonskaja

Elisabeth Leonskaja, geboren 1945 in Tiflis, Georgien, galt als „Wunderkind“, das schon mit 11 Jahren erste Konzerte gab. Ihr ungewöhnliches Talent brachte sie bald ans Moskauer Konservatorium, noch als Studentin war sie Preisträgerin internationaler Klavierwettbewerbe: Enescu, Marguerite Long und Queen Elisabeth. Elisabeth Leonskajas musikalische Entwicklung wurde entscheidend von der Zusammenarbeit mit Swjatoslaw Richter geprägt. Der geniale Pianist erkannte ihr außergewöhnliches Talent und förderte sie nicht allein durch das Unterrichten und Beraten, sondern auch durch gemeinsames Konzertieren. Die musikalische und persönliche Freundschaft zwischen Swjatoslaw Richter und Elisabeth Leonskaja hielt bis zum Ableben Richters im Jahre 1997 an. 1978 verließ Leonskaja die Sowjetunion und wurde zur Wahlwienerin. 

 

Ihr sensationeller Auftritt bei den Salzburger Festspielen 1979 markierte den Anfang einer stets wachsenden Konzertkarriere im Westen. Elisabeth Leonskaja arbeitete als Solistin mit Orchestern wie der New York Philharmonic, dem Los Angeles Philharmonic Orchestra, Cleveland Orchestra, London Philharmonic Orchestra, Royal Philharmonic Orchestra, BBC Orchestra London, Tonhalle Orchester Zürich, Berliner Philharmoniker, Gewandhausorchester Leipzig, den Orchestern der Rundfunkanstalten Hamburg, Köln, München, der Tschechischen Philharmonie und vielen anderen; unter der Leitung bedeutender Dirigenten ihrer Zeit wie Kurt Masur, Sir Colin Davis, Christoph Eschenbach, Christoph von Dohnany, Kurt Sanderling, Mariss Jansons oder Yuri Temirkanov.   

 

Elisabeth Leonskaja ist regelmäßiger Gast bei bedeutenden Sommerfestivals wie den Salzburger Festspielen, den Wiener Festwochen, dem Lucerne Festival, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, der Schubertiaden Schwarzenberg und Hohenems oder der Klavierreihen in den großen musikalischen Zentren von Paris, Madrid, Barcelona, London, Edinburgh, München, Zürich oder Wien.

 

 

 

Irene Langemann

 

Irene Langemann, geboren 1959 in Issilkul, Gebiet Omsk/UdSSR. Studium der Schauspielkunst und Germanistik an der Tcepkin-Theaterakademie in Moskau. Seit 1980 Schauspielerin, Regisseurin und Theaterautorin in Moskau, ab 1983 Moderatorin beim Russischen Fernsehen. 1990 Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland. Von 1990 bis 1996 Redakteurin bei Deutsche Welle TV Köln, seitdem freie Filmemacherin.
 

Auswahl Filme:

 

1993: Nirgendwo verwurzelt – Aussiedlerschicksale (TV-Dokumentation)

1994: Die Götter bitte ich um eine Änderung (Dokumentation)

1995: Imperium der Träume (TV-Dokumentation)

1996: Auf Wiedersehen in Berlin (TV-Dokumentation)

1998: Das Ende einer Odyssee (TV-Dokumentation)

2000: Russlands Wunderkinder (Kino-Dokumentarfilm)

2001: Lale Andersen – Die Stimme der Lili Marleen (Kino-Dokumentarfilm)

2002: Die Seele berühren – Der Fotograf Gerd Ludwig (Dokumentation)

2003: Die Martins-Passion (Kino-Dokumentarfilm)

2004: Eis und Orangen – Unterwegs im neuen alten Europa (Dokumentation)

2005: Goldap – Im Sibirien Polens (TV-Dokumentation)

2007: Blut und Honig (TV-Dokumentation)

2007: Rubljovka - Straße zur Glückseligkeit (Kino-Dokumentarfilm)

2009: Liebesgrüße aus Ramstein (Kino-Dokumentarfilm)

2010: Die Konkurrenten – Russlands Wunderkinder 2 (Kino-Dokumentarfilm)

 

 

 

Evgenia Gurevich

 

Evgenia Gurevich, geboren 1947 in Starij Oskol (Kurskaya Oblast), absolvierte ein Musiktheorie- und Kompositionsstudium am P.I. Tschaikovsky Moskauer Konservatorium mit Auszeichnung. Sie promovierte zum Thema “Die Musik im Theater von Bertold  Brecht (K. Weill, H. Eisler, P. Dessau)”. Seit 1995 arbeitet Frau Gurevich als Direktorin des Nikolai Rubinstein Museums im P.I. Tschaikovsky Moskauer Konservatorium, seit 2006 unterrichtet sie Geschichte der russischen Musik.

 

Evgenia Gurevich ist Spezialistin für die Musikausbildung in Russland und für die Geschichte des Moskauer Konservatoriums, des Nikolai Rubinstein Museums sowie des deutschen Musiktheaters.

 

Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen.

 

Evgenia Gurevich setzt sich verdient für die Kultur der Russischen Föderation ein, sie ist wiederholte Preisträgerin der Soros-Stiftung und des Moskauer Preises für Literatur und Kunst. Sie ist ebenso Mitglied der Gelehrtenunion des P.I. Tschaikovsky Moskauer Konservatoriums sowie des Komponisten-Verbandes der Russischen Föderation.

 

      

 

Dorothea Redepenning

 

Dorothea Redepenning, geboren 1954 in Glückstadt, Musikstudium mit Hauptfach Querflöte, Examen 1978, Studium der Musikwissenschaft, Germanistik, Romanistik in Hamburg, 1984 Promotion; wissenschaftliche Mitarbeiterin am DFG-Projekt Liszt-Schriften in Detmold; Lehrauftrag für „Slawische Musikkulturen“ an der Universität Hamburg; 1993 Habilitation; Vertretungsprofessuren in Marburg und Erlangen, seit 1997 Professorin an der Universität Heidelberg; Fachbeirätin bei der Neu-Edition der „Musik in Geschichte und Gegenwart“; 1999 bis 2002 Mitherausgeberin der Zeitschrift „Die Musikforschung“, 2000-2008 Studiendekanin der Philosophisch-Historischen, dann der Philosophischen Fakultät der Universität Heidelberg, verantwortlich für die Umstellung von Magister- auf Bachelor- und Masterstudiengänge; seit 2008 Mitglied im Exzellenzcluster „Asia and Europe in a Global Context: Shifting Asymmetries in Cultural Flows“. Arbeitsschwerpunkte Dorothea Redepennings sind die Musik Osteuropas, besonders Russlands, der Sowjetunion und der postsowjetischen Zeit; die Musik des 19. und 20. Jahrhunderts; Symphonie, Programm-Musik, Oper; rezeptionsgeschichtliche Fragestellungen; Filmmusik; interkulturelle Prozesse.

 

Wichtigste Veröffentlichungen:

Das Spätwerk Franz Liszts: Bearbeitungen eigener Kompositionen, Hamburg 1984.

Franz Liszt, Faust-Symphonie, München 1988.

Hrsg. gemeinsam mit Britta Schilling und Detlef Altenburg: Franz Liszts sämtliche Schriften, Bd.5, Wiesbaden 1989.

Geschichte der russischen und der sowjetischen Musik, Bd.1, Das 19. Jahrhundert, Laaber 1994 Geschichte der russischen und der sowjetischen Musik, Bd. 2, Das 20. Jahrhundert, in 2 Teilbänden, Laaber 2008.

Mittelaltersehnsucht?, Kongreßbericht Heidelberg 1998, Hrsg. gemeinsam mit Annette Kreutziger-Herr, Kiel 2000.

Mnemosyne. Zeit und Gedächtnis in der europäischen Musik des ausgehenden 20. Jahrhunderts, Hrsg. gemeinsam mit  Joachim Steinheuer, Saarbrücken 2006.

Inszenierung durch Musik: Der Komponist als Regisseur, Hrsg. gemeinsam mit Joachim Steinheuer; Kassel 2011.

 

 

 

Stefan Weiss

 

Stefan Weiss, geboren 1964, studierte Musikwissenschaft, Anglistik und Germanistik an der Universität zu Köln, wo er 1996 mit einer Arbeit über Die Musik Philipp Jarnachs promovierte. Im Herbst und Winter 1996/1997 führte ihn ein Stipendium der Fritz Thyssen Stiftung zu Forschungen über die Frühgeschichte der russischen Oper nach St. Petersburg. Von 1997 bis 2003 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Musikwissenschaft der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden, dort nahm er von 1997 bis 2003 besondere Aufgaben im Bereich der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts wahr und arbeitete eng mit dem Studio Neue Musik der Hochschule zusammen (2001–2003 Vorsitzender der Sächsischen Gesellschaft für Neue Musik); seit 2003 ist er Professor für Historische Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Ebenfalls seit 2003 ist er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Kurt-Weill-Gesellschaft Dessau. Zu seinen Schwerpunkten gehört die russische und sowjetische Musikgeschichte.

Selbständige Schriften:

Die Musik Philipp Jarnachs. Köln: Verlag Dohr, 1996 (zugleich Dissertation Köln 1996). 

Musikinstitutionen seit dem Mittelalter (gemeinsam mit Klaus Wolfgang Niemöller). Thematische Karte und Beiheft. Köln: Rheinland-Verlag, 2002 (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, XII.5). 

 

Bucheditionen:

Richard Strauss. Essays zu Leben und Werk (gemeinsam mit Michael Heinemann und Matthias Herrmann). Laaber: Laaber-Verlag, 2002. 

Dresden und die avancierte Musik im 20. Jahrhundert, Teil III: 1966-1999 (gemeinsam mit Matthias Herrmann). Laaber: Laaber-Verlag, 2004 (Musik in Dresden, 6). 

Street Scene. Der urbane Raum im Musiktheater des 20. Jahrhunderts (gemeinsam mit Jürgen Schebera). Münster: Waxmann, 2006 (Veröffentlichungen der Kurt-Weill-Gesellschaft Dessau, 6). 

Musik in und um Hannover. Peter Schnaus zum 70. Geburtstag (gemeinsam mit Günter Katzenberger). Hannover: Institut für Musikpädagogische Forschung, 2006 (IfMpF-Monographien, 14). 

Professionelle Musikausbildung und Internationalität (gemeinsam mit Lorenz Luyken). Hannover: Institut für Musikpädagogische Forschung, 2006 (IfMpF-Monographien, 16). 

Der Komponist als Erzähler. Narrativität in Dmitri Schostakowitschs Instrumentalmusik (gemeinsam mit Melanie Unseld), Hildesheim: Olms, 2008 (Ligaturen, 2).