Univ.-Prof. Bejun Mehta, Countertenor
Ordinariat für Gesang
mehta@mdw.ac.at

Univ.-Prof. Bejun Mehta, GesangDer US-amerikanische Countertenor Bejun Mehta wird von der Süddeutschen Zeitung als "...wohl tatsächlich der beste Countertenor der Welt" und von der New York Times als "einer der souveränsten, aufregendsten Countertenöre der modernen Ära" gefeiert und genießt eine renommierte und einflussreiche weltweite Karriere. Mehtas Anwendung der Belcanto-Technik hat die Möglichkeiten eines modernen Countertenors verändert und erweitert. Seit mehr als fünfundzwanzig Jahren singt Mehta Hauptrollen – teilweise in eigens für ihn eingerichteten Produktionen – am Royal Opera House, Covent Garden, der Mailänder Scala, der Berliner Staatsoper, der Bayerischen Staatsoper München, der Hamburgischen Staatsoper, dem Theater an der Wien, dem Théâtre Royal de La Monnaie, der Nederlandse Opera, dem Gran Teatre del Liceu Barcelona, dem Teatro Real Madrid, Opernhaus Zürich, der Opéra Nationale de Paris und dem Théâtre des Champs-Élysées, Metropolitan Opera, New York City Opera, Glimmerglass, Chicago Lyric Opera, San Francisco Opera, Los Angeles Opera, Salzburger Festspiele, Glyndebourne, Aix-en-Provence und Santa Fe Festival sowie die Wiener Festwochen. Er hat praktisch alle großen Partien seines Fachs gesungen.

Auf der Konzertbühne tritt Mehta entweder mit CD-Programmen oder Liederabenden eines breit gefächerten Repertoires im Concertgebouw Amsterdam, in der Wigmore Hall London, im Wiener Musikverein und im Konzerthaus, im Haus für Mozart/Salzburg, in der Carnegie Hall, der Zankel Hall, im Palais des Beaux-Arts und Flagey Brüssel, im Palau de les Arts Reina Sofia Valencia, im Auditorio Nacional Madrid, in der Cité de la Musique und im Théâtre du Châtelet Paris, im Prinzregententheater und im Cuvilliés-Theater München, im Berliner Konzerthaus und im Boulez Saal, im Rudolfinum und im Estates-Theater Prag, den Festivals von Edinburgh, San Sebastián, Verbier und Schleswig-Holstein sowie den BBC Proms London auf. Seine zahlreichen Aufnahmen wurden mit dem ECHO Klassik 2011 für die Operneinspielung des Jahres (Ombra cara), dem Diapason d'Or (zweimal: Ombra cara, CANTATA, yet can I hear...), Le Diamant d'Opera Magazine (CANTATA, yet can I hear...), dem Choc de Classica (mehrfach), BBC Music Magazine Premiere Recording of the Year (Written on Skin), Gramophone Award - Contemporary (Written on Skin), Opera Magazine Award (mehrfach) und dem Edison Klassiek (mehrfach) ausgezeichnet. Mehta wurde zweimal für den GRAMMY Award nominiert, einmal als Sänger für
Agrippina/Harmonia Mundi und gewann als Recording Producer für Janos Starkers Bach-Cellosuiten von 1997 bei BMG/RCA. Er stand auf der Shortlist für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik und wurde 2004 für den Laurence Olivier Award for Outstanding Achievement in Opera (Orlando/Covent Garden) nominiert.

Mehta hatte das Glück, dass zahlreiche Rollen und neue Werke für ihn geschrieben wurden, vor allem George Benjamins Written on Skin, das weithin als eine der wichtigsten neuen Opern des 21. Jahrhunderts gilt. Benjamin schrieb daraufhin eine Solokantate mit dem Titel Dream of the Song für Mehta, die er u. a. mit dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem Orchestre de Paris und dem Boston Symphony Orchestra aufführte. Mehta sang auch die Rolle des Stefan in der Uraufführung von Toshio Hosokawas Stilles Meer an der Hamburgischen Staatsoper. Als Dirigent tritt Mehta in Programmen des barocken und frühklassischen Repertoires mit Orchestern wie der Riga Sinfonietta, dem Konzerthausorchester Berlin, dem Orchestra della Svizzera Italiana, dem hr-Sinfonieorchester Frankfurt, der Dresdner Philharmonie, der Kammerakademie Potsdam, dem Württembergischen Kammerorchester und La Folia auf, u.a. Er dirigiert seine erste Oper, Händels Theodora, im Herbst 2023 am Theater an der Wien mit La Folia, Stefan Herheim als Regisseur.

Seit 2015 ist Mehta als Gesangslehrer tätig und regelmäßig Gastprofessor am Conservatorium van Amsterdam und an der Oslo Academy of Opera. Er hat Unterricht/Meisterklassen an der Universität der Künste Berlin und der Eastman School of Music gegeben und wird häufig eingeladen, Unterricht/Meisterklassen für Young Artist Programs wie das Salzburg Young Singers Project, die Opernstudios der Niederländischen Oper und der Staatsoper Hamburg zu geben. Mehta unterhält auch ein privates Gesangsstudio und hat derzeit Studierende in den Ensembles der Komischen Oper Berlin, der Oper Nürnberg, der Wiener Staatsoper u.a., die weltweit an Wettbewerben teilnehmen und in die Karriere starten. Mehta war als Jurymitglied des Internationalen Königin-Elisabeth-Gesangswettbewerbs 2023 tätig.

Mehtas eigene Gesangsstudien absolvierte er bei Joan-Patenaude Yarnell (Curtis Institute of Music und Manhattan School of Music) und bei Phyllis Curtin (Boston University). Er erhielt Stipendien für das Tanglewood Festival und die Music Academy of the West. Von 1984 bis 1990 studierte Mehta Violoncello bei Aldo Parisot (Yale School of Music). Mehta besuchte die Yale University und schloss 1990 mit einem B.A. magna cum laude With Distinction in Germanic Languages and Literatures ab. Bejun Mehta wurde 2023 zum Professor für Gesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ernannt. Er ist der erste Countertenor, der zu dieser Position an der mdw berufen wurde.